Dr. Anton Hof­rei­ter in Rüs­sen­bach: „Gen­mais gefähr­lich für regio­na­le Entwicklung“

Anläss­lich der aktu­el­len Debat­te über Ver­brau­cher­stan­dards und die Zulas­sung des Gen­mais 1507 besuch­te der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de von Bünd­nis 90/​Die Grü­nen im Bun­des­tag, Dr. Anton Hof­rei­ter, den Land­kreis Forchheim.

Lisa Badum, Imker Dirk Doppelstein, Dr. Anton Hofreiter

Lisa Badum, Imker Dirk Dop­pel­stein, Dr. Anton Hofreiter

Zusam­men mit den Kreis­grü­nen war er bei dem Imker Dirk Dop­pel­stein zu Gast, der bei Rüs­sen­bach (Orts­teill von Eber­mann­stadt) 25 Bie­nen­völ­ker hält. Hof­rei­ter lob­te die klein­räu­mig struk­tu­rier­te Land­schaft in der Frän­ki­schen Schweiz, die Bie­nen eine opti­ma­le Umge­bung bietet.

„Eine genau gegen­läu­fi­ge Ent­wick­lung wird mit Mono­kul­tu­ren ange­strebt“, bedau­er­te er. Momen­tan ist die Zulas­sung des Gen­mais 1507 auf EU-Ebe­ne wahr­schein­lich, da es im Mini­ster­rat kei­ne Mehr­heit dage­gen gab. SPD und CDU/CSU haben im Bun­des­tag dage­gen gestimmt, die Bun­des­re­gie­rung mit einem Votum zu bin­den. Auch der Forch­hei­mer CSU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Staats­se­kre­tär Tho­mas Sil­ber­horn hat sich gegen solch ein Votum aus­ge­spro­chen. Letzt­end­lich hat sich die Bun­des­re­gie­rung im Mini­ster­rat dann enthalten.

Hof­rei­ter bedau­er­te dies. Er infor­mier­te dar­über, dass die Mais­sor­te beson­ders gefähr­lich sei, da sie in allen Pflan­zen­tei­len ein Gift pro­du­ziert, das nicht nur gegen Schäd­lin­ge – ins­be­son­de­re die Rau­pen des Mais­züns­lers – wirkt, son­dern auch gegen Schmet­ter­lin­ge und Bienen.

Dop­pel­stein wies auf die wich­ti­ge Rol­le von Bie­nen hin: „80 Pro­zent der Pflan­zen sind auf die Bestäu­bungs­lei­stung der Bie­nen ange­wie­sen.“ Er wuss­te auch von Fäl­len, in denen Imker ihren kom­plet­ten Honig ver­nich­ten muss­ten, da der ein­ge­tra­ge­ne Pol­len gen­ver­än­dert war.

Kreis­vor­sit­zen­de Lisa Badum ergänz­te: „Mit unse­rer Ableh­nung des Gen­mais sind wir Grü­nen auf einer Linie mit den Forch­hei­mer Orts­grup­pen des Baye­ri­schen Bau­ern­ver­bands sowie dem Bund Naturschutz“.