Jusos Ober­fran­ken zum Ver­bot des „Frei­en Netz Süd“

Gestern wur­de durch Innen­mi­ni­ster Joa­chim Her­mann der Ver­bots­be­schluss gegen das freie Netz Süd voll­zo­gen. Als posi­ti­ve Fol­ge für Ober­fran­ken ist beson­ders zu bemer­ken, dass das sog. „Natio­na­le Zen­trum Hoch­fran­ken“ in Ober­prex im Land­kreis Hof von der Poli­zei beschlag­nahmt wurde.

Aller­dings kommt der Ver­bots­voll­zug zu spät. Der frak­ti­ons­über­grei­fen­de Ver­bots­be­schluss wur­de 2012 gefasst. Ein Jahr spä­ter wur­den Durch­su­chun­gen durch­ge­führt und erst jetzt – wie­der ein Jahr spä­ter – wur­de das Ver­bot vollzogen.

Das Freie Netz Süd hat­te genü­gend Zeit, Ersatz­struk­tu­ren auf­zu­bau­en, wie bei­spiels­wei­se durch die Par­tei „Der 3.Weg“, in wel­che die Neo­na­zis nun aus­wei­chen kön­nen. Orga­ni­sa­to­risch ist die­ser Schritt durch die lan­ge Dau­er des­halb nicht son­der­lich rele­vant. Die Beschlag­nah­mung von Ver­mö­gen Drit­ter, wie der oben genann­ten Immo­bi­lie in Ober­prex und dem „Final Resistance“-Versand, ist zumin­dest ein kurz­fri­sti­ger Etap­pen­sieg im anti­fa­schi­sti­schen Kampf gegen Nazis in Ober­fran­ken. Wenn das Innen­mi­ni­ste­ri­um frü­her gehan­delt hät­te, wäre der Schlag gegen das Nazi-Netz­werk effek­ti­ver gewe­sen. Der Kampf gegen rech­tes Gedan­ken­gut muss wei­ter gehen, sowohl gegen Ersatz­struk­tu­ren, als auch ande­re Orga­ni­sa­tio­nen, die es immer noch gibt. Ober­fran­ken und die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung haben hier noch viel zu tun