Land­wirt­schafts­mi­ni­ster Brun­ner reagiert auf Initia­ti­ve aus der Bio­en­er­gie­re­gi­on Bayreuth

KULAP soll modi­fi­ziert wer­den, um umwelt­ver­träg­li­che Ener­gie­pflan­zen zu fördern

In einem Brief an Land­rat Her­mann Hüb­ner reagier­te der Baye­ri­sche Land­wirt­schafts­mi­ni­ster Hel­mut Brun­ner auf eine Initia­ti­ve aus der Bio­en­er­gie­re­gi­on Bay­reuth. Brun­ner will im Kul­tur­land­schafts­pro­gramms KULAP nun Ände­run­gen vor­neh­men, um den Anbau von umwelt­ver­träg­li­chen Ener­gie­pflan­zen attrak­ti­ver zu machen. Die Bio­en­er­gie­re­gi­on hat­te sich dafür ein­ge­setzt, die umwelt­ver­träg­li­che Becher­pflan­ze in die För­de­rung des Baye­ri­schen KULAP auf­zu­neh­men, weil ihr Anbau die Zie­le des KULAP, näm­lich den Was­ser- und Kli­ma­schutz sowie die Ero­si­ons­ver­mei­dung unter­stützt und eine gute Alter­na­ti­ve zum ver­brei­te­ten Mais­an­bau darstellt.

Der­zeit gibt es, obwohl die Wirt­schaft­lich­keit nach­ge­wie­sen ist und die öko­lo­gi­schen Vor­tei­le unbe­strit­ten sind, nach wie vor eine Hemm­schwel­le beim Anbau der Becher­pflan­ze (Sil­phi­um per­fo­li­a­tum). Dies liegt dar­an, dass die Anla­ge die­ser Kul­tur noch ver­hält­nis­mä­ßig kost­spie­lig ist, weil Direkt­aus­saattech­ni­ken noch nicht aus­ge­reift sind und die Setz­lin­ge auf­wän­dig vor­ge­zo­gen und aus­ge­pflanzt wer­den müs­sen. Wären die Kosten gerin­ger, wür­de die Akzep­tanz stei­gen. Des­halb wäre eine Unter­stüt­zung durch geeig­ne­te För­der­instru­men­te sinn­voll. Wie dies funk­tio­nie­ren könn­te, zeigt aktu­ell die Bio­en­er­gie­re­gi­on Bay­reuth, die im Rah­men eines Feld­ver­su­ches Land­wir­te mit Know-How und finan­zi­ell bei der Anla­ge von Becher­pflan­zen­fel­dern unterstützt.

Der Vor­stoß aus der Bio­en­er­gie­re­gi­on fand par­tei­über­grei­fend poli­ti­sche Unter­stüt­zung, mit dem Ergeb­nis, dass der Land­tag die Staats­re­gie­rung auf­for­der­te, den Land­wirt­schafts­aus­schuss über den Becher­pflan­zen-Feld­ver­such der Bio­en­er­gie­re­gi­on Bay­reuth zu berich­ten und zu prüfen,

  • ob im Rah­men vor­han­de­ner Stel­len und Mit­tel eine finan­zi­el­le För­de­rung der Erst­be­pflan­zung von Äckern mit der Becher­pflan­ze im Rah­men des Kul­tur­land­schafts­pro­gramms mög­lich sei; hier­bei sei auch die Mög­lich­keit von Mit­nah­me­ef­fek­ten und Dop­pel­för­de­run­gen zu untersuchen,
  • inwie­weit die Anla­ge von Kul­tu­ren der durch­wach­se­nen Sil­phie Vor­tei­le beim Ero­si­ons­schutz bie­te und damit ana­log der Win­ter­be­grü­nung geför­dert wer­den könne,
  • in wel­cher Höhe die För­der­sät­ze lie­gen müss­ten, um als Alter­na­ti­ve zum Bio­gas­mais akzep­tiert zu werden.

Wie Mini­ster Brun­ner nun mit­teil­te, stie­ße eine geziel­te För­de­rung im KULAP „auf bei­hil­fe­recht­li­che Schran­ken“. Des­halb habe er sich ent­schlos­sen, „zumin­dest bis­he­ri­ge Benach­tei­li­gun­gen abzu­bau­en und mehr­jäh­ri­ge Ener­gie­pflan­zen im KULAP dem Bio­gas­mais gleich­zu­stel­len“. Künf­tig sol­len die Maß­nah­men „Emis­si­ons­ar­me Wirt­schafts­dün­ger­aus­brin­gung“ und „Viel­fäl­ti­ge Frucht­fol­ge mit Eiweiß­pflan­zen“ nun auch für die Becher­pflan­ze offen sein. Damit ist aus Sicht der Bio­en­er­gie­re­gi­on zwar noch nicht der Durch­bruch für den Anbau umwelt­ver­träg­li­cher Ener­gie­pflan­zen erreicht , aber ein erster wich­ti­ger Schritt ist getan, weil auch die Poli­tik das Pro­blem erkannt hat und nach Lösun­gen sucht.

Umwelt­ver­träg­li­che Ener­gie­pflan­zen-Dau­er­kul­tu­ren spiel­ten bis­lang in der Land­wirt­schaft nur eine Neben­rol­le. Dies könn­te sich dank einer Initia­ti­ve aus der Bio­en­er­gie­re­gi­on Bay­reuth zumin­dest in Bay­ern bald ändern.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen im Web: www. bio​en​er​gie​re​gi​on​-bay​reuth​.de