Bam­berg: „Kes­sel­haus“ kostet 155.000 Euro für bau­li­che Maßnahmen

Stadt­ver­wal­tung infor­miert über LGA-Gutachten

Vertreter des Kunstvereins, des BBK, des Architekturtreffs sowie der Stadtverwaltung bei einer Ortsbegehung im Jahr 2011

Ver­tre­ter des Kunst­ver­eins, des BBK, des Archi­tek­tur­treffs sowie der Stadt­ver­wal­tung bei einer Orts­be­ge­hung im Jahr 2011

In das Vor­ha­ben „Kes­sel­haus“ ist neue Bewe­gung gekom­men: Ein im Auf­trag der Stadt Bam­berg erstell­tes Gut­ach­ten der Lan­des­ge­wer­be­an­stalt (LGA) zeigt einen Weg auf, eine Fort­set­zung der bis­he­ri­gen Nut­zung zu ermög­li­chen. Aller­dings ist ein Wei­ter­be­trieb des Kunst­rau­mes „Kes­sel­haus“ an die Umset­zung ver­schie­de­ner Maß­nah­men zur Gewähr­lei­stung des Brand­schut­zes und Ertüch­ti­gung der Gebäu­de­sub­stanz geknüpft. Um das Gebäu­de für alle der­zei­ti­gen Nut­zer mit­tel­fri­stig sichern und erhal­ten zu kön­nen, ist eine Sofort-Inve­sti­ti­on von rund 155.000 € erfor­der­lich. Im Älte­sten­rat am 20. Janu­ar 2014 wur­den die aktu­el­len Ergeb­nis­se aus die­sem Ergän­zungs­gut­ach­ten schon vor­ge­stellt. Nun ist die Poli­tik gefor­dert, die wei­te­re Vor­ge­hens­wei­se in den Frak­tio­nen zu bespre­chen und anschlie­ßend in den zustän­di­gen städ­ti­schen Gre­mi­en, Kul­tur- und Finanz­se­nat zu bera­ten. Außer­dem infor­mier­te Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke den Vor­stand des För­der­ver­eins „Kunst­raum. Jetzt!“ und den „Archi­tek­tur­treff Bam­berg“ aus­führ­lich über den neu­en Sach­stand und die sich erge­ben­den Perspektiven.

Der Bam­ber­ger Kunst­ver­ein, der Berufs­ver­band Bil­den­der Künst­ler (BBK) Ober­fran­ken sowie der Archi­tek­tur­treff Bam­berg bespie­len seit 2011 erfolg­reich – mit Unter­stüt­zung der Stadt Bam­berg, Spon­so­ren und ehren­amt­li­chen Auf­sich­ten – das „Kes­sel­haus“, das mit sei­nem urba­nen Charme ein unver­gleich­li­cher Ort für Wer­ke der Gegen­warts­kunst ist und haben es zu einem Kunst­raum entwickelt.

Im Herbst 2013 hat­te die Lan­des­ge­wer­be­an­stalt erheb­li­che Bean­stan­dun­gen am Gebäu­de­zu­stand des Kes­sel­raums for­mu­liert: Feh­len­der Brand­schutz, zuhauf undich­te Stel­len des Dachs, man­gel­haf­te Elek­tro­in­stal­la­tio­nen und ver­kehrs­si­cher­heits­recht­li­che Män­gel mach­ten eine wei­te­re öffent­li­che Nut­zung unmög­lich, so die LGA. Wegen des nega­ti­ven Votums der LGA und der feh­len­den Ver­kehrs­si­cher­heit, muss­te die Stadt Bam­berg, bzw. die Kran­ken­haus­stif­tung, umge­hend han­deln: der Nut­zungs­ver­trag wur­de gekün­digt und eine sofor­ti­ge Nut­zungs­un­ter­sa­gung aus­ge­spro­chen. Nur so konn­te Gefahr für Leib und Leben abge­wen­det werden.

Par­al­lel wur­de die LGA mit einem Ergän­zungs­gut­ach­ten beauf­tragt, um eine belast­ba­re Aus­sa­ge zu erhal­ten, mit wel­chem tech­ni­schen und wirt­schaft­li­chen Min­dest­auf­wand kurz­fri­stig ein ver­kehrs­si­che­rer Zustand her­ge­stellt wer­den kann. Das nun im Älte­sten­rat vor­ge­stell­te Gut­ach­ten der LGA vom 23.12.2013 wur­de durch das städ­ti­sche Immo­bi­li­en­ma­nage­ment aus­ge­wer­tet und kommt zu dem Ergeb­nis, dass zumin­dest Maß­nah­men mit einem Kosten­vo­lu­men von rund 155.000 € erfor­der­lich wer­den, um das Gebäu­de für die Nut­zer ver­kehrs­si­cher zu ertüch­ti­gen. Die Mit­glie­der des Älte­sten­ra­tes wur­den aus­drück­lich dar­auf auf­merk­sam gemacht, dass es sich ledig­lich um eine mit­tel­fri­sti­ge und kei­ne nach­hal­ti­ge Lösung han­delt. Um im Kes­sel­haus eine dau­er­haf­te Nut­zung als Kunst­raum zu eta­blie­ren, wäre eine umfas­sen­de Gene­ral­sa­nie­rung not­wen­dig die wesent­lich teu­rer wäre.

Die­se Ergeb­nis­se wur­den nicht nur dem Älte­sten­rat, son­dern auch den Vor­sit­zen­den des För­der­ver­eins „Kunst­raum. Jetzt!“ Chri­stia­ne Toe­we und Dr. Ulrich Kah­le sowie dem Vor­sit­zen­den des Archi­tek­tur­treff Bam­berg Chri­stoph Gatz vor­ge­stellt und aus­führ­lich erläutert.

Im Älte­sten­rat wur­de im Ergeb­nis ver­ein­bart, dass die Frak­tio­nen nun Gele­gen­heit haben, die­ses Modell bis zur Behand­lung im Finanz- und Kul­tur­se­nat zu bera­ten. Außer­dem soll dem För­der­ver­ein ange­bo­ten wer­den, dass die Stadt den Ver­eins­mit­glie­dern den Inhalt des Ergän­zungs­gut­ach­tens prä­sen­tiert und für Rück­fra­gen zur Ver­fü­gung steht.

Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke und Bür­ger­mei­ster Wer­ner Hipe­li­us freu­ten sich zwar über die­se Per­spek­ti­ve, wie­sen aber gleich­wohl dar­auf hin, dass der Blick nicht nur auf das Kes­sel­haus ver­engt wer­den dür­fe: „Vor allem das Kon­ver­si­ons­ge­län­de bie­tet gute und inter­es­san­te Mög­lich­kei­ten, um moder­ne Kunst aus­zu­stel­len.“ Die Stadt­spit­ze plä­diert für eine sorg­fäl­ti­ge Über­prü­fung aller Vari­an­ten ohne Denk­ver­bo­te. Das Kes­sel­haus wur­de 1961 als Funk­ti­ons­ge­bäu­de des alten Kran­ken­hau­ses Bam­berg mit Hei­zung, Wäsche­rei und Patho­lo­gie von Hans Rothen­bur­ger errich­tet und 1984 stillgelegt.