Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Zukunfts­fo­rum ‚Recht und Moral‘ am 4.4.14

Symbolbild Bildung

Öffent­li­ches Sym­po­si­um mit hoch­ka­rä­ti­gen Fest­gä­sten – Inter­es­sier­te sind herz­lich willkommen!

Die Uni­ver­si­tät und die Stadt Bay­reuth haben 2008 mit dem ‚Zukunfts­fo­rum: Wis­sen­schaft-Kul­tur-Gesell­schaft‘ eine gemein­sa­me Platt­form gegrün­det, um zukunfts­träch­ti­ge The­men im Gespräch zwi­schen Wis­sen­schaft und Part­nern aus Kul­tur, Tech­nik, Wirt­schaft und Poli­tik zu reflek­tie­ren. In die­sem Jahr steht das The­ma ‚Recht und Moral‘ im Zen­trum des Zukunftsforums.

  • Ter­min: Frei­tag, 4. April 2014
  • Zeit / Ort: Sym­po­si­um: 9.30 bis 16.30 Uhr im Gebäu­de RW I, Hör­saal H 24
  • Preis­ver­lei­hung: 18.00 Uhr im Audimax
    Cam­pus der Uni­ver­si­tät Bayreuth
    Uni­ver­si­täts­stra­ße 30, 95447 Bayreuth

Inter­es­sier­te aus Uni­ver­si­tät, Stadt und Regi­on sind herz­lich ein­ge­la­den, am Zukunfts­fo­rum teil­zu­neh­men! Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter
www​.zukunfts​fo​rum​.uni​-bay​reuth​.de

Stu­die­ren­de der Uni­ver­si­tät Bay­reuth erar­bei­te­ten im Vor­feld ein Posi­ti­ons­pa­pier mit Über­le­gun­gen, wie recht­mä­ßi­ges Ver­hal­ten unter dem Vor­zei­chen von frei­wil­li­ger Selbst­nor­mie­rung her­vor­ge­bracht wer­den kann. Die Exper­ti­se der Uni­ver­si­tät Bay­reuth wird durch hoch­ka­rä­ti­ge Gast­re­fe­ren­tin­nen und ‑refe­ren­ten ergänzt:

Prof. Dr. Dr. Udo di Fabio (Bonn) wird über ‚Nor­men für die Wirt­schaft: Mora­li­sie­rung des Rechts oder Ver­recht­li­chung der Moral?‘ spre­chen. Der Refe­rent war bis 2011 Rich­ter des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts, dort beson­ders für Euro­pa-recht und Par­tei­ver­bots­ver­fah­ren zustän­dig, und ist Pro­fes­sor für Öffent­li­ches Recht an der Uni­ver­si­tät Bonn. Zuvor lehr­te der auch in Sozio­lo­gie pro­mo­vier­te frü­he­re Sozi­al­rich­ter an den Uni­ver­si­tä­ten Mün­ster, Trier und München.

Syl­via Schenk (Frank­furt am Main) wird zum The­ma ‚Fair Play fällt nicht vom Him­mel – Über das Ver­hält­nis von Regeln und Moral im Sport‘ refe­rie­ren. Die Juri­stin und ehe­ma­li­ge Lei­stungs­sport­le­rin war eine der Ersten, die Doping im Rad­sport anpran­ger­te und sich durch ihr beherz­tes Vor­ge­hen gro­ße Ver­dien­ste erwarb. Sie gilt als eine der pro­fi­lier­te­sten Per­sön­lich­kei­ten im Kampf gegen Kor­rup­ti­on. Von 2007–2010 saß sie Trans­pa­ren­cy Inter­na­tio­nal Deutsch­land vor. Heu­te arbei­tet sie als Rechtsanwältin.

Dr. Chri­sti­ne Hoh­mann-Denn­hardt (Stutt­gart) wird den Vor­trag ‚Wirt­schafts­ethik und Recht‘ hal­ten. Seit 2011 ist Dr. Chri­sti­ne Hoh­mann-Denn­hardt im Vor­stand der Daim­ler AG für den Bereich ‚Inte­gri­tät und Recht‘ (Com­pli­ance) ver­ant­wort­lich. Die pro­mo­vier­te Arbeits­recht­le­rin war zunächst Sozi­al­rich­te­rin, dann hes­si­sche Mini­ste­rin für Justiz, spä­ter für Wis­sen­schaft und Kunst. Als Rich­te­rin des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts (1999–2011) war sie beson­ders für das Fami­li­en­recht zuständig.

Prof. Dr. Dr. h. c. Richard Schrö­der (Ber­lin) wird über das The­ma ‚Über­all nach Nut­zen suchen ziemt dem frei­en Men­schen nicht‘ refe­rie­ren. Der Theo­lo­ge und Phi­lo­soph zählt zu den Gestal­tern der deut­schen Ein­heit. Er wirk­te zunächst an kirch­li­chen Hoch­schu­len in der DDR, denen die staat­li­che Aner­ken­nung ver­sagt blieb. 1990 wur­de er in die Volks­kam­mer der DDR gewählt, war Frak­ti­ons-vor­sit­zen­der der SDP, lan­ge Mit­glied in der Grund­wer­te­kom­mis­si­on der SPD, im Natio­na­len Ethik­rat, im Rat der EKD und im Vor­stand der Deut­schen Natio­nal-stif­tung. Von 1991–2009 lehr­te er Theo­lo­gie an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Berlin.

‚Wil­hel­mi­ne-von-Bay­reuth-Preis für Tole­ranz und Huma­ni­tät in kul­tu­rel­ler Vielfalt‘

Im Rah­men des öffent­li­chen Zukunfts­fo­rums ehrt die Stadt Bay­reuth den evan­ge-lischen Geist­li­chen und Begrün­der der Leip­zi­ger Frie­dens­ge­be­te Chri­sti­an Füh­rer mit dem ‚Wil­hel­mi­ne-von-Bay­reuth-Preis für Tole­ranz und Huma­ni­tät in kul­tu­rel­ler Viel­falt‘. Die Lau­da­tio auf den Preis­trä­ger wird Prof. Dr. Dr. h.c. Mar­got Käß­mann, Theo­lo­gin und Bot­schaf­te­rin des Rates der EKD für das Refor­ma­ti­ons­ju­bi­lä­um 2017, halten.

„Der Initia­tor der Mon­tags­ge­be­te hat sei­ne ethisch-reli­giö­sen Vor­stel­lun­gen mit fried­li­chen Mit­teln gegen die herr­schen­de Rechts­ord­nung gestellt und so dazu bei­getra­gen, dass sich ‚Moral‘ gegen das Rechts­sy­stem durch­set­zen konn­te“, erklärt der lang­jäh­ri­ge frü­he­re Kanz­ler der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, Dr. Ekke­hard Beck. Er ist einer der Initia­to­ren des Zukunfts­fo­rums und gehört des­sen wis­sen­schaft-lichem Bei­rat an. „Die Stadt Bay­reuth hat mit der Aus­rich­tung ihres Prei­ses einen muti­gen Schritt in das 21. Jahr­hun­dert getan. Das ‚Zukunfts­fo­rum‘ ist so zu einem ein­ma­li­gen und unver­wech­sel­ba­ren For­mat für den Dia­log von Wis­sen­schaft und Öffent­lich­keit geworden“.

Hin­ter­grund

Steu­er­hin­ter­zie­hung von ver­meint­lich ehr­ba­ren Per­sön­lich­kei­ten des öffent­li­chen Lebens, gefälsch­te Ran­king­er­geb­nis­se aner­kann­ter Publi­ka­ti­ons­me­di­en, Doping im Spit­zen­sport, Selbst­be­die­nungs­men­ta­li­tät bei Boni… Wie steht es mit der Befol­gung von Recht und Gesetz? Und wie sieht es, jen­seits der Straf­ver­fol­gungs-para­gra­phen, mit Sit­te und Anstand aus? Ist denn wirk­lich alles erlaubt, was nicht expli­zit ver­bo­ten ist? Ist das gesell­schaft­li­che Bewusst­sein für Recht und Moral abhandengekommen?

An der Uni­ver­si­tät Bay­reuth wer­den die­se bri­san­ten und hoch­ak­tu­el­len Fra­gen, für die sich fast täg­lich neue Bei­spie­le fin­den las­sen, mit wis­sen­schaft­li­cher Exper­ti­se und im Dia­log mit der inter­es­sier­ten Öffent­lich­keit dis­ku­tiert und Ant­wor­ten gege­ben. Die Feder­füh­rung für das Pro­gramm des Zukunfts­fo­rums 2014 hat Prof. Dr. Oli­ver Lep­si­us, Lehr­stuhl für Öffent­li­ches Recht, All­ge­mei­ne und Ver­glei­chen­de Staats­leh­re der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, übernommen.

Auch die neue Aus­ga­be des Uni­ver­si­täts­ma­ga­zins SPEK­TRUM ist dem The­ma ‚Recht und Moral‘ gewid­met; die Hef­te lie­gen für jeder­mann zur Ver­an­stal­tung aus. Die Online-Ver­si­on zum Blät­tern und Down­load steht bereits auf der Home­page der Uni­ver­si­tät Bay­reuth www​.uni​-bay​reuth​.de