Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Prof. Dr. Mar­kus Retsch ist Lich­ten­berg-Juni­or­pro­fes­sor für Poly­me­re Systeme

Symbolbild Bildung

Her­aus­ra­gen­der Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler ent­wickelt neu­ar­ti­ge Mate­ri­al­klas­se, die Wär­me­fluss steu­ern kann

Prof. Dr. Markus Retsch . Foto © Daniel Kluge

Prof. Dr. Mar­kus Retsch . Foto © Dani­el Kluge

Prof. Dr. Mar­kus Retsch ist seit Janu­ar 2014 Lich­ten­berg-Juni­or­pro­fes­sor für Poly­me­re Syste­me an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Die Ein­wer­bung einer Lich­ten­berg-Pro­fes­sur von der Volks­wa­gen­Stif­tung ermög­licht dem Wis­sen­schaft­ler, wei­ter auf dem Gebiet des Wär­me­ma­nage­ments zu for­schen. Im Fach­be­reich Che­mie beschäf­tigt er sich mit der Ent­wick­lung einer neu­ar­ti­gen Mate­ri­al­klas­se, die den Fluss von Wär­me­en­er­gie gezielt steu­ern kann, um bspw. Solar­zel­len effi­zi­en­ter zu machen.

Mar­kus Retsch kennt die Uni­ver­si­tät Bay­reuth sehr gut: Von 2001 bis 2006 stu­dier­te er hier Poly­mer- und Kol­lo­id­che­mie. Um Aus­lands­er­fah­run­gen zu sam­meln, arbei­te­te er wäh­rend sei­nes Stu­di­ums am Key Cen­ter for Poly­mer Col­lo­ids an der Uni­ver­si­ty of Syd­ney, Austra­li­en. Nach sei­ner Diplom­ar­beit über Poly­me­r­bür­sten auf Gol­d­ober­flä­chen wech­sel­te er zum Max-Planck-Insti­tut für Poly­mer­for­schung nach Mainz, dort wur­de sein Inter­es­se für kol­lo­ida­le Selbst­an­ord­nung geweckt. Dabei han­delt es sich um den Auf­bau hoch­ge­ord­ne­ter Struk­tu­ren aus fein­sten Par­ti­keln, wel­che auf einer Grö­ßen­ska­la von 1 nm bis 1 µm lie­gen. Die­se The­ma­tik hat­te Mar­kus Retsch auch wäh­rend sei­nes Auf­ent­hal­tes als Post­doc am Mas­sa­chu­setts Insti­tu­te of Tech­no­lo­gy, Cam­bridge, MA, USA, wei­ter­ver­folgt, wobei ein stär­ke­rer Fokus auf Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten hin­zu­kam. Der Che­mi­ker beschäf­tig­te sich mit opti­schen und mecha­ni­schen Eigen­schaf­ten von Sili­ca­hohl­ku­geln, also klein­sten Kap­seln, die aus einer hauch­dün­nen Haut aus Glas bestehen.

Bereits 2012 kehr­te Mar­kus Retsch nach Bay­reuth zurück und hat­te zunächst die Juni­or­pro­fes­sur für Poly­me­re Syste­me inne. „Über die Rück­kehr an mei­ne Alma Mater habe ich mich sehr gefreut“, sagt der Wis­sen­schaft­ler. „Bay­reuth ist mit sei­nem Pro­fil auf dem Gebiet funk­tio­na­ler, nano- und meso­struk­tu­rier­ter Mate­ria­li­en extrem gut auf­ge­stellt und inter­na­tio­nal bekannt. Ich bin sehr froh, dass ich gera­de hier die Chan­ce erhal­te, mei­ne eige­ne Grup­pe auf­bau­en und mei­ne aka­de­mi­sche Kar­rie­re fort­set­zen zu können.“

Mit den Lich­ten­berg-Pro­fes­su­ren för­dert die Volks­wa­gen­Stif­tung her­aus­ra­gen­de Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen und ‑wis­sen­schaft­ler, an einer selbst gewähl­ten deut­schen Uni­ver­si­tät eigen­stän­dig und lang­fri­stig in inno­va­ti­ven und inter­dis­zi­pli­nä­ren Berei­chen zu forschen.