„Die Welt­kir­che muss in Deutsch­land mehr Bedeu­tung bekommen“

Symbolbild Religion

Welt­kir­chen-Bischof Schick pran­gert auf Katho­li­ken­tag Hun­ger, Waf­fen­ex­por­te, Krie­ge und Men­schen­han­del an. Auch Men­schen­han­del für Pro­sti­tu­ti­on, Kin­der­ar­beit und Zwangs­ar­beit müs­sen uns bekümmern

(bbk) Die im näch­sten Jahr ablau­fen­den Mill­en­ni­ums­zie­le stel­len die Welt­kir­che nach Wor­ten des Bam­ber­ger Erz­bi­schofs Lud­wig Schick wei­ter­hin vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. „Eine Mil­li­ar­de Men­schen hun­gern, es gibt in den Ent­wick­lungs­län­dern zu vie­le Kran­ke und zu wenig Schul­bil­dung. Es gibt auch zu vie­le Krie­ge und Ver­trei­bun­gen und dafür zu vie­le Waf­fen“, sag­te Schick, der auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ist, am Frei­tag auf dem Katho­li­ken­tag in Regens­burg bei einem Got­tes­dienst auf der Einen-Welt-Büh­ne mit dem The­ma „Euer Kum­mer wird sich in Freu­de ver­wan­deln“. „Seit Jahr und Tag for­dern wir, dass weni­ger und kon­trol­lier­ter Waf­fen expor­tiert wer­den. Auch aus Deutsch­land und Euro­pa wer­den nach wie vor Waf­fen in Kri­sen­ge­bie­te gelie­fert. Stoppt den Waf­fen­han­del!“, so der Erzbischof.

Zugleich ver­wies Schick auf die Fort­schrit­te, die in den ver­gan­ge­nen Jah­ren erzielt wur­den, etwa bei der Ein­däm­mung von Aids oder im Bil­dungs­be­reich. Regio­nal sei­en auch Erfol­ge im Kampf gegen den Hun­ger erzielt wor­den. „Wenn wir uns enga­gie­ren, ist viel mög­lich!“ Jedoch gebe es noch viel Grund in der Welt, Kum­mer zu haben. „Kum­mer im Sinn des Evan­ge­li­ums haben Chri­sten dann, wenn sie Küm­me­rer sind, das heißt, sich ein­set­zen und abmü­hen“, sag­te Schick. Für Chri­sten sei Kum­mer kein patho­lo­gi­scher Zustand, kei­ne Depres­si­on oder Lethar­gie, son­dern Ergeb­nis von Enga­ge­ment und Ein­satz. Sich küm­mern set­ze Ener­gien frei und erzeu­ge Gemein­schaft. „Euer Kum­mer wird sich in Freu­de ver­wan­deln“, das kön­ne nur der oder die erwar­ten, die sich um Gerech­tig­keit, Frie­de und Gemein­wohl küm­mer­ten und über das „noch nicht“ beküm­mert seien.

Schick for­der­te die Welt­kir­che auf, sich noch mehr zu ver­netz­ten: „Das bringt zuerst Freu­de an den ver­schie­de­nen Spi­ri­tua­li­tä­ten, Lit­ur­gien, kirch­li­chen und christ­li­chen Lebens­for­men in der gan­zen Welt“. Sie ken­nen­zu­ler­nen, zu erle­ben und zu erfah­ren, berei­che­re das eige­ne Leben. Dabei müs­se der welt­kirch­lich Inter­es­sier­te aber auch neu und mehr zum Küm­me­rer wer­den. Die welt­kirch­li­chen The­men müss­ten in Deutsch­land und auch auf den Katho­li­ken­ta­gen grö­ße­re Bedeu­tung bekom­men. „Das hilft auch unse­rer Kir­che hier­zu­lan­de, ihre Pro­ble­me rea­li­sti­scher und gelas­se­ner zu sehen sowie bes­ser zu lösen“, so Erz­bi­schof Schick.