Erz­bi­schof Schick: „Das Kreuz ist unser Markenzeichen“

Symbolbild Religion

Das Kreuz ist die Iden­ti­tät der Christen

(bbk) Bam­bergs Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft die Katho­li­ken dazu auf, immer wie­der und ver­mehrt das Kreuz zu ver­eh­ren. „Das Kreuz ist unser Mar­ken­zei­chen als ein­zel­ne Chri­sten und als Kir­che“, pre­dig­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te am Sonn­tag im öster­rei­chi­schen Hei­li­gen­kreuz am dor­ti­gen Haupt­fest Kreuzerhöhung.

„Ohne das Kreuz gehen wir ver­lo­ren, ohne das Kreuz ver­lie­ren wir unse­re Iden­ti­tät, ohne das Kreuz sind wir frucht­los, nicht Salz der Erde, nicht Licht der Welt, nicht Kün­der und För­de­rer des Rei­ches Got­tes der Gerech­tig­keit, des Frie­dens und der Freu­de für alle Men­schen“, sag­te der Bam­ber­ger Erz­bi­schof. Er ver­wies auf den hl. Kon­rad von Par­zham, der in einem Brief schrieb: ‚Das Kreuz ist mein Buch‘. Ihm wer­de die Aus­sa­ge zuge­schrie­ben: ‚Das Mit­tel, das ich gebrau­che, um mich in Demut und Sanft­mut zu üben, ist kein ande­res als das Kreuz, dies ist mein Buch. ‘

Erz­bi­schof Schick nann­te in sei­ner Pre­digt als wei­te­res Bei­spiel Kar­di­nal Fran­cois Xavier Nguy­en van Thu­an, für den der Selig­spre­chungs­pro­zess eröff­net ist. Die­ser habe unter der kom­mu­ni­sti­schen Herr­schaft in Viet­nam 18 Jah­re im Gefäng­nis ver­bracht. Man habe ihm alles weg­ge­nom­men, was an sei­ne christ­li­che, prie­ster­li­che und bischöf­li­che Exi­stenz erin­ner­te. Doch die Gefäng­nis­wär­ter hät­ten ihm erlaubt, ein klei­nes Holz­stück zu einem Kreuz zurecht­zu­schnei­den. „Mit die­sem Kreuz hat er die­se furcht­ba­re Zeit von 18 Jah­ren über­stan­den. Er wuss­te sich mit dem Kreuz Chri­sti ver­bun­den und spür­te, wie dar­aus die Kraft für ihn kam“, pre­dig­te der Bam­ber­ger Oberhirte.

Das Kreuz, beton­te Erz­bi­schof Schick, bedeu­te für uns Chri­sten und die Kir­che alles. „Es ist unse­re Iden­ti­tät, unser Weg und unser Ziel.“ Als Chri­sten dürf­ten wir dar­auf ver­trau­en, dass das Kreuz das „Zei­chen und Werk­zeug des Sie­gers über Sün­de und Tod“ sei. Das Kreuz sei aber auch ein Hand­lungs­auf­trag, die Welt mit­zu­ge­stal­ten, die eige­nen Kreu­ze anzu­neh­men und die der ande­ren mit­zu­tra­gen. „Nicht weil alle Kreu­ze blei­ben sol­len, son­dern weil alle Kreu­ze in Auf­er­ste­hung ver­wan­delt wer­den sol­len, sind wir frei­wil­lig Kreuzträger“.

Das Kreuz Chri­sti, so der Bam­ber­ger Erz­bi­schof, mache die Chri­sten fähig gegen die Kreu­ze der Armut, des Hun­gers und der Krank­hei­ten, der Aus­beu­tung und der Unge­rech­tig­keit in der Welt zu pro­te­stie­ren und sie zu über­win­den. „Das Fest Kreuz­erhö­hung hat nichts mit Tri­um­pha­lis­mus zu tun, darf damit nichts zu tun haben“, pre­dig­te Erz­bi­schof Schick. Viel­mehr müs­se uns das Kreuz mit Jesus, dem Gekreu­zig­ten und dem Auf­er­stan­de­nen ver­bin­den. Dar­an erin­nern uns die Kreu­ze mit dem lei­den­den und ster­ben­den Hei­land und die Kreu­ze mit dem erhöh­ten und tri­um­phie­ren­den Chri­stus. Das Kreuz, so der Bam­ber­ger Ober­hir­te ist einer­seits ein Zei­chen des Lei­dens, des Mit­tra­gens, der Lie­be und der Barm­her­zig­keit und ande­rer­seits ein Zei­chen des Sie­ges. „Bei­de gehö­ren unab­ding­bar zusam­men.“ Über das Kreuz gelan­gen wir zur Auf­er­ste­hung und tra­gen zur Auf­er­ste­hung der Welt bei. „Die Auf­er­ste­hung macht uns frei von Angst, frei von Scham und frei von Tri­um­pha­lis­mus, und lässt uns gern und frei­wil­lig das Kreuz tra­gen.“ In die­sem Sin­ne sei­en die Chri­sten auf­ge­ru­fen mit dem Kreuz und unter dem Kreuz zu leben“, schloss Erz­bi­schof Schick.