Erz­bi­schof Schick bei Otto-Pro­zes­si­on: „Jeder Mensch ist fähig, zu einem Kli­ma des Frie­dens beizutragen“

Symbolbild Religion

„Gebet ist eine wich­ti­ge Frie­dens­in­itia­ti­ve, jetzt vor allem für Syrien“

(bbk) Neben Diplo­ma­tie und Poli­tik ist das Gebet nach Wor­ten des Bam­ber­ger Erz­bi­schofs Lud­wig Schick eine der wich­tig­sten Frie­dens­in­itia­ti­ven. Wäh­rend Poli­ti­ker und Natio­nen mit Diplo­ma­tie, Reso­lu­tio­nen, Sank­tio­nen und Boy­kott den Frie­den bewah­ren und schaf­fen müs­sen, habe jeder Gläu­bi­ge die Mög­lich­keit, mit Gebet, Fasten, Pro­zes­sio­nen, Wall­fahr­ten und Got­tes­dien­sten sei­nen wich­ti­gen Bei­trag zum Welt­frie­den zu lei­sten, sag­te Schick am Frei­tag­abend bei der tra­di­tio­nel­len Otto-Pro­zes­si­on in Bamberg.

Bischof Schick rief die Chri­sten dazu auf, täg­lich ein „Vater unser“ und ein „Gegrü­ßet seist du Maria“ für den Frie­den zu beten. Ver­bun­den sein müs­se dies mit einer eige­nen fried­fer­ti­gen Hal­tung. „Men­schen des Frie­dens sind wir, wenn wir jedem Men­schen zuvor­kom­mend und wohl­wol­lend begeg­nen, auch und beson­ders den Mus­li­men, den Juden, allen Men­schen ande­rer Reli­gio­nen und den Frem­den bei uns, wenn wir nichts Böses über ande­re sagen, sie nicht her­ab­wür­di­gen, stig­ma­ti­sie­ren, Vor­ur­tei­le wei­ter­tra­gen und ver­brei­ten.“ Jeder Mensch sei fähig, zu einem Kli­ma des Frie­dens beizutragen.

Zur­zeit sei der Frie­de beson­ders in Syri­en, Ägyp­ten, im Nahen Osten und Nord­afri­ka gefähr­det, sag­te Schick, der auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Bischofs­kon­fe­renz ist. Dass das recht ver­stan­de­ne Gebet für den Frie­den Früch­te tra­ge, habe der welt­wei­te Gebets- und Fasten­auf­ruf von Papst Fran­zis­kus für Syri­en vor drei Wochen gezeigt. Anschlie­ßend sei die Lage ruhi­ger gewor­den, ein mili­tä­ri­sches Ein­grei­fen der USA sei nicht erfolgt. „Beten macht Sinn und ist auch recht ver­stan­den erfolg­reich, was man nicht immer sofort sieht, aber manch­mal spä­ter, wie auch jetzt in Syri­en“, so Schick.

Die Otto-Pro­zes­si­on zum Bam­ber­ger Micha­els­berg fin­det jedes Jahr am Frei­tag­abend vor dem Otto­fest statt. Der hl. Bischof Otto leb­te im 12. Jahr­hun­dert und gilt als Frie­dens­stif­ter zwi­schen Kai­ser und Papst, Kir­che und Gesell­schaft. Er ist einer der Patro­ne des Erz­bis­tums und in der Micha­els­kir­che begraben.