Land­kreis Bam­berg: Men­schen mit Demenz sind willkommen!

Die als „Geschulte Partner“ zertifizierten Einrichtungen fungieren als Multiplikatoren für das Thema Demenz, gerade im ländlichen Raum. Die Bevölkerung wird so sensibilisiert und Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen werden zur gesellschaftlichen Teilhabe ermutigt. Foto: Rudolf Mader

Die als „Geschul­te Part­ner“ zer­ti­fi­zier­ten Ein­rich­tun­gen fun­gie­ren als Mul­ti­pli­ka­to­ren für das The­ma Demenz, gera­de im länd­li­chen Raum. Die Bevöl­ke­rung wird so sen­si­bi­li­siert und Men­schen mit Demenz und ihre Ange­hö­ri­gen wer­den zur gesell­schaft­li­chen Teil­ha­be ermu­tigt. Foto: Rudolf Mader

Bei der Auf­takt­ver­an­stal­tung der Demenz­in­itia­ti­ve in Ste­gau­rach wur­den jetzt 19 Ein­rich­tun­gen aus Stadt und Land­kreis Bam­berg als „Geschul­te Part­ner“ ausgezeichnet

Die Zahl der Demenz­er­krank­ten in Deutsch­land nimmt ste­tig zu. Wäh­rend der­zeit ca. 1,4 Mil­lio­nen Men­schen betrof­fen sind, gehen Pro­gno­sen der Deut­schen Alz­hei­mer Gesell­schaft bis 2050 von einem Anstieg auf rund drei Mil­lio­nen aus. Um die Regi­on auf die­se Ent­wick­lung vor­zu­be­rei­ten, die Bevöl­ke­rung zu sen­si­bi­li­sie­ren und Betrof­fe­ne und Ange­hö­ri­ge zu unter­stüt­zen, wur­de 2012 die Demenz­in­itia­ti­ve für Stadt und Land­kreis Bam­berg gegründet.

In Koope­ra­ti­on mit dem Baye­ri­schen Lan­des­ver­band der Alz­hei­mer Gesell­schaft bie­tet die Initia­ti­ve Schu­lun­gen für Ein­rich­tun­gen des öffent­li­chen Lebens an. Bis­lang haben sich 19 Ein­rich­tun­gen aus Stadt und Land­kreis Bam­berg zum The­ma Demenz schu­len las­sen und sich so Wis­sen rund um die Krank­heit, ihre ver­schie­de­nen For­men sowie The­ra­pie- und Ent­la­stungs­an­ge­bo­te ange­eig­net. Mit­tels Pra­xis­bei­spie­len und per­sön­li­cher Aus­ein­an­der­set­zung wur­de ein wert­schät­zen­der und offe­ner Umgang mit erkrank­ten Men­schen ein­ge­übt. „Wir wol­len, dass Demenz zum öffent­li­chen The­ma wird. Nicht hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand oder mit Scham- und Schuld­ge­füh­len, son­dern in dem Wis­sen, dass die­se Krank­heit jeden tref­fen kann und dass Betrof­fe­ne und ihre Ange­hö­ri­gen unser aller Respekt und Unter­stüt­zung ver­die­nen“, so Land­rat Dr. Gün­ther Denz­ler. Geschult wur­den dabei bewusst nicht Fach­ein­rich­tun­gen, son­dern Orte des All­tags. Denn gera­de Früh­be­trof­fe­ne wol­len und kön­nen wei­ter am öffent­li­chen Leben teil­ha­ben, wenn sie ein auf­ge­schlos­se­nes und unter­stüt­zen­des Umfeld vorfinden.

Dafür über­neh­men die „Geschul­ten Part­ner“ eine wich­ti­ge Bot­schaf­ter­funk­ti­on. Durch ein gut sicht­ba­res Zer­ti­fi­kat zei­gen sie für ihre Ein­rich­tung: „Men­schen mit Demenz gehö­ren dazu und sind will­kom­men!“ Sie hal­ten Infor­ma­tio­nen bereit und ver­mit­teln bei Bedarf fach­li­che Ansprech­part­ner. Je nach räum­li­chen Gege­ben­hei­ten fin­den älte­re Men­schen außer­dem Mög­lich­keit zum Aus­ru­hen und kön­nen Toi­let­te und Tele­fon benut­zen. Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke: „Demenz ist eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit. Men­schen mit die­ser Erkran­kung haben Anspruch auf ein Leben mit Selbst­be­stim­mung. Das ist jedoch oft leich­ter gesagt als getan. Denn neben Betreu­ung, Pfle­ge und einer guten medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung benö­ti­gen sie vor allem eines: die Unter­stüt­zung einer auf­ge­klär­ten Gesellschaft.“

Den 19 „Geschul­ten Part­nern“ wur­de im Rah­men einer Fei­er­stun­de Zer­ti­fi­ka­te von den Vor­stands­vor­sit­zen­den der Alz­hei­mer Gesell­schaft Bam­berg, Dr. Robert Mey­rer und Alt­ober­bür­ger­mei­ster Her­bert Lau­er, über­reicht. Zusam­men mit der Demenz­in­itia­ti­ve dank­ten sie allen Schu­lungs­teil­neh­mern für ihr vor­bild­li­ches Enga­ge­ment: „Wir alle hof­fen, dass ihrem Bei­spiel noch vie­le ande­re fol­gen werden!“

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen erhal­ten inter­es­sier­te Ein­rich­tun­gen und Bür­ger bei der Senio­ren­be­auf­trag­ten der Stadt Bam­berg, Ste­fa­nie Hahn (Tel: 0951/87–1527), oder der Gene­ra­tio­nen­be­auf­trag­ten des Land­krei­ses, Sina Wicht (Tel: 0951/85–510), sowie im Inter­net www​.demenz​in​itia​ti​ve​.bam​berg​.de.