Erz­bi­schof Schick for­dert nach Besuch in Zirn­dorf mehr Hil­fe für Flüchtlinge

Symbolbild Religion

Matrat­zen­la­ger in Kapel­le darf kei­ne Dau­er­lö­sung sein – Mehr Ein­rich­tun­gen in allen Bezir­ken müs­sen geschaf­fen wer­den – Mehr Dol­met­scher und Sozi­al­ar­bei­ter sind erforderlich

Matratzenlager in Kapelle. (Foto: Pressestelle des Ordinariats/Maike Bruns)

Matrat­zen­la­ger in Kapel­le. (Foto: Pres­se­stel­le des Ordinariats/​Maike Bruns)

(bbk) Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof hat nach einem Besuch im Erst­auf­nah­me­la­ger für Asyl­be­wer­ber in Zirn­dorf die dor­ti­ge Situa­ti­on als unzu­mut­bar kri­ti­siert und von der Poli­tik rasche Maß­nah­men gefor­dert. Wei­te­re Auf­nah­me­ein­rich­tun­gen neben Zirn­dorf und Mün­chen müss­ten drin­gend in den ande­ren baye­ri­schen Regie­rungs­be­zir­ken geschaf­fen wer­den, sag­te Schick am Diens­tag. Er begrüß­te die Ankün­di­gung des baye­ri­schen Kabi­netts, wei­te­re 5000 Plät­ze für Asyl­be­wer­ber noch in die­sem Jahr zu schaf­fen. In Zirn­dorf sind mit über 1000 Men­schen mehr als dop­pelt so vie­le unter­ge­bracht wie vor­ge­se­hen: Gara­gen sind mit Stock­bet­ten voll­ge­stellt, die katho­li­sche Kapel­le wur­de in ein Matrat­zen­la­ger umfunk­tio­niert. „Dies darf kein Dau­er­zu­stand sein“, so Schick. Aus reli­giö­sen und mensch­li­chen Grün­den müs­se dage­gen pro­te­stiert werden.

Schick for­der­te außer­dem als drin­gen­de Maß­nah­men, die Zahl von Dol­met­schern und Sozi­al­ar­bei­tern zu erhö­hen, um damit die Arbeit der Mit­ar­bei­ter in den Unter­künf­ten zu erleich­tern. Vie­le Flücht­lin­ge sei­en trau­ma­ti­siert und müss­ten psy­chisch und sozi­al betreut wer­den. Vor allem für Kin­der und Jugend­li­che müs­se mehr für Bil­dung und Frei­zeit­ge­stal­tung getan werden.

„Wir haben die Pflicht, dass die Auf­nah­me mög­lichst mensch­lich abläuft“, füg­te Erz­bi­schof Schick hin­zu. Eine gute Will­kom­mens­kul­tur sei nur bei aus­rei­chend Platz mög­lich. Das betref­fe immer Kör­per und Geist zugleich. „Men­schen müs­sen auch die Mög­lich­keit haben, sich zurück­zu­zie­hen und zu ihrem Gott zu beten.“ Gemein­sam mit Mit­tel­fran­kens Regie­rungs­prä­si­dent Tho­mas Bau­er, dem Lei­ter der Ein­rich­tung, Wer­ner Sta­ritz, und dem Cari­tas­di­rek­tor Micha­el Schwarz berat­schlag­te Schick nach sei­nem Besuch in Zirn­dorf am Mon­tag über die wei­te­re Vor­ge­hens­wei­se in der Einrichtung.