Leser­brief: Dis­kus­si­on um den Ein­satz eines gemeind­li­chen Jugend­pfle­gers in Kirchehrenbach

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Eine Inve­sti­ti­on, die sich für alle auszahlt

Lei­der steht bei der (poli­ti­schen) Dis­kus­si­on um den Ein­satz von gemeind­li­chen Jugend­pfle­gern immer ein Tot­schlag-Argu­ment im Raum: Man ver­traue nicht auf die Arbeit, die die Ver­ei­ne in der Jugend­ar­beit lei­sten. Die­ser Vor­wurf greift zu kurz und mag gera­de zu Wahl­zei­ten bewusst for­mu­liert sein.

Klar ist: Weder kann ein Jugend­pfle­ger die kom­plet­te ehren­amt­lich gelei­ste­te sozia­le Arbeit in Ver­ei­nen erset­zen, noch wird oder soll er das tun. Auch sol­len damit nicht die Lei­stun­gen der Ver­ei­ne in Zwei­fel gezo­gen wer­den – ganz im Gegenteil.

Fakt ist, dass ein Jugend­pfle­ger eine stän­di­ge, viel­fäl­ti­ge und inten­si­ve­re Jugend­ar­beit lei­sten kann, weil es schlicht­weg sein Beruf ist. Er wid­met sich die­ser Auf­ga­be Tag ein, Tag aus in vol­lem Umfang. Die­se Ver­sor­gungs­auf­ga­be allei­ne den Ehren­amt­li­chen in Ver­ei­nen auf­zu­bür­den, greift zu kurz. Zumal es heut­zu­ta­ge immer schwie­ri­ger ist, Men­schen für die Über­nah­me ehren­amt­li­chen Enga­ge­ments zu gewinnen.

Gera­de im Schul­ter­schluss mit den Ver­ei­nen kann der Jugend­pfle­ger die Jugend­ar­beit in einer Gemein­de gestal­ten, indem er die viel­fäl­ti­gen Ange­bo­te bün­delt, sie koor­di­niert und in ein gemein­sa­mes, täg­li­ches Ange­bot inte­griert, auf das alle Jugend­li­che gleich­zei­tig immer zugrei­fen können.

Ein sol­cher Ein­satz ist mit Kosten ver­bun­den. Ich schla­ge des­halb auch hier eine gemein­de­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit vor, wie es schon in Pox­dorf und Lan­gen­sen­del­bach funk­tio­niert. Die VG Kirch­eh­ren­bach mit drei Gemein­den bie­tet eine opti­ma­le Struk­tur. Alle Gemein­den und Jugend­li­chen pro­fi­tier­ten vom Ein­satz eines Jugend­pfle­gers und gleich­zei­tig blie­be der Kosten­rah­men für jede ein­zel­ne Gemein­de über­schau­bar. Zugleich ist eine nöti­ge Infra­struk­tur bereits vor­han­den und könn­te eine Bele­bung gut ver­tra­gen: So zum Bei­spiel das Jugend­haus in Wei­lers­bach und der Beach­vol­ley­ball- und Grill­platz in Kirch­eh­ren­bach am Bahn­hof. Es wäre eine Inve­sti­ti­on, die sich auf Dau­er für alle auszahlt.

Patrick Schroll
Weilersbach