Dr. Cor­ne­lia Herm (SPD): Gemein­sam gegen die geplan­te neue Hochspannungstrasse

Am Sams­tag, 25. Janu­ar 2014, haben sich die Land­rats­kan­di­da­tin Dr. Herm aus dem Land­kreis Bay­reuth und die Land­rats­kan­di­da­ten Eberl aus Hof und Nürn­ber­ger aus Wun­sie­del auf ihrem ersten „Gip­fel­tref­fen“ auf dem Wald­stein ein­mü­tig gegen die geplan­te Errich­tung einer neu­en Gleich­strom­tras­se durch die drei Land­krei­se ausgesprochen.

Der Hofer Land­rats­kan­di­dat ver­wies auf eine Reso­lu­ti­on, die der Kreis­aus­schuss am Frei­tag ein­stim­mig ver­ab­schie­det hat­te und in der die Tras­se durch den Land­kreis Hof abge­lehnt werde.

Dr. Herm und Nürn­ber­ger unter­stüt­zen die dort auf­ge­stellt For­de­rung, Bun­des­netz­agen­tur und die pro­jekt­ver­ant­wort­li­chen Netz­be­trei­ber Ampri­on und 50Hertz auf­zu­for­dern, bei der Bewer­tung aller mög­li­chen Tras­sen­va­ri­an­ten auf Durch­führ­bar­keit, die Bela­stung des Land­schafts­bil­des durch bereits bestehen­de Ener­gie­bau­wer­ke (ins­be­son­de­re Wind­kraft­an­la­gen usw.) ein­zu­be­zie­hen und ent­spre­chend zu gewichten.

Alle drei Land­krei­se hät­ten bereits die Ener­gie­wen­de auf regio­na­ler Ebe­ne vor­an­ge­trie­ben und schon einen über­durch­schnitt­li­chen hohen Anteil an rege­ne­ra­ti­ven Ener­gien, die aus der Regi­on für die Regi­on her­ge­stellt wür­den. Eine zusätz­li­che Bela­stung der Regi­on durch eine neue Tras­se leh­nen sie ab, da man nicht dafür bestraft wer­den dür­fe, wenn der Süden Bay­erns kei­ne eige­nen Anstren­gun­gen zur Ener­gie­wen­de unter­nom­men habe und aus Nord­deutsch­land ver­sorgt wer­den müs­se. Die Kehrt­wen­de der Staats­re­gie­rung in der Ener­gie­po­li­tik bedeu­te das prak­ti­sche Aus für vie­le Arten von rege­ne­ra­ti­ven Ener­gie­for­men, wenn z.B. durch die Öff­nungs­klau­sel nun 2 km Min­dest­ab­stand zu Wind­rä­dern not­wen­dig wer­den, die kaum ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen. Außer­dem stün­de die neue Tras­se im Wider­spruch zu dem gemein­sa­men Ziel, das Fich­tel­ge­bir­ge zu einer attrak­ti­ven Tou­ris­mus­re­gi­on zu entwickeln.

Die Regi­on füh­le sich von der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung im Stich gelas­sen, die in der Ver­ant­wor­tung für eine posi­ti­ve Struk­tur­po­li­tik zugun­sten unse­rer Regi­on stehe.

Wei­ter wer­den Bun­des­re­gie­rung und Bun­des­netz­agen­tur auf­ge­for­dert, die Not­wen­dig­keit der „Gleich­strom­tras­se Süd-Ost“ im Hin­blick auf bereits im Bau befind­li­che bzw. geplan­te Lücken­schlüs­se im Strom­über­tra­gungs­netz (z. B. Bau der soge­nann­ten „Thü­rin­ger Strom­brücke“ von Lauch­städt in Sach­sen-Anhalt nach Red­witz im Land­kreis Lich­ten­fels (Bay­ern)) noch ein­mal zu überprüfen.

Genau­so soll­ten alle tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten geprüft wer­den, die einen Tras­sen­neu­bau über­flüs­sig machen wür­den (s.a. die Ver­öf­fent­li­chun­gen von Prof. Jarass, Hoch­schu­le RheinMain).

Soll­ten Ampri­on und 50Hertz an ihren Plä­nen fest­hal­ten, muss die „Gleich­strom­tras­se Süd-Ost“ in Form der Erd­ver­ka­be­lung errich­tet und betrie­ben wer­den. Wer­den als Argu­ment gegen die Erd­ver­ka­be­lung höhe­re Kosten ange­führt, müss­te eine ent­spre­chen­de finan­zi­el­le Betei­li­gung der zu ver­sor­gen­den süd­li­chen Gebie­te dis­ku­tiert werden.

Die baye­ri­sche Staat­re­gie­rung und die Bun­des­re­gie­rung wer­den auf­ge­for­dert, die Regi­on im Kampf gegen die „Gleich­strom­tras­se Süd-Ost“ zu unter­stüt­zen. Dazu wer­den die drei Kan­di­da­ten gemein­sam einen offe­nen Brief an Bun­des­mi­ni­ster Gabri­el schreiben. *

Die drei Kan­di­da­ten sind sich wei­ter einig, dass der Raum Hof/​Wunsiedel/​Bayreuth in vie­len Fra­gen glei­che bzw. ähn­li­che Inter­es­sen ver­folgt und daher eine enge Zusam­men­ar­beit in Zukunft immer wich­ti­ger wird. Dies betrifft Fra­gen des Tou­ris­mus ins­be­son­de­re im Fich­tel­ge­bir­ge, aber auch des Bahn­ver­kehrs (z.B. Elek­tri­fi­zie­rung der „Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le“ Hof-Markt­red­witz (mit Anschluss nach Cheb)-Bayreuth-Nürnberg) sowie der Bewäl­ti­gung des demo­gra­phi­schen Wandels.

Des­halb sind wei­te­re „Gip­fel­tref­fen“ zu die­sen The­men geplant, die im Wech­sel auf den ver­schie­de­nen Gip­feln des Fich­tel­ge­bir­ges durch­ge­führt wer­den. Dazu wer­de auch die Kan­di­da­tin aus dem Kreis Tir­schen­reuth gela­den, die am Sams­tag ver­hin­dert war.

Offe­ner Brief der SPD-Land­rats­kan­di­da­ten Dr. Cor­ne­lia Herm (Bay­reuth), Alex­an­der Eberl (Hof) und Jörg Nürn­ber­ger (Wun­sie­del) an den SPD-Bun­des- Par­tei­vor­sit­zen­den Sig­mar Gabri­el, Bun­des­mi­ni­ster für Wirt­schaft und Energie

Gemein­sam gegen die geplan­te neue Hochspannungstrasse

Sehr geehr­ter Herr Bundesminister,

lie­ber Genos­se Sigmar,

am ver­gan­ge­nen Sams­tag, 25. Janu­ar 2014, haben wir drei nord­baye­ri­schen SPD­Land­rats­kan­di­da­ten, Dr. Cor­ne­lia Herm aus Bay­reuth, Alex­an­der Eberl aus Hof sowie Jörg Nürn­ber­ger aus Wun­sie­del, uns auf einem ersten „Gip­fel­tref­fen“ auf dem Wald­stein im Fich­tel­ge­bir­ge ein­mü­tig gegen die geplan­te Errich­tung einer neu­en Gleich­strom­tras­se durch die drei Land­krei­se ausgesprochen.

Alex­an­der Eberl ver­wies auf eine Reso­lu­ti­on, die der Kreis­aus­schuss Hof am Frei­tag ein­stim­mig ver­ab­schie­det hat­te und in der die Tras­se durch den Land­kreis Hof abge­lehnt werde.

Dr. Cor­ne­lia Herm und Jörg Nürn­ber­ger unter­stüt­zen die dort auf­ge­stell­te For­de­rung, die Bun­des­netz­agen­tur und die pro­jekt­ver­ant­wort­li­chen Netz­be­trei­ber Ampri­on und 50Hertz auf­zu­for­dern, bei der Bewer­tung aller mög­li­chen Tras­sen­va­ri­an­ten auf die Durch­führ­bar­keit, die Bela­stung des Land­schafts­bil­des durch bereits bestehen­de Ener­gie­bau­wer­ke (ins­be­son­de­re Wind­kraft­an­la­gen usw.) ein­zu­be­zie­hen und ent­spre­chend zu gewichten.

Alle drei Land­krei­se haben die Ener­gie­wen­de auf regio­na­ler Ebe­ne bereits vor­an­ge­trie­ben und ver­fü­gen über einen über­durch­schnitt­li­chen hohen Anteil an rege­ne­ra­ti­ven Ener­gien, die aus der Regi­on für die Regi­on bereit­ge­stellt wer­den. Eine zusätz­li­che Bela­stung der Regi­on durch eine neue Tras­se leh­nen wir somit ab, da man die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger unse­rer Regi­on nicht dafür bestra­fen darf, wenn der Süden Bay­erns kei­ne eige­nen Anstren­gun­gen zur Ener­gie­wen­de unter­nom­men hat und aus Nord­deutsch­land ver­sorgt wer­den soll. Die Kehrt­wen­de der Regie­run­gen auf Bun­des- und Län­der­ebe­ne in der Ener­gie­po­li­tik bedeu­tet das prak­ti­sche Aus für vie­le Arten von rege­ne­ra­ti­ven Ener­gie­for­men, wenn z.B. durch die Öff­nungs­klau­sel in Bay­ern nun 2 km Min­dest­ab­stand zu Wind­rä­dern not­wen­dig wer­den, die kaum ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen. Außer­dem steht die neue Tras­se im Wider­spruch zu dem gemein­sa­men Ziel, das Fich­tel­ge­bir­ge zu einer attrak­ti­ven Tou­ris­mus­re­gi­on zu ent­wickeln. Die Regi­on fühlt sich von der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung im Stich gelas­sen, die ihre Ver­ant­wor­tung für eine posi­ti­ve Struk­tur­po­li­tik zugun­sten unse­rer Regi­on nicht aus­rei­chend wahr­nimmt. Des­halb wen­den wir uns nun direkt an die Bundesregierung!

Wir möch­ten die Bun­des­re­gie­rung und die Bun­des­netz­agen­tur dazu auf­for­dern, die Not­wen­dig­keit der „Gleich­strom­tras­se Süd-Ost“ im Hin­blick auf bereits im Bau befind­li­che bzw. geplan­te Lücken­schlüs­se im Strom­über­tra­gungs­netz (z. B. Bau der soge­nann­ten „Thü­rin­ger Strom­brücke“ von Lauch­städt in Sach­sen-Anhalt nach Red­witz im Land­kreis Lich­ten­fels (Bay­ern)) noch ein­mal zu überprüfen.

Genau­so soll­ten alle tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten geprüft wer­den, die einen Tras­sen­neu­bau über­flüs­sig machen wür­den (s.a. die Ver­öf­fent­li­chun­gen von Prof. Jarass, Hoch­schu­le RheinMain).

Soll­ten Ampri­on und 50Hertz an ihren Plä­nen fest­hal­ten, muss die „Gleich­strom­tras­se Süd- Ost“ in Form der Erd­ver­ka­be­lung errich­tet und betrie­ben wer­den. Wer­den als Argu­ment gegen die Erd­ver­ka­be­lung erhöh­te Kosten ange­führt, müss­te eine ent­spre­chen­de finan­zi­el­le Betei­li­gung der zu ver­sor­gen­den süd­li­chen Gebie­te dis­ku­tiert werden.

Wir bit­ten die Bun­des­re­gie­rung dar­um, uns und unse­re Regi­on im Kampf gegen die „Gleich­strom­tras­se Süd-Ost“ zu unterstützen!

Dr. Cor­ne­lia Herm
Alex­an­der Eberl
Jörg Nürnberger