Erz­bi­schof Schick mahnt zu bewuss­tem Ein­kauf und Ver­zehr von gesun­den Lebensmitteln

Symbolbild Religion

„Erst kommt die Moral, dann das Essen”

(bbk) Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat sich für mehr Gewis­sen, Ethik und Moral bei Pro­duk­ti­on, Zube­rei­tung und Ein­kauf von Nah­rungs­mit­teln aus­ge­spro­chen. Der Satz von Ber­told Brecht aus der Drei­gro­schen­oper „Erst kommt das Fres­sen, dann die Moral“ dür­fe kei­ne Gül­tig­keit haben, son­dern müs­se ins Gegen­teil ver­kehrt wer­den, sag­te Schick: „Erst kommt die Moral, dann das Essen.“

„Wir in Euro­pa essen zuviel, zu unge­sund, ohne Moral, dabei wer­den wir krank“, sag­te Schick und ver­wies dar­auf, dass zugleich in Afri­ka, Asi­en und Süd­ame­ri­ka vie­le Men­schen vor Hun­ger krank wer­den oder sogar ster­ben. In Deutsch­land wer­fe jeder im Durch­schnitt pro Jahr Lebens­mit­tel im Wert von 330 Euro in die Müll­ton­ne, und den wenig­sten sei bewusst, dass für die Pro­duk­ti­on eines Kilos Rind­fleisch rund 15.000 Liter Was­ser benö­tigt wer­den. Ins­ge­samt wer­den welt­weit jähr­lich 1,2 Mil­li­ar­den Ton­nen Lebens­mit­tel ver­nich­tet. „Wer sich bewusst macht, wie­viel Ener­gie, frucht­ba­rer Boden, Arbeits­kraft etc. für die Pro­duk­ti­on von Nah­rungs­mit­teln nötig sind, und ein Gewis­sen hat, muss sei­nen eige­nen Umgang mit Lebens­mit­teln über­den­ken“, sag­te der Erz­bi­schof, der am Sams­tag in Nürn­berg anläss­lich des Cari­tas-Pirck­hei­mer-Tages unter dem Mot­to „Gewis­sens­Bis­sen – Ethik des Essens“ sprach.

Auch wenn Jesus im Evan­ge­li­um uns auf­tra­ge, uns nicht um das Essen zu sor­gen, son­dern um das Reich Got­tes, müss­ten wir uns den­noch um die täg­li­che Ernäh­rung küm­mern. „Wir dür­fen das Essen, die Pro­duk­ti­on, die Ver­wer­tung und den Han­del nicht gering ach­ten, aber sie müs­sen dem Reich Got­tes die­nen“, so Schick. „Für das Reich Got­tes geht es um die Aus­brei­tung von Gerech­tig­keit, Frie­de und Freu­de für alle Men­schen. Dafür ist gutes und gesun­des Essen wich­tig. Und dafür muss der Hun­ger über­wun­den werden.“