Vor­trag im Frän­ki­sche Schweiz-Muse­um am 18. September

Bett­ler, Gau­ner, Arme Leu­te. Lebens­all­tag sozia­ler Minderheiten

Rea­li­sti­sche Schät­zun­gen gehen davon aus, dass im 18. Jahr­hun­dert ca. 1/3 der Bevöl­ke­rung zumin­dest zeit­wei­se auf der Stra­ße leb­te. Gut 10 % der Bevöl­ke­rung muss­te sich vom Bet­teln ernähren.

Wer waren die „armen Leu­te“? Wel­ches waren die Ursa­chen und Hin­ter­grün­de der all­ge­mein herr­schen­den Not? Die­sen Fra­gen die Dr. Claus Kappl in sei­ner Dok­tor­ar­beit nach. Exem­pla­risch für das Hoch­stift Bam­berg erforsch­te er den All­tag der sozia­len Unter­schich­ten, ihre Wohn­si­tua­ti­on, ihre Ernäh­rung, die Krank­hei­ten und ihr fami­liä­res Zusammenleben.

Eine beson­de­re Stel­lung nah­men sei­ner­zeit Dienst­mäg­de ein. Da sie kei­ne Hei­rats­er­laub­nis erhal­ten konn­ten, bedeu­te­te eine Schwan­ger­schaft für sie Schimpf und Schan­de sowie das Aus jeg­li­cher gesi­cher­ten Exi­stenz. Ein Kinds­mord schien für vie­le der ein­zi­ge Aus­weg zu sein.

Im Rah­men der Son­der­aus­stel­lung „Bett­ler, Jau­ner, Gal­gen­vö­gel. In den Fän­gen der Justiz“ berich­tet Dr. Claus Kappl im Rah­men eines Vor­tra­ges über die Ergeb­nis­se sei­ner For­schun­gen. Anhand vie­ler Ein­zel­schick­sa­le zeigt er den Neid vor­be­stimm­ten sozia­len Abstieg vie­ler am Rand der Exi­stenz Leben­der in der Grup­pe der Bett­ler und Gau­ner auf. Ein beson­de­res Augen­merk rich­tet er auch auf die Ver­net­zung die­ser ein­zel­nen sozia­le Grup­pen mit­ein­an­der. Zudem beleuch­tet er die Reak­ti­on der Obrig­keit auf das Ver­hal­ten der Bett­ler und Gauner.

Der Vor­trag fin­det als gemein­sa­me Ver­an­stal­tung des Frän­ki­sche Schweiz-Muse­um und des Histo­ri­schen Ver­eins für Ober­fran­ken am Mitt­woch, dem 18. Sep­tem­ber 2013 um 19:30 Uhr im Pfarr­heim in Tüchers­feld statt. Als Unko­sten­bei­trag wer­den 2,50 € erhoben.