Kli­ma­schutz durch Bio­gas und Elek­tro­mo­bilät: Bio­gas­an­la­ge erzeugt Strom, trock­net Holz und Getrei­de, betankt Elektroauto

Hermann Greif erklärte den interessierten Besuchern die Funktionsweise seiner Anlage

Her­mann Greif erklär­te den inter­es­sier­ten Besu­chern die Funk­ti­ons­wei­se sei­ner Anlage

Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag öff­ne­te die Fami­lie Greif im Rah­men der Kli­ma­wo­che des Land­krei­ses Forch­heim die Tore ihrer Bio­gas­an­la­ge, die sich am Orts­rand von Pinz­berg befin­det. Auch das Rah­men­pro­gramm, bei dem E‑Bikes und E‑Autos zum Pro­be­fah­ren bereit­stan­den, wur­de gut ange­nom­men. Sogar ein Elek­tro­au­to wur­de an der Bio­gas­an­la­ge auf­ge­tankt. Doch der Rei­he nach.

Besich­ti­gung Bio­gas­an­la­ge Pinzberg

Her­mann Greif, Bezirks­prä­si­dent des Baye­ri­schen Bau­ern­ver­ban­des, Kreis­rat und Eigen­tü­mer der Bio­gas­an­la­ge, erklär­te den inter­es­sier­ten Besu­chern die Funk­ti­ons­wei­se sei­ner Anla­ge. Dem­nach wer­den bei die­ser 550 KW-Anla­ge nur nach­wach­sen­de Roh­stof­fe ein­ge­setzt; der Roh­stoff­an­teil bestehe zu je einem Drit­tel aus Mais, Wei­del­gras und Grün­land und nach Bedarf auch nicht ver­mark­tungs­fä­hi­gem Getrei­de. Das Mate­ri­al stam­me aus­schließ­lich von den Wie­sen- und Acker­flä­chen aus der nähe­ren Umge­bung, wobei noch genü­gend Anbau­flä­chen für Lebens­mit­tel vor­han­den wären.

Herr Greif ver­sucht außer­dem die Frucht­fol­ge auf sei­nen Anbau­flä­chen nach Mög­lich­keit ein­zu­hal­ten. Gro­ßen Wert legt er dar­auf, dass die Anlie­fe­run­gen orga­ni­schen Mate­ri­als (Gras und Mais) grund­sätz­lich inner­halb gesetz­li­cher Arbeits­zei­ten erfolgen.

Die 550 KW-Anla­ge mit rie­si­gen Gär­be­häl­tern (Fer­men­ter, Nach­fer­men­ter), Pum­penhaus und Gene­ra­to­ren­haus braucht – ähn­lich wie eine „rich­ti­ge“ Kuh – stän­di­ge Pfle­ge und War­tung, wäh­rend sie Mais und Klee­gras zu Bio­gas „ver­daut“. Es gebe feste, regel­mä­ßi­ge „Füt­te­rungs­zei­ten“, damit der Pro­zess ord­nungs­ge­mäß ablau­fen kön­ne. Durch die Umstel­lung auf sog. „Flüs­sig­füt­te­rung“, bei der gehäck­sel­ter Mais mit dem flüs­si­gen Sub­strat aus dem Fer­men­ter im Ver­hält­nis eins zu zehn ver­mischt wird, konn­te der Betrieb der Anla­ge opti­miert wer­den. Durch den Ver­gä­rungs­pro­zess mit Hil­fe bestimm­ter Bak­te­ri­en wer­den in den Gär­be­häl­tern die Aus­gangs­stof­fe zer­setzt und es bil­det sich u. a. Methan­gas. Die­ses Bio­gas wird abge­saugt und ver­dich­tet sowie anschlie­ßend über einen 12- und einen 8‑Zy­lin­der-Moter zur Gewin­nung von elek­tri­schem Strom eingesetzt.

Rah­men­pro­gramm Elek­tro­mo­bi­li­tät kam gut an

Doch nicht nur Bio­gas, auch die von e‑Bikes Mau­ser & Kut­scher sowie der E‑Smart von Bay­ern­werk und das Elek­tro-Auto des Land­rats­am­tes, der BMW i 3, begei­ster­ten die Teil­neh­mer enorm.