Zukunft kommt von Kön­nen: Tag des Hand­werks am 21. September

Ener­gie­wen­de, öko­lo­gi­scher Städ­te­bau oder demo­gra­fi­scher Wan­del: Mit ver­ein­ten Kräf­ten arbei­ten 5 Mil­lio­nen Men­schen im Hand­werk an ihrem bis­her wich­tig­sten Auf­trag: der Welt von mor­gen. Auch in Ober­fran­ken: 16.234 Hand­werks­be­trie­be mit 74.200 Beschäf­tig­ten sind unser Beitrag.

„Zukunft kommt von Kön­nen“ heißt aus die­sem Grund das Mot­to des dies­jäh­ri­gen bun­des­wei­ten Tags des Hand­werks am 21. September.

Das Hand­werk in Oberfranken

Herz­lich will­kom­men im Zen­trum der deut­schen Wirt­schaft, dem Hand­werk. In Deutsch­land gibt es eine Mil­li­on Hand­werks­be­trie­be, die jedes Jahr 488 Mil­li­ar­den EURO erwirt­schaf­ten und fünf Mil­lio­nen Men­schen beschäf­ti­gen. 10 Pro­zent davon, also 500.000, sind Lehr­lin­ge. Das ist eine Rekord­quo­te. Kei­ner bil­det so viel aus wie das Hand­werk. In übri­gens mehr als 140 ver­schie­de­nen Ausbildungsberufen.

Hin­ter die­sen Zah­len steht ein flä­chen­decken­des Ser­vice­netz­werk. Stel­len Sie sich ein­fach nur vor, Sie müss­ten ganz Ober­fran­ken ver­sor­gen: Allei­ne in Ober­fran­ken gibt es 300.000 Häu­ser und Gebäu­de, die vom Hand­werk in Schuss gehal­ten wer­den, Stich­wort Sanie­rung, Moder­ni­sie­rung und Ener­gie­wen­de. 600.000 Autos, die vom Hand­werk gewar­tet und repa­riert wer­den, Stich­wort Mobi­li­tät. 600.000 Bril­len, die das Hand­werk jede ein­zeln indi­vi­du­ell auf die Bedürf­nis­se des Kun­den ein­ge­stellt hat, Stich­wort Gesund­heit. Jeden Tag früh­stücken eine Mil­li­on Men­schen in Ober­fran­ken, Stich­wort Genuss­re­gi­on. Und jedes Jahr las­sen sich in Ober­fran­ken 3 Mil­lio­nen die Haa­re sty­len, Stich­wort Mode und Schönheit.

Zum Ser­vice­netz­werk des Hand­werks gehö­ren in Ober­fran­ken 6.201 Lehr­lin­ge, 16.221 Hand­werks­be­trie­be und 74.200 Beschäf­tig­te: Jeder drit­te Lehr­ling wird im Hand­werk aus­ge­bil­det, jedes vier­te Unter­neh­men ist ein Hand­werks­be­trieb und jeder fünf­te Arbeit­neh­mer Ober­fran­kens ist im Hand­werk beschäftigt.

Und über­le­gen Sie sich auch ein­mal, was das Hand­werk für uns tut. Ein Fri­seur schnei­det nicht nur Ihre Haa­re. Er sorgt dafür, dass wir uns wohl füh­len. Das Bau- und Aus­bau­ge­wer­be tut das­sel­be für uns zu Hau­se, das Kfz- Hand­werk für unter­wegs. Und, und, und: Das Hand­werk umgibt uns, auch Sie. Jeden Tag. Ein Slo­gan der Image­kam­pa­gne des Deut­schen Hand­werks lau­tet: „Sie ste­hen drauf, haben es an, woh­nen drin, essen es, fah­ren dar­in her­um und schla­fen damit“.

Und es gäbe noch vie­le wei­te­re Stich­wor­te zum The­ma Hand­werk, wie Hand­werk und Design, Hand­werk und Musik oder Hand­werk und neue Tech­no­lo­gien. In Ober­fran­ken gibt es eine gan­ze Rei­he von Hand­werks­be­trie­ben, die inter­na­tio­nal tätig und sogar in ihrem Bereich Welt­markt­füh­rer sind. Tau­chen Sie ein in die Welt des Hand­werks. Sie wer­den über­rascht sein.

Zukunft kommt von Kön­nen – Forchheim

Die Schrei­ne­rei Johan­nes Lan­ge – ein Fami­li­en­be­trieb, der sich seit 160 Jah­ren inten­siv um Aus- und Fort­bil­dung küm­mert. Histo­rie: 1848, vor 160 Jah­ren, grün­de­te Johann Köf­fer­lein die Schrei­ne­rei, die sein Nef­fe Johann Lan­ge ab 1909 über­nahm. Sein Sohn Bap­tist Lan­ge führ­te den damals noch klei­nen Hand­werks­be­trieb mit Land­wirt­schaft, bis er ihn 1977 an sei­nen Sohn Hans Lan­ge über­gab, der 1977 ein neu­es Werks­ge­bäu­de errich­te­te. Ste­ti­ges Wachs­tum, begrün­det durch lei­stungs­fä­hi­ge Maschi­nen und Aus­rü­stung, moti­vier­te und lei­stungs­be­rei­te Mit­ar­bei­ter sowie über­durch­schnitt­li­chen Ein­satz des Fir­men­in­ha­bers Hans Lan­ge mach­ten eine wei­te­re Expan­si­on nötig. Daher ent­schied man sich 1990 für einen Neu­bau und errich­te­te ein Betriebs­ge­bäu­de mit 1.800 qm Geschoss­flä­che. Durch den Neu­bau konn­ten die neue­sten Vor­ga­ben der Tech­nik und des Umwelt­schut­zes berück­sich­tigt wer­den: Lackier­raum, Befahr­bar­keit für Gabel­stap­ler, Spä­ne­ab­sau­gung mit Silo und auto­ma­ti­scher Spä­ne­hei­zung sowie natür­lich genug Platz für Lager und Werk­statt. Dies ermög­lich­te in den fol­gen­den Jah­ren wei­te­re wich­ti­ge Inve­sti­tio­nen in Maschi­nen und Ein­rich­tung: u.a. com­pu­ter­ge­steu­er­te Holz­trock­nungs­an­la­ge, NC-gesteu­er­te Pro­fil­fräs­ma­schi­ne, NC-gesteu­er­te Breit­band­schleif­ma­schi­ne, Kan­ten­au­to­mat und schließ­lich 2001 ein 4‑Achs CNC-Bear­bei­tungs­zen­trum. Aus­bil­dung wird bei der Schrei­ne­rei Johan­nes Lan­ge in Eber­mann­stadt ganz groß geschrie­ben, und zwar weit über das übli­che Lehr­stel­len­an­ge­bot hin­aus. Zusätz­lich wer­den jähr­lich 10 Betriebs­er­kun­dun­gen in Zusam­men­ar­beit mit Haupt- und Real­schu­len durch­ge­führt, und es wer­den bis zu zwei Prak­ti­kums­plät­ze für Haupt- und Real­schü­ler, sowie für Studenten

Zukunft kommt von Kön­nen – Bamberg

Cèci­le (22) aus Sens bei der Arbeit in der Bam­ber­ger Bild­haue­rei und Stein­re­stau­rie­rung Mono­lith. Die zier­li­che Fran­zö­sin kann hart anpacken, mit Ham­mer und Mei­ßel spal­tet, behaut, schleift oder poliert sie den Stein – oder model­liert nach einem Modell ein rich­ti­ges Kunst­werk. Cèci­le kam übers Inter­net zu dem Bam­ber­ger Unter­neh­men. Nach der Schu­le hat sie ein paar Jah­re Kunst stu­diert, hat­te aber immer schon den Wunsch den Hand­werks­be­ruf Stein­metz zu erle­nen. Eine Lehr­stel­le fand sie in Frank­reich aber nicht. Dafür stieß sie im vir­tu­el­len Netz auf das frän­ki­sche Unter­neh­men und wur­de hier mit offe­nen Armen emp­fan­gen. „Aus­bil­dung ist für uns ganz wich­tig“, so Chri­stoph Mai, Ober­mei­ster der Bild­hau­er und Stein­metz-Innung und Fir­men­mit­be­grün­der. „Seit 24 Jah­ren bil­den wir jedes Jahr zwei bis drei neue Azu­bis aus, also 50 Lehr­lin­ge waren das jetzt bestimmt schon. In die­sem Jahr sind wie­der drei neue dazu gekom­men, eine Fran­zö­sin, eine Polin und eine Badense­rin. Ins­ge­samt haben wir also jetzt 7 Lehr­lin­ge.“ Mono­lith wur­de 1989 von Chri­stoph Mai mit zwei Mit­strei­tern gegrün­det und hat mitt­ler­wei­le 30 Beschäf­tig­te. Im Som­mer wur­de das Unter­neh­men für sei­ne Restau­rie­rung des Hal­len­chors der Kir­che St. Lorenz in Nürn­berg mit dem Peter Par­ler Preis der Deut­schen Stif­tung für Denk­mal­schutz und des Bun­des­ver­ban­des Deut­scher Stein­met­ze ausgezeichnet.

Zukunft kommt von Kön­nen – Bayreuth

Die Fri­seur- Innung Bay­reuth unter Feder­füh­rung von Ober­mei­ster Vol­ker Bom­blies ist sozi­al enga­giert. Am Tag des Hand­werks, am 21.09.2013, tre­ten sie mit die­sem Vor­satz an, um auch Min­der­be­mit­tel­ten zu einer Top Fri­sur zu ver­hel­fen. Sie schnei­den kosten­los in den Räu­men der Bay­reu­ther Tafel. An sie­ben Plät­zen, im aus­ge­räum­ten Lager­raum und im Flur, denn der Andrang ist immens. Im letz­ten Jahr wur­den 75 Men­schen – Frau­en, Män­ner, Kin­der, fri­siert. „Ich habe ein Team von ins­ge­samt 13 Fach­leu­ten. Fast alle sind Mei­ster, das heißt, wir kön­nen zwar vor Ort nicht waschen, aber wir schnei­den, was das Zeug hält, ver­wen­den Festi­ger Schaum etc. also jeder der da zu uns kommt, geht mit einer Top Fri­sur wie­der nachhause.“