Ame­ri­ka­ni­sche Faul­brut im Land­kreis Bamberg

Zwi­schen den Ort­schaf­ten Ober­haid und Dörf­leins wur­de bei Bie­nen der Aus­bruch der Ame­ri­ka­ni­schen Faul­brut amt­lich fest­ge­stellt. Infol­ge­des­sen wur­de gemäß Bie­nen­seu­chen-Ver­ord­nung ein Sperr­be­zirk erklärt, der das Gebiet zwi­schen die­sen bei­den Ort­schaf­ten sowie nahe­zu die gesam­te Ort­schaft Dörf­leins umfasst.

Bei die­ser anzei­ge­pflich­ti­gen Krank­heit ist fol­gen­des zu beachten:

  • die Ame­ri­ka­ni­sche Faul­brut ist eine rei­ne Erkran­kung der Bie­nen­brut und weder für ande­re Tie­re noch Men­schen ansteckend
  • Honig kann beden­ken­los ver­zehrt werden
  • Bie­nen­hal­tun­gen müs­sen – sofern noch nicht gesche­hen – beim Fach­be­reich Vete­ri­när­we­sen am Land­rats­amt Bam­berg gemel­det werden

Bei der Faul­brut han­delt es sich um eine bak­te­ri­el­le Brut­krank­heit der Honig­bie­nen. Im Gegen­satz zur rela­tiv harm­lo­sen Euro­päi­schen Faul­brut gilt die Ame­ri­ka­ni­sche Faul­brut als bös­ar­tig und ist eine Erkran­kung der älte­ren Bie­nen­brut, näm­lich der Streck­ma­den. Im Erkran­kungs­ver­lauf löst sich die gesam­te Kör­per­struk­tur der Lar­ven auf und es bleibt nur eine zähe, brau­ne, schlei­mi­ge Sub­stanz übrig, die spä­ter zu einem dunk­len Schorf ein­trock­nen kann. Die Bezeich­nung „ame­ri­ka­nisch“ bezieht sich nicht auf ein Ursprungs­ge­biet, son­dern auf den Ort der Ent­deckung; die Krank­heit tritt welt­weit auf.

Für Fra­gen steht der Fach­be­reich Vete­ri­när­we­sen am Land­rats­amt Bam­berg zur Ver­fü­gung (Tel.: 0951/85–751).

Voll­zug des Geset­zes zur Vor­beu­gung vor und Bekämp­fung von Tier­seu­chen (Tier­ge­sund­heits­ge­setz – Tier­GesG) und der Bie­nen­seu­chen-Ver­ord­nung; Bekämp­fung der Ame­ri­ka­ni­schen Faul­brut der Bienen

Nach Mit­tei­lung des Amts­tier­arz­tes vom 6. Juni 2014 wur­de bei aus elf Bie­nen­völ­kern bestehen­den Bie­nen­be­stän­den auf den Grund­stücken Flur-Num­mer 4294 und 4295 der Gemar­kung Hall­stadt die Ame­ri­ka­ni­sche Faul­brut der Bie­nen amt­lich festgestellt.

Das Land­rats­amt Bam­berg erlässt fol­gen­de Allgemeinverfügung:

  1. Gemäß § 10 Abs. 1 der Bie­nen­seu­chen-Ver­ord­nung wird hier­mit das Gebiet der Gemein­den Hall­stadt, Kem­mern und Ober­haid in einem Umkreis von 1,5 Kilo­me­tern um den von der Ame­ri­ka­ni­schen Faul­brut der Bie­nen auf den Grund­stücken Flur-Num­mer 4294 und 4295 der Gemar­kung Hall­stadt betrof­fe­nen Bie­nen­be­stand zum Sperr­be­zirk erklärt.
Grenzen des Sperrbezirks

Gren­zen des Sperrbezirks

Die Gren­zen des Sperr­be­zirks sind in einer Kar­te (sie­he Bild rechts), die als Anla­ge Bestand­teil die­ser All­ge­mein­ver­fü­gung ist, dargestellt.

  1. Die Besit­zer von Bie­nen­völ­kern im Sperr­be­zirk oder ihre Ver­tre­ter haben unver­züg­lich ihre Bie­nen­stän­de unter Anga­be des Stand­or­tes und der Völ­ker­zahl dem Land­rats­amt Bam­berg, Fach­be­reich Vete­ri­när­we­sen, Lud­wig­str. 23, 96052 Bam­berg, Tel.: 0951/85–751, Fax.: 0951/85–753 oder E‑Mail: veterinaeramt@​lra-​ba.​bayern.​de anzu­zei­gen. Eine Anzei­ge nach Satz 1 ist ent­behr­lich, soweit sie bereits auf Grund ande­rer tier­seu­chen­recht­li­cher Vor­schrif­ten bei der für die Über­wa­chung zustän­di­gen Behör­de erfolgt ist.
  2. Gemäß § 11 der Bie­nen­seu­chen-Ver­ord­nung gilt für den Sperr­be­zirk Folgendes:

3.1. Alle Bie­nen­völ­ker und Bie­nen­stän­de im Sperr­be­zirk sind unver­züg­lich auf Ame­ri­ka­ni­sche Faul­brut amts­tier­ärzt­lich zu unter­su­chen; die­se Unter­su­chung ist frü­he­stens zwei Mona­te und spä­te­stens neun Mona­te nach der Tötung oder Behand­lung der an der Seu­che erkrank­ten Bie­nen­völ­ker des ver­seuch­ten Bie­nen­be­stan­des zu wiederholen.

3.2. Beweg­li­che Bie­nen­stän­de dür­fen von ihrem Stand­ort nicht ent­fernt werden.

3.3. Bie­nen­völ­ker, leben­de oder tote Bie­nen, Waben, Waben­tei­le, Waben­ab­fäl­le, Wachs, Honig, Fut­ter­vor­rä­te, Bie­nen­woh­nun­gen und benutz­te Gerät­schaf­ten dür­fen nicht aus den Bie­nen­stän­den ent­fernt werden.

3.4. Bie­nen­völ­ker oder Bie­nen dür­fen nicht in den Sperr­be­zirk ver­bracht werden.

  1. Die Vor­schrift der Nr. 3.3 fin­det kei­ne Anwen­dung auf 
    1. Wachs, Waben, Waben­tei­le und Waben­ab­fäl­le, wenn sie an Wachs ver­ar­bei­ten­de Betrie­be, die über die erfor­der­li­che Ein­rich­tung zur Ent­seu­chung des Wach­ses ver­fü­gen und unter der Bezeich­nung Seu­chen­wachs abge­ge­ben werden.
    2. Honig, der nicht zur Ver­füt­te­rung an Bie­nen bestimmt ist.
  2. Der Besit­zer von Bie­nen­völ­kern und Bie­nen­stän­den oder sein Ver­tre­ter ist ver­pflich­tet, zur Durch­füh­rung von Unter­su­chun­gen die erfor­der­li­che Hil­fe zu leisten.
  3. Die­se All­ge­mein­ver­fü­gung ist gemäß § 37 Tier­ge­sund­heits­ge­setz (Tier­GesG) sofort vollziehbar.
  4. Das Erlö­schen der Ame­ri­ka­ni­schen Faul­brut im Sperr­be­zirk wird öffent­lich bekannt gemacht, sobald die Vor­aus­set­zun­gen hier­für gege­ben sind.
  5. Die­se All­ge­mein­ver­fü­gung ergeht kostenfrei.
  6. Die­se All­ge­mein­ver­fü­gung tritt am Tage nach ihrer Bekannt­ma­chung im Amts­blatt für den Land­kreis Bam­berg in Kraft.

Hin­weis:

Gemäß Art. 41 Abs. 4 Satz 1 des Bay­er. Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes (BayV­wVfG) muss nur der ver­fü­gen­de Teil die­ser All­ge­mein­ver­fü­gung öffent­lich bekannt gemacht wer­den. Der gesam­te Ver­wal­tungs­akt mit umfas­sen­der Begrün­dung und Rechts­be­helfs­be­leh­rung liegt im Land­rats­amt Bam­berg, Zimmer
S 017 wäh­rend der all­ge­mei­nen Öff­nungs­zei­ten zur Ein­sicht­nah­me aus.