Bam­ber­ger Grü­ne for­dern Reso­lu­ti­on von Stadt und Land­kreis für eine Ener­gie­wen­de mit Windkraft

Ener­gie­wen­de und Kli­ma­schutz in der Regi­on sehen die Bam­ber­ger Grü­nen in größ­ter Gefahr, soll­te sich Horst See­ho­fer mit sei­nen Vor­schlä­gen für Min­dest­ab­stän­de zwi­schen Wind­rä­dern und Wohn­be­bau­ung tat­säch­lich durch­set­zen. Des­halb wol­len Sie nun Ober­bür­ger­mei­ster und Stadt­rat sowie Land­rat und Kreis­tag dazu brin­gen, sich in einer gemein­sa­men Reso­lu­ti­on für den Erhalt der bestehen­den Rege­lung ein­zu­set­zen. Kreis­rat Bernd Fricke (Ste­gau­rach) und Stadt­rat Peter Gack (Bam­berg) haben ent­spre­chen­de Anträ­ge eingereicht.

Hin­ter­grund ist der Vor­stoß des baye­ri­schen CSU-Mini­ster­prä­si­den­ten, dass künf­tig die Län­der über den Min­dest­ab­stand zwi­schen Wind­kraft­an­la­gen und Wohn­ge­bie­ten ent­schei­den. Dann plant er, eine baye­ri­sche Son­der­re­ge­lung zu erlas­sen, wel­che den Abstand von der Höhe des Wind­ra­des abhän­gig macht und in der Kon­se­quenz beson­ders hohe Abstands­vor­ga­ben macht.

„Horst See­ho­fer hat sich damit popu­li­stisch den Wind­kraft­geg­nern ange­bie­dert und han­delt ohne jede poli­ti­sche Weit­sicht. Die Ener­gie­wen­de in Bay­ern scheint ihm über­haupt nichts wert zu sein“, so Peter Gacks Reak­ti­on. Denn, so erklärt er, bei der Grö­ße der heu­ti­gen Wind­kraft­an­la­gen wür­de See­ho­fers Initia­ti­ve Abstands­län­gen von bis zu 2 km bedeu­ten. „Es gäbe kaum mehr Flä­chen, auf denen Wind­rä­der gebaut wer­den könn­ten, nicht in Bay­ern und beson­ders nicht in der Regi­on Bam­berg.“ Die bereits bestehen­den Anla­gen im Bam­ber­ger Umland wären fast alle nach der geplan­ten See­ho­fer-Rege­lung nicht geneh­mi­gungs­fä­hig gewesen.

Auch für die Kli­ma-Alli­anz Bam­berg hät­te das fata­le Fol­gen, pflich­tet ihm sein Kreis­tags­kol­le­ge Bernd Fricke bei. „Unse­rem Ziel einer CO2-frei­en Regi­on bis 2035 wür­de damit jeg­li­che Grund­la­ge ent­zo­gen, denn laut der wis­sen­schaft­li­chen Poten­ti­al-Ana­ly­se des Fraun­ho­fer-Insti­tuts ist Wind­ener­gie eine unver­zicht­ba­re Säu­le, um fos­si­le Ener­gie­trä­ger zu erset­zen.“ Die inzwi­schen drei Jah­re andau­ern­de Arbeit des Pla­nungs­ver­ban­des Ober­fran­ken-West an neu­en Vor­rang­ge­bie­ten für Wind­kraft wäre voll­kom­men hin­fäl­lig, so Fricke.

Gegen See­ho­fers Plä­ne spre­chen sich mitt­ler­wei­le auch der Deut­sche Städ­te­tag sowie ein gan­ze Rei­he von Kom­mu­nen und Ver­bän­den aus. Ihnen sol­len sich Stadt und Land­kreis nach Wunsch der Grü­nen nun anschließen.