Bam­ber­ger Grü­ne luden zum Gespräch zur Zukunft der Nah­ver­sor­gung in der Gar­ten­stadt ein

„Wir müs­sen das selbst in die Hand nehmen“

Wo soll man in der Gar­ten­stadt Lebens­mit­tel ein­kau­fen, wenn zum Ende des Jah­res der letz­te Super­markt sei­ne Pfor­ten schließt? Das frag­ten sich die Teil­neh­me­rIn­nen beim Stadt­teil­ge­spräch vor Ort, zu dem die GAL ein­ge­la­den hat­te. Es war ein wei­te­rer Schritt nach der gut besuch­ten Podi­ums­dis­kus­si­on zur Lage der Nah­ver­sor­gung in Bam­berg im April.

Mit sei­nem Ange­bot an Läden des täg­li­chen Bedarfs hat die Gar­ten­stadt jetzt noch eine klei­ne „Dorf­struk­tur“, so sind auch Kir­che und Schu­le eben­falls vor­han­den. Es besteht bei den Bewoh­ne­rIn­nen aber die Befürch­tung, dass mit der Schlie­ßung des letz­ten Super­markts die­se Struk­tur, Domi­no­stei­nen gleich, zusam­men­brecht, so jeden­falls die Äuße­rung einer Gartenstädterin.

„Wir müs­sen die­se Sache nun selbst in die Hand neh­men“, war der Tenor die­ser Ver­an­stal­tung. Bür­ger­en­ga­ge­ment ist nun gefragt, und das gibt es in der Gar­ten­stadt. Eine Grup­pe unter Betei­li­gung des Bür­ger- und Sied­ler­ver­eins bereits ver­folgt bereits ein Dorf­la­den­kon­zept, das in etli­chen Dör­fern Bay­erns schon sehr erfolg­reich durch­ge­führt wird. Und die­ses Kon­zept müs­se von dem eines her­kömm­li­chen Super­markts abwei­chen, mein­te GAL-Stadt­rat Wolf­gang Gra­der. Die Ver­kaufs­flä­che des der­zei­ti­gen Super­mark­tes sei für die gro­ßen Lebens­mit­tel­ket­ten viel zu klein und pas­se nicht in deren Ver­kaufs­kon­zept. „Aus Mit­leid kauft kei­ner ein, das Kon­zept muss sich wirt­schaft­lich rech­nen und von sich aus attrak­tiv sein, als Ein­kaufs- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zen­trum, als Mit­tel­punkt am Gar­ten­städ­ter Markt“, so Grader.

An die GAL wur­de der Wunsch her­an­ge­tra­gen, die­ses Pro­jekt poli­tisch zu unter­stüt­zen und sich für eine wirt­schaft­li­che För­de­rung ein­zu­set­zen. Die anwe­sen­den Gar­ten­städ­ter Bür­ge­rIn­nen wünsch­ten, dass jetzt alle an einem Strang zie­hen und ein Modell erar­bei­tet und aus­ge­führt wird, das Modell­cha­rak­ter auch für ande­re Stadt­tei­le bekom­men soll. Und die beim GAL-Gespräch for­mu­lier­te Visi­on geht wei­ter: Die Wei­ter­ent­wick­lung der Gar­ten­stadt dür­fe nicht beim Super­markt ste­hen blei­ben, son­dern müs­se in ein Gesamt­kon­zept zur Stei­ge­rung der Lebens­qua­li­tät mün­den, um der immer grö­ße­ren Anzahl an älte­ren Bür­gern aber auch jun­gen Fami­li­en zu entsprechen.