Forch­hei­mer Kreis-Grü­ne: „Pend­ler auf dem Abstellgleis“

„Es fehlt ein kla­res Bekennt­nis zum ÖPNV mit den dazu­ge­hö­ri­gen Maß­nah­men“, moniert der Kreis­ver­band Bünd­nis 90/​Die Grü­nen, nach­dem nun immer weni­ger kosten­freie P+R‑Stellplätze rund um den Forch­hei­mer Bahn­hof zur Ver­fü­gung stehen.

Die Grü­nen bekla­gen Ver­säum­nis­se von allen Sei­ten. „Kosten­pflich­ti­ge P+R‑Parkplätze, um anschlie­ßend in über­füll­ten Zügen nach Erlangen/​Nürnberg zu pen­deln – so bekommt man kei­ne neu­en Kun­din­nen und Kun­den und wird die PKW-Pend­ler nicht auf die Schie­ne brin­gen“, kri­ti­siert die grü­ne Kreis­vor­sit­zen­de Lisa Badum. Die Bahn mache einer­seits Son­der­an­ge­bo­te im Fern­ver­kehr, kas­sie­re aber ande­re­seits bei den Stamm­kun­den im Pend­ler­ver­kehr ab, nun auch ver­stärkt bei den Park­ge­büh­ren rund um den Forch­hei­mer Bahn­hof. Das pas­se nicht zusammen.

Gleich­zei­tig sind seit Ein­füh­rung der ein­stöcki­gen Talent-2-Züge gera­de in den Mor­gen- und Abend­stun­den oft­mals kei­ne Sitz­plät­ze mehr frei und es herrscht eine drän­gen­de Enge. „Da muss man auch fra­gen, ob die Baye­ri­sche Eisen­bahn­ge­sell­schaft bei der Auf­trags­ver­ga­be alles rich­tig gemacht hat, wenn das Platz­an­ge­bot nicht der stei­gen­den Nach­fra­ge im Pend­ler­ver­kehr ent­spricht“, fragt sich Karl Wald­mann, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Grü­nen im Kreis­tag. Dass die Bahn des­we­gen nun den Dia­log suche, sei ein erster wich­ti­ger Schritt. Mit den alten Dop­pel­stock­wag­gons sei­en die Platz­ver­hält­nis­se jeden­falls deut­lich bes­ser gewesen.

Ein kla­res Bekennt­nis zum ÖPNV darf sich, so die Grü­nen wei­ter, nicht nur auf die berech­tig­te For­de­rung nach einem S‑B­anh-Halt Forch­heim-Nord beschrän­ken, es muss auch die Infra­struk­tur rund um die Hal­te­stel­len durch die Kom­mu­nen opti­miert wer­den. So ist z.B. die P+R‑Situation am Bahn­hof Ker­s­bach nach wie vor unbe­frie­di­gend. Ein nachts unbe­leuch­te­ter, bei Regen mit Pfüt­zen über­sä­ter und oft nicht aus­rei­chen­der Park­platz sowie feh­len­de Fahr­rad­ab­stell­plät­ze lade aus der Sicht der Grü­nen nicht gera­de zum Umstieg auf die Bahn ein. Hier müs­se auch von Sei­ten der Stadt Forch­heim mehr gemacht wer­den, um eine umwelt­freund­li­che Mobi­li­tät zu fördern.