Stadt Bam­berg kauft Stadt­wer­ke-Antei­le zurück

Die Stadt erwirbt 6 %-Anteil an den Stadtwerken

Die Voll­sit­zung des Bam­bergs Stadt­rats hat beschlos­sen, Antei­le an den Stadt­wer­ken Bam­berg zurück­zu­kau­fen. Vor 15 Jah­ren hat­te sich die Fern­gas Nord­bay­ern (FGN) durch die Ein­brin­gung von Ver­sor­gungs­an­la­gen eine Min­der­hei­ten­be­tei­li­gung an der Stadt­wer­ke Bam­berg Ener­gie und Was­ser­ver­sor­gungs GmbH (STEW) gesi­chert. Nun wird die Stadt Bam­berg die Antei­le wie­der zurück­kau­fen und dem Ent­sor­gungs- und Bau­be­trieb (EBB) zur Ver­mö­gens­ver­wal­tung zuord­nen. Der 6 Pro­zent Anteil kostet rund 9,3 Mil­lio­nen Euro. Dafür ver­blei­ben zukünf­tig die ent­spre­chen­den Gewinn­an­tei­le der Stadt­wer­ke im „Kon­zern Stadt“. Mög­lich wur­de der Rück­kauf durch die Auf­lö­sung der FGN im E.ON Kon­zern. Die Stadt Bam­berg nutzt dabei ihr Vorkaufsrecht.

„Damit kann ver­hin­dert wer­den, dass mög­li­cher­wei­se pro­fit­ori­en­tier­te Finanz­in­ve­sto­ren zum Zug kom­men“, beton­te Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke. Mit­tel­fri­stig kön­ne der Mil­lio­nen­deal lukra­tiv für die Stadt Bam­berg sein und die finan­zi­el­le Aus­stat­tung sogar ver­bes­sern. Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke begrüß­te im Stadt­rat die „Rekom­mu­na­li­sie­rung“ der Anteile.

„Wir ver­mei­den so, dass irgend­wann rein pro­fit­ori­en­tier­te Anteils­eig­ner am Tisch sit­zen. Das ist eine Siche­rung der wohl­ver­stan­de­nen Inter­es­sen Bam­bergs, denn die Stadt­wer­ke lei­sten ganz wich­ti­ge Auf­ga­ben der Daseins­vor­sor­ge“, beton­te Starke.

Die Stadt Bam­berg hat bereits im ver­gan­ge­nen Jahr mit der Regie­rung von Ober­fran­ken Kon­takt auf­ge­nom­men und um kom­mu­nal­recht­li­che Prü­fung des mög­li­chen Anteils­er­werbs gebe­ten. Hier­zu hat­te die Regie­rung mit­ge­teilt, dass „aus kom­mu­nal­recht­li­cher Sicht […] kei­ne Beden­ken“ bestehen.

Hin­ter­grund

Zum 01.01.1999 wur­de die STEW Stadt­wer­ke Bam­berg Ener­gie- und Was­ser­ver­sor­gungs GmbH im Rah­men der pri­vat­recht­li­chen Aus­grün­dung des vor­ma­li­gen Eigen­be­triebs Stadt­wer­ke Bam­berg als Toch­ter­ge­sell­schaft der STWB Stadt­wer­ke Bam­berg GmbH gegrün­det. Neben dem zuge­hö­ri­gen Betriebs­ver­mö­gen des Eigen­be­triebs wur­den dabei auch Anla­gen der FGN Fern­gas Nord­bay­ern GmbH (Gas­ver­sor­gungs­an­la­gen in Hall­stadt und Ste­gau­rach) und Anla­gen der EVO Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gung Ober­fran­ken (Strom­ver­sor­gungs­an­la­gen in Hall­stadt) in die­se Gesell­schaft ein­ge­bracht. Dafür erhiel­ten die FGN 6 % und die EVO 10 % der Gesell­schafts­an­tei­le der STEW. Zwi­schen­zeit­lich ist die EVO in dem neu gegrün­de­ten E.ON Kon­zern als E.ON Bay­ern AG auf­ge­gan­gen. Seit 2013 fir­miert die E.ON Bay­ern AG unter dem neu­en Namen Bay­ern­werk AG.