Bay­reuth: Archi­tek­ten­wett­be­werb zur Stadt­hal­len­sa­nie­rung – Jury kürt die besten Entwürfe

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe präsentierte gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Preisgerichts, Professor Bernhard Winking (links), und Fachpreisrichter Norbert Diezinger den Siegerentwurf

Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe prä­sen­tier­te gemein­sam mit dem Vor­sit­zen­den des Preis­ge­richts, Pro­fes­sor Bern­hard Win­king (links), und Fach­preis­rich­ter Nor­bert Die­zin­ger den Siegerentwurf

kne­rer und lang Archi­tek­ten GmbH gewinnt Wett­be­werb nach euro­pa­wei­ter Aus­schrei­bung unter 22 ein­ge­reich­ten Entwürfen

Es ist eines der wohl bedeu­tend­sten Kul­tur­pro­jek­te der Stadt Bay­reuth für die kom­men­den Jah­re: Ab Herbst 2015 soll die Stadt­hal­le einer umfas­sen­den Sanie­rung sowie einem Umbau zum moder­nen Kul­tur- und Tagungs­zen­trum unter­zo­gen wer­den. Die Stadt Bay­reuth hat hier­zu einen euro­pa­wei­ten Rea­li­sie­rungs­wett­be­werb aus­ge­lobt, an dem sich nach einem vor­ge­schal­te­ten Bewer­ber-Aus­wahl­ver­fah­ren 22 Büros mit ihren Ent­wür­fen betei­ligt haben. Zwei Tage lang hat sich das Preis­ge­richt unter Vor­sitz des Ham­bur­ger Archi­tek­tur-Pro­fes­sors Bern­hard Win­king inten­siv mit den ein­ge­reich­ten Arbei­ten befasst. Jetzt hat die Jury den Sie­ger­ent­wurf gekürt, der von kne­rer und lang Archi­tek­ten GmbH aus Dres­den stammt.

„Die Sanie­rung der Stadt­hal­le rückt mit dem Abschluss die­ses Archi­tek­ten­wett­be­wer­bes nun­mehr in greif­ba­re Nähe“, beton­te Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe bei der Prä­sen­ta­ti­on der Wett­be­werbs­er­geb­nis­se. Die Jury, die mit nam­haf­ten Fach­preis­rich­tern aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet besetzt war, habe es sich bei ihrer Mei­nungs­bil­dung nicht leicht gemacht. Als Sach­preis­rich­ter waren zudem die Stadt­rats­frak­tio­nen mit jeweils einem Ver­tre­ter in den Ent­schei­dungs­pro­zess ein­ge­bun­den. Aus einer Fül­le inter­es­san­ter Ansät­ze habe man letzt­lich die gelun­gen­sten Lösungs­vor­schlä­ge her­aus­ge­fil­tert. „Mit dem jetzt gekür­ten Ent­wurf ist der Grund­stein für den Umbau der Stadt­hal­le zu einem hoch moder­nen, mul­ti­funk­tio­na­len Kul­tur- und Tagungs­zen­trum gelegt“, so Merk-Erbe.

Die aus­ge­lob­te Gesamt­sum­me des Wett­be­werbs beläuft sich auf 159.000 Euro (net­to). Sie ver­teilt sich auf

1. Preis: kne­rer und lang Archi­tek­ten GmbH, Dres­den (48.000 Euro)
2. Preis: Pro­fes­sor Jörg Fried­rich, Ham­burg (35.000 Euro)
3. Preis: Diplom-Inge­nieur Archi­tekt Dirk Pussert und Diplom-Inge­nieur Archi­tekt Achim Kosch, Dres­den (24.000 Euro)
4. Preis: Mar­tin Gessert, Diplom-Inge­nieur, Frei­er Archi­tekt, Stutt­gart (16.000 Euro)

Außer­dem wur­den drei Aner­ken­nungs­prei­se in Höhe von jeweils 12.000 Euro vergeben.

Der Sie­ger­ent­wurf zeich­net sich im städ­te­bau­li­chen Bereich durch die Defi­ni­ti­on eines städ­ti­schen Plat­zes mit hoher Auf­ent­halts­qua­li­tät aus. Dabei respek­tiert und ergänzt er die vor­han­de­nen Raum­kan­ten. Her­vor­zu­he­ben ist die ange­bo­te­ne Inan­spruch­nah­me sowohl des neu­en Plat­zes als auch des Hof­gar­tens. Die Erschlie­ßun­gen vom Jean-Paul-Platz aus sind rich­tig gelöst, wobei der Bal­kon­saal einen eige­nen Ein­gangs­be­reich in der ehe­ma­li­gen Hand­werks­kam­mer erhält.

Durch den vor­ge­la­ger­ten Glas­an­bau sind die Berei­che opti­mal mit­ein­an­der ver­bun­den. Dar­über hin­aus wer­den Auf­ent­halts­be­rei­che unter­schied­li­cher Qua­li­tät ange­bo­ten. Davon beson­ders her­vor­zu­he­ben sind dabei die bespiel­ba­ren Innen­hö­fe, die Flä­chen für Gastro­no­mie und gut nutz­ba­re Aus­stel­lungs­flä­chen. Bestechend ist die räum­li­che Qua­li­tät und Fle­xi­bi­li­tät aller Erschlie­ßungs- und Foy­er­be­rei­che, gera­de auch durch die groß­zü­gi­ge Inan­spruch­nah­me von Tei­len der ehe­ma­li­gen Handwerkskammer.

Die Arbeit zeich­net sich durch eine behut­sa­me und ange­mes­se­ne Archi­tek­tur­spra­che aus. Dabei respek­tiert sie die Belan­ge des Denk­mal­schut­zes. Eine denk­mal­fach­li­che Beur­tei­lung kann abschlie­ßend jedoch nicht erfol­gen, da Infor­ma­tio­nen zum Umgang mit der wand­fe­sten Aus­stat­tung fehlen.

Die Arbeit lie­fert durch den behut­sa­men Umgang mit der vor­han­de­nen Bau­sub­stanz und die Begren­zung auf weni­ge not­wen­di­ge Ein­grif­fe und Ergän­zun­gen einen wirt­schaft­li­chen Ansatz.

Die Wett­be­werbs­er­geb­nis­se wer­den im neu­en Jahr nicht nur den Stadt­rat beschäf­ti­gen. Sie sol­len vom 6. bis 24. Febru­ar im Rah­men einer Aus­stel­lung im Bal­kon­saal der Stadt­hal­le auch der Öffent­lich­keit prä­sen­tiert werden.