BN Bam­berg bean­tragt erneut Natur­schutz­ge­biet Bamberg/​Breitenau

Die Kreis­grup­pe des BN (Bund Natur­schutz) stell­te inner­halb eines hal­ben Jah­res zum zwei­ten Mal den Antrag bei der Regie­rung von Ober­fran­ken, den Flug­platz Bamberg/​Breitenau als Natur­schutz­ge­biet (NSG) aus­zwei­sen. Nach der Auf­fas­sung des BN sind die Sand­ma­ger­ra­sen der Brei­ten­au mit ihrem über­re­gio­nal bedeut­sa­men Arten­in­ven­tar durch regel­mä­ßig wie­der­keh­ren­de Ein­grif­fe auf Dau­er bedroht. Ein Natur­schutz­ge­biet könn­te die Ein­grif­fe regeln und gleich­zei­tig den Betrieb des Flug­plat­zes im der­zei­ti­gen Rah­men wei­ter ermöglichen.

Flug­platz in Bamberg/​Kramersfeld (Brei­ten­au): erneu­ter Antrag auf Aus­wei­sung als Naturschutzgebiet

Sehr geehr­ter Herr Regierungspräsident,

wie Sie sich erin­nern kön­nen, haben wir am 17.03.2014 an Sie zum wie­der­hol­ten Mal den Antrag gestellt, den Flug­platz Bam­berg-Brei­ten­au auf Grund sei­nes über­re­gio­nal bedeut­sa­men Arten­in­ven­tars als Natur­schutz­ge­biet aus­zu­wei­sen. Zwar wur­de damals das bereits von der Stadt Bam­berg geneh­mig­te Auto­rennen kurz­fri­stig auf einen ande­ren Aus­tra­gungs­ort ver­legt, doch am recht­li­chen Zustand des Flug­plat­zes änder­te sich nichts. Zei­tungs­be­rich­te in jüng­ster Zeit (vgl. Anla­gen) zei­gen, dass das Natur­schutz­gut der Brei­ten­au wei­ter­hin akut gefähr­det ist und dass die Beschlüs­se des Stadt­rats Bam­berg kei­ne recht­li­chen Aus­wir­kun­gen haben.

Die Fir­ma Bro­se kauft einen neu­en Fir­men-Jet, der höhe­re Lärm-Emis­sio­nen ver­ur­sacht und alle Län­der Euro­pas errei­chen kann. Es ist dabei davon aus­zu­ge­hen, dass die Anzahl der Flug­be­we­gun­gen – ent­ge­gen einer vagen Aus­sa­ge des Betrei­bers – zuneh­men wird.

Gleich­zei­tig wird deut­lich, dass eine Betriebs­ge­neh­mi­gung für den Heli­ko­pter-Instru­men­ten­flug ange­strebt wer­den soll. Dies wider­spricht ein­deu­tig dem Nut­zungs­ver­trag vom 01.07.2012 (S. 4), in dem eine Beschrän­kung auf den Flug­be­trieb nach Sicht­flug­re­geln vor­ge­se­hen ist.

Vgl. hier­zu den Nutzungsvertrag:

http://​pira​ten​-bam​berg​.de/​w​p​-​c​o​n​t​e​n​t​/​u​p​l​o​a​d​s​/​2​0​1​3​/​0​5​/​V​e​r​t​r​a​g​-​S​t​a​d​t​-​B​a​m​b​e​r​g​-​A​e​r​o​c​l​ub- Bima-zum-Flugplatz.pdf (16.08.2014)

Fer­ner ist zu erken­nen, dass ein sog. Heli-Pad mit einem „Durch­mes­ser von 30 auf 30 Meter“ beto­niert wer­den muss. Der­ar­ti­ge Flä­chen­ver­lu­ste in den sen­si­blen Sand­ma­ger­ra­sen der Brei­ten­au sind nicht mehr hin­nehm­bar. Die Pla­nun­gen hier­für wider­spre­chen der Auf­fas­sung Ihrer Behör­de, die Selbst­ver­pflich­tung des Bam­ber­ger Stadt­rats sor­ge für den Erhalt der natur­schutz­re­le­van­ten Flä­chen. Im Übri­gen stellt sich die Fra­ge, auf wel­cher Rechts­grund­la­ge der­zeit der Flug­platz Brei­ten­au betrie­ben wird. Der am 01.07.2012 abge­schlos­se­ne Nut­zungs­ver­trag war auf ein Jahr befri­stet und konn­te mit dem Ter­min 28.02.2013 durch schrift­li­che Erklä­rung um ein wei­te­res Jahr ver­län­gert wer­den. Spä­te­stens mit dem 30.06.2014 ende­te also der Nutzungsvertrag.

Der Bund Natur­schutz, Kreis­grup­pe Bam­berg, stellt hier­mit erneut fest, dass der aus natur­schutz­fach­li­cher Sicht über­re­gio­nal bedeut­sa­me Flug­platz akut bedroht bleibt. Wir wie­der­ho­len daher unse­ren Antrag auf Unter­schutz­stel­lung der Brei­ten­au Bam­berg als Natur­schutz­ge­biet (NSG) vom 01.10.1998, erneu­ert mit Schrei­ben vom 03.05.2012 und 17.03.2014. Wegen der wei­ter­hin hoch­gra­di­gen Gefähr­dung des Gebie­tes hal­ten wir es für not­wen­dig, dass das Unter­schutz­stel­lungs­ver­fah­ren umge­hend ein­ge­lei­tet wird.

Mit freund­li­chen Grüßen
Johan­nes Otto Först (AK Arten- u. Biotopschutz)
Bund Natur­schutz in Bay­ern e.V.