Forch­heim: End­spurt ICE-Trassenerweiterung

„Wir über­prü­fen 120 betrof­fe­ne Grund­stücke, die sich im städ­ti­schen Eigen­tum befin­den“, erläu­tert Bri­git­te Fuchs, Amts­lei­te­rin des Bür­ger­mei­ster- und Lie­gen­schafts­am­tes. „Dabei han­delt es sich in der Regel nicht um Bau­grund­stücke oder Ähn­li­ches, son­dern um Ent­wäs­se­rungs­grä­ben und Wege, die der Erschlie­ßung ande­rer Grund­stücke die­nen. Wir über­prü­fen jedes ein­zel­ne Grund­stück auf Lei­tun­gen für Was­ser, Gas, Abwas­ser. Außer­dem müs­sen wir „Hub­schrau­ber­grund­stücke“ ver­mei­den, zu denen es kei­nen Zugang gibt“, beschreibt sie die von der Stadt Forch­heim geplan­ten Einwendungen.

Beim Lärm­schutz hat die Stadt Forch­heim aller­dings kei­ne Hand­ha­bung, da sie als juri­sti­sche Per­son nicht direkt betrof­fen ist. Die Haus- und Grund­stücks­ei­gen­tü­mer, aber auch betrof­fe­ne Mie­ter, müs­sen ihre Betrof­fen­heit schrift­lich gel­tend machen. Roland Eis­mann, Amts­lei­ter der Bau­ver­wal­tung, infor­miert die betrof­fe­nen Bür­ger täg­lich bis zu acht Stun­den in der Bir­ken­fel­der Stra­ße über die geplan­ten Bau­maß­nah­men. Bis dato sind bei ihm zwölf Ein­wen­dun­gen von Betrof­fe­nen ein­ge­gan­gen. Er gibt zu den­ken: „Die­se Zahl ist kein Grad­mes­ser für die Betei­li­gung, weil die Bür­ger ihre Ein­wen­dun­gen ja auch direkt an die Regie­rung von Ober­fran­ken nach Bay­reuth schicken können.“

Eine Rechts­be­ra­tung mit einer indi­vi­du­el­len recht­li­chen Prü­fung der Ein­zel­fäl­le darf die Stadt Forch­heim laut dem Rechts­dienst­lei­stungs­ge­setz nicht anbieten.

Das Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren für den Aus­bau der Strecke zwi­schen Forch­heim – Eggols­heim wur­de bereits im Jahr 1996 ein­ge­lei­tet, aber in den Fol­ge­jah­ren nicht mehr fortgeführt.

Im Zuge die­ses Ver­fah­rens fan­den ab 1996 ver­mehrt Bür­ger­ver­samm­lun­gen statt. Ober­bür­ger­mei­ster Stumpf hat in sei­nen all­ge­mei­nen Bür­ger­ver­samm­lun­gen, die er in den ein­zel­nen Stadt­tei­len jähr­lich durch­führt, immer wie­der auf die Pla­nun­gen der Bahn hingewiesen.

Die Bahn hat im Jah­re 2011 das Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren wie­der auf­ge­nom­men. Mit die­sem 1. Plan­än­de­rungs­ver­fah­ren wird die Plan­fest­stel­lung wei­ter­ge­führt. Inhalt des Ver­fah­rens sind die sich auf­grund tech­ni­scher, gesetz­li­cher und wirt­schaft­li­cher Rand­be­din­gun­gen erge­ben­den Ände­run­gen. Eine erste Bespre­chung fand hier­zu im Stadt­bau­amt am 16.11.2011 statt, bei der die Bahn ihre Pla­nun­gen, die damals noch nicht aus­ge­reift waren, vor­stell­te. Plan­un­ter­la­gen hier­zu hat die Stadt Forch­heim nicht bekommen.

Zu den ersten gro­ßen Bür­ger­infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen am 10. April 2013 und 18. April 2013 lud die Stadt Forch­heim ein. Zu die­sem Zeit­punkt lagen kon­kre­te Plä­ne vor.

Die letz­ten Bür­ger­ver­samm­lun­gen fan­den dann im Augra­ben und am 17. Janu­ar 2014 im Rat­haus­saal statt. Der Stadt­rat wird sich in einer Son­der­sit­zung am 13. Febru­ar 2014 aus­schließ­lich mit der Tras­sen­er­wei­te­rung befas­sen. Die Sit­zungs­vor­la­ge umfasst 69 Sei­ten, ohne die Ein­wen­dun­gen des Liegenschaftsamtes.

Die aktu­el­len Plan­un­ter­la­gen zu dem Strecken­aus­bau, also die Unter­la­gen, die letzt­lich maß­geb­lich im Ver­fah­ren sind, hat die Stadt Forch­heim erst Ende Novem­ber 2013 erhalten.

Die Plan­un­ter­la­gen lie­gen bis zum 7. Febru­ar 2014 in der Stadt Forch­heim, beim Stadt­bau­amt Forch­heim, Bir­ken­fel­d­er­stra­ße 4, 91301 Forch­heim, 1 Stock – Stadt­pla­nung, wäh­rend der Dienst­stun­den zur Ein­sicht aus. Bei Fra­gen steht Roland Eis­mann zur Ver­fü­gung und
erläu­tert Bür­ge­rin­nen und Bür­gern die geplan­ten Maß­nah­men. Bis zum 21. Febru­ar 2014 wird die Stadt Forch­heim eine Stel­lung­nah­me zum Anhö­rungs­ver­fah­ren für die ICE-Tras­sen­er­wei­te­rung ein­rei­chen. Es gilt der Post­ein­gangs­stem­pel der Behörde.

Zusätz­lich kön­nen die Plan­un­ter­la­gen wäh­rend die­ser Zeit auf der Inter­net­sei­te der Regie­rung von Ober­fran­ken unter der Adres­se www.reg-ofr.de/abspfa-18–19 ein­ge­se­hen wer­den. Durch die Ver­öf­fent­li­chung der Unter­la­gen in digi­ta­ler Form möch­te die Stadt Forch­heim jedem inter­es­sier­ten Bür­ger die Mög­lich­keit geben, sich umfang­reich zu informieren.