Der Neue Wiesentbote

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die­ser in der luthe­ri­schen Kir­che lei­der ver­ges­se­ne Fei­er­tag rich­tet unsern Blick dar­auf, dass die Kir­che Jesu Chri­sti vie­le, höchst unter­schied­li­che Glau­bens­zeu­gen und Mit­ar­bei­ten­de braucht, die sich als trag­fä­hi­ge Gemein­schaft von Gleich­be­rech­tig­ten ver­ste­hen, die je auf ihre Wei­se an ihrem Platz der Sache Jesu in Wort und Tat die­nen. Der lei­den­schaft­li­che, aber schlich­te, ja wan­kel­mü­ti­ge Fischer Petrus und der welt­ge­wand­te, gebil­de­te, ener­gi­sche Ex-Pha­ri­sä­er Pau­lus, sie har­mo­nier­ten nicht immer mit­ein­an­der und auch heu­te gehö­ren Kon­flik­te, Durst­strecken, Pha­sen des Durch­ein­an­ders zum Gemein­de­le­ben dazu. Nicht jeder muss so ein berühm­ter Apo­stel wer­den, eine Num­mer klei­ner reicht auch; und den­noch brau­chen wir sol­che Leit­bil­der des Glaubens.

Der evan­ge­li­sche Pre­di­ger Anton Schul­te muß­te z. B. schmerz­haft ler­nen, beschei­de­ner, ver­ständ­nis­vol­ler, gedul­di­ger zu wer­den. Sei­ne katho­li­schen Ange­hö­ri­gen ver­hiel­ten sich zunächst eben­so reser­viert wie die Mit­ar­bei­ten­den der evan­ge­li­schen Frei­kir­che, der er sich anschloss. Auch sei­ne evan­ge­li­sti­sche Arbeit woll­te nicht immer gelin­gen. Aber er fühl­te sich auch dann noch in Got­tes Hand, ver­stand Nie­der­la­gen als Prü­fun­gen sei­nes Glau­bens oder als Erzie­hungs­mit­tel Got­tes, um die­sen lei­den­schaft­li­chen Pre­di­ger nicht über­mü­tig wer­den zu las­sen. Wir kön­nen von Schul­tes Erfah­run­gen, von sei­ner Glau­bens­kraft ler­nen. Viel­leicht durch­lei­det die christ­li­che Kir­che heu­te eine Pha­se der Schei­dung von Spreu und Wei­zen, wo sich vie­le vom Glau­ben abwen­den. Aber wer auf­merk­sam ist, sieht auch in unse­ren Gemein­den und Got­tes­dien­sten zar­te Blü­ten des Evangeliums.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

• geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
• Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
• Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
• Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
• Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
• Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
• seit­her in Neustadt/​Aisch
• blind
• nicht ver­hei­ra­tet