Bam­berg bewirbt sich als Stand­ort für das neue Heimatministerium

OB Star­ke wirbt für die Welt­erbe­stadt als Standort

„Unse­re Stadt ist nahe­zu maß­ge­schnei­dert für das geplan­te Hei­mat­mi­ni­ste­ri­um: Bam­berg steht bereit!“, beto­nen Bam­bergs Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke und Bür­ger­mei­ster Wer­ner Hipe­li­us. „Hei­mat in Bay­ern ist geprägt von Lebens­ge­fühl, Geschich­te, Kul­tur und Tra­di­ti­on. Hei­mat in Bay­ern fin­det ihren sicht­ba­ren Aus­druck in einer leben­di­gen und offe­nen Gemein­schaft. Der Stand­ort eines künf­ti­gen Hei­mat­mi­ni­ste­ri­ums soll­te an einem Ort gewählt wer­den, der die­se Wer­te her­vor­ra­gend ver­bin­det: In der Welt­erbe­stadt Bam­berg“, so die Stadt­spit­ze in einem Schrei­ben an Mini­ster­prä­si­dent Horst Seehofer.

Bam­berg ist eine Stadt mit einer lan­gen und tra­di­ti­ons­rei­chen Geschich­te. Mit der Bis­tums­grün­dung im Jahr 1007 wur­de Bam­berg Sitz des Bisch­ofes und zugleich auch Sitz der Regie­rung des Hoch­stifts. Die­ser Regie­rungs­sitz hat­te Bestand bis zu sei­ner Auf­lö­sung durch ein Gesetz des Reichs­ta­ges. Unter Kai­ser Hein­rich II. wur­de Bam­berg im 11. Jahr­hun­dert bereits „capus orbit“ – Haupt­stadt der Welt – gerühmt. Im Jahr 1919 war Bam­berg der Sitz der Baye­ri­schen Regie­rung und des Land­ta­ges. Hier wur­de die erste demo­kra­ti­sche Ver­fas­sung im Spie­gel­saal des E.T.A.-Hoffmann-Theaters beschlos­sen. Die „Bam­ber­ger Ver­fas­sung“ hat­te bis 1933 Gültigkeit.

Bam­berg ist reich an Kul­tur. Neben den Bam­ber­ger Sym­pho­ni­kern, die als Orche­ster mit inter­na­tio­na­lem Rang den Sta­tus „Kul­tur­bot­schaf­ter Bay­erns in der Welt“ genie­ßen, fin­den die viel­fäl­ti­gen Festi­vals gro­ßes Inter­es­se bei Musik­lieb­ha­bern. Das E.T.A.-Hoffmann-Theater und die drei städ­ti­schen Muse­en bie­ten neben den vie­len Gale­rien ein reich­hal­ti­ges Pro­gramm für Kunst­in­ter­es­sier­te. Rund 13.000 Stu­die­ren­de an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät brin­gen fri­schen Wind ins städ­ti­sche Kul­tur­le­ben. Seit gut fünf­zehn Jah­ren berei­chert außer­dem das Inter­na­tio­na­le Künst­ler­haus Vil­la Con­cor­dia die Kulturszene.

Bam­berg liegt zudem ver­kehrs­gün­stig im Her­zen Fran­kens und ist ein Stand­ort mit hohem Ent­wick­lungs­po­ten­ti­al. Die bevor­ste­hen­de Kon­ver­si­on der Mili­tär­flä­chen, die nach dem Abzug der US Army im Spät­som­mer 2014 frei wer­den, bie­tet eine histo­ri­sche Chan­ce für die wei­te­re Stadt­ent­wick­lung. Auf einer Flä­che von ins­ge­samt etwa 450 Hekt­ar könn­te dort in aller­näch­ster Zukunft ein Baye­ri­sches Hei­mat­mi­ni­ste­ri­um unter Nut­zung der vor­han­de­nen und außer­ge­wöhn­li­chen Stand­ort­be­din­gun­gen ange­sie­delt wer­den. Die Stadt will auf der Kon­ver­si­ons­flä­che außer­dem neu­en und attrak­ti­ven Wohn­raum schaf­fen. Die zen­tra­le Lage des Gebiets wäre maß­ge­schnei­dert für die Ansied­lung des neu­en Mini­ste­ri­ums und ver­schafft gün­sti­ge Lebens­be­din­gun­gen für alle Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mitarbeiter.

Bam­berg wur­de bei der Aus­wahl von Behör­den­stand­or­ten in der Ver­gan­gen­heit nicht gera­de ver­wöhnt. So wur­den zum Bei­spiel das Bun­des­sor­ten­amt, das Kreis­wehr­ersatz­amt, das Zoll­amt oder das Was­ser­wirt­schafts­amt aus Bam­berg ent­fernt. Dafür soll­te ein ange­mes­se­ner Aus­gleich geschaf­fen wer­den, was durch die Grün­dung des neu­en Mini­ste­ri­ums in Bam­berg gelin­gen kann, so Starke.

In jüng­ster Zeit bestand für die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung mehr­fach die Mög­lich­keit, Bam­berg mit einer über­re­gio­na­len staat­li­chen Ein­rich­tung zu berück­sich­ti­gen. Lei­der ist das weder bei der Zen­tra­le der Baye­ri­schen Staats­for­sten, noch beim Muse­um der Baye­ri­schen Geschich­te gesche­hen. „Jetzt besteht eine gute Chan­ce, Bam­berg mit einer staat­li­chen Behör­de aus­zu­stat­ten,“ so Starke.