Ein Rocker mal ganz Sams – Paul Maar meets Simon Micha­el von „Sub­way to Sally“

Neue Kin­der­lie­der-CD „Wenn das Faul­tier Tan­go tanzt. Lie­der vom Sams & Co“: Inter­view mit Simon Michel und Paul Maar

Neue Kinderlieder-CD

Neue Kin­der­lie­der-CD

Wie zeigt der Frosch der Fröschin, dass er sie mag? Was macht das Faul­tier den gan­zen Tag? Wie sehr liebt das Sams Würst­chen? Und was braut die Hexe in ihrer Höh­le zusam­men? Mit die­ser ersten Lie­der-CD zum Sams und ande­ren Paul Maar Figu­ren erfah­ren Kin­der die Ant­wor­ten auf all die­se und noch ande­re Fra­gen. Die gewohnt lusti­gen Tex­te von Paul Maar bekom­men durch die Musik ech­tes Ohr­wurm­po­ten­ti­al – und bald träl­lern die Kin­der die Tex­te natür­lich fröh­lich mit.

Die Musik wur­de von Simon Micha­el („Gre­at Hall Stu­dio“ in Eber­mann­stadt), Mit­glied der erfolg­rei­chen Band Sub­way to Sal­ly, geschrie­ben und pro­du­ziert. Her­aus­ge­kom­men ist eine CD, die die Viel­sei­tig­keit von Paul Maars Tex­ten musi­ka­lisch wider­spie­gelt. Mit den Lie­dern: Würst­chen, Würst­chen, Das Faul­tier, Wann kommt das Sams?, Ein Spar ohne Schwein u. v. m.

Simon Micha­el, Jahr­gang 1984, ist der Drum­mer von Sub­way to Sal­ly, jener erfolg­rei­chen deut­schen Rock­band, die sich durch unzäh­li­ge Tour­neen Kult­sta­tus erspielt hat und auf Festi­vals wie Wacken Open Air, Rock am Ring, Rock im Park u.v.a. zu sehen ist. Schon seit eini­gen Jah­ren tauscht Simon immer öfter Drum­hocker gegen Pro­du­zen­ten­ses­sel und arbei­tet als Musik­pro­du­zent, Ton­tech­ni­ker und Kom­po­nist. In sei­ner frän­ki­schen Hei­mat betreibt er mit dem Gre­at Hall Stu­dio sein eige­nes Tonstudio.

Paul Maar ist einer der belieb­te­sten und erfolg­reich­sten deut­schen Kin­der- und Jugend­buch­au­to­ren. Er wur­de 1937 in Schwein­furt gebo­ren, stu­dier­te Male­rei und Kunst­ge­schich­te und war eini­ge Jah­re als Leh­rer und Kunst­er­zie­her an einem Gym­na­si­um tätig, bevor er den Sprung wag­te, sich als frei­er Autor und Illu­stra­tor ganz auf sei­ne künst­le­ri­sche Arbeit zu kon­zen­trie­ren. Sein Werk wur­de mit zahl­rei­chen bedeu­ten­den Aus­zeich­nun­gen gewür­digt, u.a. mit dem Deut­schen Jugend­li­te­ra­tur­preis, dem Fried­rich-Rück­ert-Preis und dem E.T.A.-Hoffmann-Preis. Für sei­ne Ver­dien­ste um Kunst und Bil­dung wur­de er vom Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um geehrt.

Fra­gen an Simon Micha­el zu „Wenn das Faul­tier Tan­go tanzt“

Wie kam es zu der Zusam­men­ar­beit mit Paul Maar?

Simon Micha­el: Ich habe mit Paul gemein­sam das Hör­buch „Das Flie­gen­de Kamel“ pro­du­ziert und dafür eine hand­voll klei­ne­rer Musik­stücke geschrie­ben. Die haben Paul Maar sehr gut gefal­len, wor­auf er mich kurz dar­auf frag­te, ob ich ein biss­chen Musik für eine Sams Instal­la­ti­on bei einer Aus­stel­lung schrei­ben kann. Dabei kam ich mit sei­nen Gedich­ten in Kon­takt und hab ein­fach mal eines ver­tont. Das hat uns bei­den sehr viel Spaß gemacht und so ist nach und nach die CD entstanden.

Wen haben Sie zuerst ken­nen­ge­lernt – Paul Maar oder sei­ne Figuren?

Simon Micha­el: Ich wuss­te natür­lich, wer Paul Maar ist. Die Geschich­ten vom Sams hat mir mein Vater vor­ge­le­sen, als ich ein Kind war. So gese­hen kann­te ich das Sams schon lan­ge, bevor ich mich für den Autoren selbst inter­es­siert habe.

Ken­nen Sie all sei­ne Geschichten?

Simon Micha­el: Paul hat so vie­le Geschich­ten geschrie­ben- ich ken­ne sie bestimmt nicht alle.

Hat­ten Sie freie Hand bei der Pro­duk­ti­on der Lieder?

Simon Micha­el: Ja, zumal ich mich, sobald ich eine Idee zur Ver­to­nung hat­te, bei Paul rück­ver­si­chert habe, was er davon hält. Mei­stens fand er es gut, oft hat­te er noch sinn­vol­le Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge. Er hat sogar mal mit sei­nem Han­dy Gesangs­ideen fest­ge­hal­ten und mir geschickt. Alles in allem hat­te ich aber freie Hand bei der Zusam­men­stel­lung der Musik.

Wür­den Sie die CD auch Erwach­se­nen empfehlen?

Simon Micha­el: Unbe­dingt, vor allem denen, die Humor haben und Kind geblie­ben sind. Wir woll­ten eine CD machen, die Kin­dern Spaß macht und die Erwach­se­ne trotz­dem hören kön­nen, ohne chro­nisch unter­for­dert zu sein.

Wel­ches Lied auf die­ser CD ist Ihr ganz per­sön­li­ches Lieblingslied?

Simon Micha­el: Oh, das hat sich im Lau­fe der Pro­duk­ti­on ein paar mal geän­dert. Im Moment mag ich den „Tier­lie­ben Tan­go“ sehr gern, weil da die Chor­stim­men so lustig sind. Dann mag ich den „Süd­see­strand“ auch wirk­lich sehr, da der Text und die Musik so herr­lich über­spitzt sind. „Essens­wün­sche“ ist aller­dings aktu­ell mein Lieb­lings­ti­tel. Der groovt so schön!

Sind wei­te­re Pro­jek­te mit Paul Maar geplant?

Simon Micha­el: Ich hof­fe sehr, das hat wirk­lich Spaß gemacht und war sehr inspirierend.

Fra­gen an Paul Maar zu „Wenn das Faul­tier Tan­go tanzt“

Wie kam es zu der Zusam­men­ar­beit mit dem Musi­ker Simon Michael?

Paul Maar: Die erste Zusam­men­ar­beit fand statt bei unse­rer (auch bei Oetin­ger audio erhält­li­chen) CD: „Das flie­gen­de Kamel“. Simon hat­te die CD in sei­nem Stu­dio auf­ge­nom­men und zusätz­lich drei Musik­stücke komponiert.
Wenig spä­ter nahm ich zusam­men mit zwei Schauspielern/​innen eine CD mit Sams­ge­dich­ten für die Lan­des­gar­ten­schau in Bam­berg in Simons Stu­dio auf. Ihm gefie­len die Gedich­te, und wir kamen über­ein, dass er eini­ge davon in Musik umset­zen wür­de. Die dabei ent­ste­hen­den Lie­der gefie­len mir so gut, dass ich eine gan­ze Rei­he ande­rer, Nicht-Sams-Gedich­te, aus mei­ner Schub­la­de bei­steu­er­te oder sogar eini­ge neue für die geplan­te CD dichtete.

Wie sah Ihre Zusam­men­ar­beit aus?

Paul Maar: Ich schick­te die Gedich­te als Email-Anhang, Simon begann zu kom­po­nie­ren. Wenn ihm ein Refrain nicht gefiel, weil er sei­ner Mei­nung nach zu kurz war, oder wenn er eine zwei­te Stro­phe für ange­bracht hielt, schick­te er den Text zurück mit Anmer­kun­gen, an wel­cher Stel­le er sich mei­ne Wei­ter­ar­beit wünsch­te. Von Zeit zu Zeit besuch­te ich ihn dann im Stu­dio, und wir hör­ten uns die Ergeb­nis­se an.

Wie gefällt Ihnen das Ergebnis?

Paul Maar: Außer­or­dent­lich gut. Es ist wirk­lich eine wit­zi­ge, musi­ka­lisch fan­ta­sti­sche CD geworden!

Haben Sie ein per­sön­li­ches Lieb­lings­lied auf der CD?

Paul Maar: Es ist schwie­rig, sich für ein Lied zu ent­schei­den. Viel­leicht „Würst­chen, Würst­chen“. Es klingt im Mit­tel­teil so, als habe es ein öst­li­cher Kom­po­nist ver­fasst. Ich habe Simon im Scherz gesagt, damit hät­te er den Song-Con­test in Aser­bei­dschan gewin­nen können.