Erneu­ter Enkel­trick-Betrug – Geld­ab­ho­le­rin auf fri­scher Tat festgenommen

Symbolbild Polizei

Gemein­sa­me Pres­se­er­klä­rung des Poli­zei­prä­si­di­ums Ober­fran­ken und der Staats­an­walt­schaft Bamberg

BAM­BERG. Mit der Fest­nah­me einer 33-jäh­ri­gen Tsche­chin in Bam­berg ende­te am Mitt­woch ein drei­ster Betrug nach der Masche des Enkel­tricks. Poli­zei­be­am­te über­rasch­ten die Abho­le­rin des Geld­be­tra­ges und nah­men sie noch an Ort und Stel­le fest. Jetzt sitzt die 33-Jäh­ri­ge in Unter­su­chungs­haft, wäh­rend die Ermitt­lun­gen zu ihren Kom­pli­zen andauern.

Eine 87-jäh­ri­ge Bewoh­ne­rin des Bam­ber­ger Insel­ge­bie­tes erhielt am Mitt­woch­vor­mit­tag den Tele­fon­an­ruf eines ver­meint­li­chen Ver­wand­ten. Der Mann am Tele­fon mach­te der Senio­rin glaub­haft, dass er ihr Nef­fe sei und sich in einer aus­weg­lo­sen Not­la­ge befän­de. Nun benö­ti­ge er drin­gend 28.000 Euro Bar­geld. Da er selbst ver­hin­dert sei, wür­de sei­ne gute Bekann­te die ver­ein­bar­te Geld­sum­me dem­nächst bei der Senio­rin abholen.

Bei Geld­über­ga­be überrascht

Die hilfs­be­rei­te und gut­gläu­bi­ge Bam­ber­ge­rin ließ sich auf die Bit­ten des Anru­fers ein und orga­ni­sier­te schließ­lich bei einer Bank­fi­lia­le ihr Erspar­tes. Wie tele­fo­nisch ver­ein­bart, klin­gel­te auch weni­ge Stun­den spä­ter die Bekann­te des ver­meint­li­chen Nef­fen an der Haus­tür der 87-Jäh­ri­gen, um das Geld abzu­ho­len. Sie rech­ne­te aller­dings nicht damit, dass die Bam­ber­ger Poli­zei mitt­ler­wei­le auf die drei­ste Masche der Betrü­ger auf­merk­sam gewor­den war, denn ein Mit­ar­bei­ter der Bank war nach Aus­zah­lung der meh­re­ren tau­send Euro miss­trau­isch gewor­den und hat­te die Poli­zei infor­miert. Kri­mi­nal­be­am­te konn­ten die Geld­ab­ho­le­rin des­halb an Ort und Stel­le fest­neh­men und somit ver­hin­dern, dass die Rent­ne­rin ihre Erspar­nis­se los war. Eine sofor­ti­ge Fahn­dung der Poli­zei im Bam­ber­ger Stadt­ge­biet nach mög­li­chen Kom­pli­zen der Täte­rin ver­lief ergebnislos.

Umfang­rei­che Ermittlungen

Bei einem wei­te­ren Betrugs­ver­such mit der Enkel­trick-Masche am Mitt­woch­mit­tag in Bam­berg erkann­te die Ange­ru­fe­ne die Absicht der Betrü­ger und ging nicht auf die For­de­rung der Täter ein. Die Ermitt­ler prü­fen der­zeit, ob die 33-Jäh­ri­ge auch für die­se und mög­li­che wei­te­re Taten in Fra­ge kommt.

Am Don­ners­tag wur­de die Tsche­chin auf Anord­nung der Bam­ber­ger Staats­an­walt­schaft dem Ermitt­lungs­rich­ter vor­ge­führt, der Haft­be­fehl erließ. Mitt­ler­wei­le sitzt sie in einer Justiz­voll­zugs­an­stalt. Die Ermitt­lun­gen der Bam­ber­ger Kri­mi­nal­po­li­zei zu den Hin­ter­män­nern dau­ern an.

Enkel­trick-Betrü­ger blei­ben hartnäckig

Da nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann, dass wei­te­re Täter mit der Masche des Enkel­tricks ihr Glück ver­su­chen, rät Ihnen Ihre ober­frän­ki­sche Polizei:

  • Sei­en Sie miss­trau­isch, wenn sich Per­so­nen am Tele­fon als Ver­wand­te oder Bekann­te aus­ge­ben und Geld­for­de­run­gen stellen.
  • Geben Sie kei­ne Aus­kunft über Ihre fami­liä­ren oder finan­zi­el­len Verhältnisse.
  • Las­sen Sie sich zeit­lich und emo­tio­nal nicht unter Druck setzen.
  • Stel­len Sie dem Anru­fer gezielt Fra­gen nach sei­nem fami­liä­ren Umfeld, z.B. nach dem Namen der Mut­ter oder dem Wohn­ort und bestehen Sie auf die Beantwortung.
  • Hal­ten Sie nach einem Anruf mit finan­zi­el­len For­de­run­gen mit ande­ren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen Rücksprache.
  • Über­ge­ben Sie nie­mals Geld oder Wert­ge­gen­stän­de an unbe­kann­te Per­so­nen – auch nicht, wenn sie angeb­lich im Auf­trag von Verwandten/​Bekannten handeln.
  • Infor­mie­ren Sie sofort die Poli­zei, wenn Ihnen etwas ver­däch­tig vor­kommt – Not­ruf: 110.

Wei­te­re Tipps und Infor­ma­tio­nen zum The­ma fin­den Sie auch in der kosten­lo­sen Bro­schü­re „Der Gol­de­ne Herbst“ bei Ihrer Poli­zei­dienst­stel­le und natür­lich auch im Inter­net unter www​.poli​zei​-bera​tung​.de