Bezirk Ober­fran­ken nimmt sich ein­hei­mi­schen Fisch­ar­ten an

Eine der wesent­li­chen Auf­ga­ben der Fach­be­ra­tung für Fische­rei des Bezirks Ober­fran­ken ist der Schutz der Gewäs­ser und der sie umge­ben­den Natur. Die Fische­rei und auch die Fisch­ar­ten benö­ti­gen gesun­de Gewäs­ser. Zum Tag des Was­sers am heu­ti­gen Sams­tag, 22. März möch­te die Fach­be­ra­tung für Fische­rei des Bezirks Ober­fran­ken den Blick auf die bedroh­ten ein­hei­mi­schen Fisch­ar­ten schärfen.

Äschenbrut

Äschen­brut

Mit der ste­ti­gen Ver­bes­se­rung der Was­ser­qua­li­tät in den letz­ten Jahr­zehn­ten rücken die struk­tu­rel­len Defi­zi­te, der Erhalt bedroh­ter ein­hei­mi­scher Fisch­ar­ten und die man­geln­de Durch­gän­gig­keit der Gewäs­ser in den Vor­der­grund der Arbeit der Fach­be­ra­tung für Fische­rei des Bezirks Ober­fran­ken. Bei der Durch­gän­gig­keit ober­frän­ki­scher Gewäs­ser­sy­ste­me konn­te durch den Ein­satz der Fach­be­ra­tung für Fische­rei in enger Zusam­men­ar­beit mit den Was­ser­wirt­schafts­äm­tern, den Was­ser­rechts­be­hör­den und der Was­ser­kraft viel erreicht wer­den. Bei­spiel­haft wur­den unter ande­rem im ver­gan­ge­nen Jahr das Och­s­en­kla­vier und die Sach­sen­müh­le an der Wie­sent und das Non­nen­wehr an der Reg­nitz (Stadt Bam­berg) durch­gän­gig gemacht. „Die­se Fisch­auf­stie­ge sind Schlüs­sel­stel­len für die bedroh­ten Fisch­be­stän­de des Wie­sent- bzw. Reg­nitz-Systems“, ver­deut­licht Dr. Tho­mas Spei­erl, Sach­ge­biets­lei­ter der Fach­be­ra­tung für Fische­rei des Bezirks Ober­fran­ken, die Wich­tig­keit der umfang­rei­chen Baumaßnahmen.

Die Situa­ti­on für die hei­mi­schen Fisch­be­stän­de und aller wei­te­ren Was­ser­le­be­we­sen ist den­noch ernst. Schuld dar­an sind Schlamm und Sand, die in ober­frän­ki­schen Gewäs­sern in den ver­gan­ge­nen Jah­ren stark zuge­nom­men haben. Mit der Stu­die „Sedi­ment­ma­nage­ment in Gewäs­ser­ein­zugs­ge­bie­ten“ wur­de die Pro­ble­ma­tik am Bei­spiel des Öko­sy­stems der Wie­sent im Früh­jahr 2013 durch den Bezirks­tags­prä­si­den­ten Dr. Gün­ther Denz­ler bei­spiel­haft dar­ge­stellt. Auf­grund des Modell­cha­rak­ters stößt die Unter­su­chung mitt­ler­wei­le bun­des­weit auf gro­ße Reso­nanz bei Fach­be­hör­den, Wis­sen­schaft­lern und Prak­ti­kern. „Es sind vor allem die­je­ni­gen Fisch­ar­ten bedroht, die zum Lai­chen sau­be­re Kies­bän­ke brau­chen. Dies sind in Ober­fran­ken die Bach­fo­rel­le, die Äsche, der Schnei­der, die Nase, die Bar­be und das Bach­neun­au­ge um die wich­tig­sten Fisch­ar­ten zu nen­nen“, erklärt der aus­ge­wie­se­ne Fach­mann Dr. Spei­erl. Für die Fische­rei sei die Ver­schlam­mung eine Auf­ga­be von ähn­lich gro­ßer Trag­wei­te, wie die bereits ange­gan­ge­ne Pro­ble­ma­tik der Durch­gän­gig­keit. „Ziel der Fach­be­ra­tung für Fische­rei ist es nun, in enger Zusam­men­ar­beit mit Was­ser­wirt­schaft, Land­wirt­schaft und Kom­mu­nen für die betrof­fe­nen Gewäs­ser Lösun­gen auf­zu­zei­gen. Ein Fol­ge­pro­jekt, das sich kon­kret mit den Aus­wir­kun­gen der Sedi­ment­ein­trä­ge auf die ober­frän­ki­schen Fisch­be­stän­de beschäf­tigt, wird von der Fach­be­ra­tung für Fische­rei zusam­men mit der Hoch­schu­le Mag­de­burg bereits bear­bei­tet“, kün­digt Dr. Spei­erl auch hier geziel­te Pro­jekt­vor­schlä­ge an.

„Eine der wesent­li­chen Auf­ga­ben der Lehr­an­stalt für Fische­rei Auf­seß des Bezirks Ober­fran­ken ist die Mit­wir­kung bei der Erhal­tung der Arten­viel­falt in Gewäs­sern. In die­sem Zusam­men­hang ist es von beson­de­rer Bedeu­tung, dass in der Lehr­an­stalt für Fische­rei beson­ders bedroh­te hei­mi­sche Fisch­ar­ten gezüch­tet wer­den“, beschreibt Bezirks­tags­prä­si­dent Dr. Gün­ther Denz­ler die wich­ti­ge Arbeit der Bezirks­ein­rich­tung in Auf­seß. Von beson­de­rer Bedeu­tung für den Fisch­ar­ten­schutz sei­en vor allem die hei­mi­sche Bach­fo­rel­le und die Äsche. In der Lehr­an­stalt für Fische­rei wur­de des­halb in den letz­ten Jah­ren eine Bach­fo­rel­len­her­kunft auf­ge­baut, die gene­tisch von Fischen der Wie­sent aus der Frän­ki­schen Schweiz abstam­men. „Bei der Äsche hal­ten wir einen Laich­fisch­stamm aus dem frän­ki­schen Main-System in Auf­seß, der jähr­lich mit Wild­fän­gen aus dem Bereich der Wie­sent und des Main-Systems auf­ge­stockt wird. Dadurch wird garan­tiert, dass bei Stüt­zungs­maß­nah­men die aus­ge­brach­ten Fische den stand­ort­ty­pi­schen Gen­be­stand des Main-Systems besit­zen“, erläu­tert Sach­ge­biets­lei­ter Dr. Speierl.

„Am heu­ti­gen Tag des Was­sers ist es für den Bezirk Ober­fran­ken eine Ver­pflich­tung auf die Bedeu­tung der Gewäs­ser und der in ihnen leben­den Arten hin­zu­wei­sen. Für den Bezirk Ober­fran­ken sind der Schutz der Gewäs­ser­sy­ste­me und die Erhal­tung der Arten­viel­falt in Ober­fran­ken von außer­or­dent­li­cher Bedeu­tung“, ver­deut­licht Bezirks­tags­prä­si­dent Dr. Gün­ther Denz­ler. Der Bezirk Ober­fran­ken arbei­te im Rah­men von Arten­hilfs­pro­gram­men bei bedroh­ten Fisch­ar­ten eng mit dem Bezirks­fi­sche­rei­ver­band Ober­fran­ken zusam­men. „Für uns ist es ein gro­ßes Anlie­gen, der Bevöl­ke­rung die Schön­heit und die Schutz­wür­dig­keit der hei­mi­schen Fisch­ar­ten bewusst zu machen. Nach wie vor herr­schen hier gro­ße Defi­zi­te, wie auch die aktu­el­len Ergeb­nis­se der Was­ser­rah­men­richt­li­nie zei­gen“, zeigt sich Bezirks­tags­prä­si­dent Dr. Gün­ther Denz­ler als Für­spre­cher für die hei­mi­schen Fisch­ar­ten, deren Gewäs­ser­le­bens­räu­me und für die Men­schen, die zu deren Erhalt beitragen.