Aufgepasst zum Schulbeginn! – ABC-Schützen unterwegs
OBERFRANKEN. Wenn in wenigen Tagen für die ABC-Schützen ein neuer, spannender Lebensabschnitt beginnt, wird auch die oberfränkische Polizei insbesondere in den ersten Wochen des neuen Schuljahres verstärkt Schulwegkontrollen durchführen.
„Der tägliche Weg von und zur Schule stellt unsere jüngsten Verkehrssprösslinge nicht nur vor eine neue Herausforderung, sondern birgt leider auch Gefahren beim Aufeinandertreffen mit anderen Verkehrsteilnehmern. Um den Kleinsten deshalb einen gefahrlosen Schulweg zu ermöglichen, fordern wir insbesondere die Erwachsenen zu einem rücksichtsvollen und umsichtigen Miteinander auf unseren Straßen auf“, betont der Leiter des Sachbereiches Verkehr beim Polizeipräsidium Oberfranken, Polizeirat Alexander Lang, zu Beginn des neuen Schuljahres.
Schulwegunfälle weiterhin rückläufig
Seit Jahren weist die Statistik für den oberfränkischen Regierungsbezirk bei den Verkehrsunfällen im Zusammenhang mit dem Schulweg einen erfreulichen Rückgang auf. Waren es im Jahr 2011 noch 43 Verkehrsunfälle mit Schulkindern, so sank diese Zahl erfreulicherweise im Jahr 2012 auf 33 Verkehrsunfälle und somit um ‑23,2 Prozent. Dabei erlitten 47 Schüler zumeist leichte Verletzungen.
Allerdings überschattete Mitte Oktober 2012 ein tragischer Verkehrsunfall das vergangene Schuljahr. Beim Überqueren der Fahrbahn an einer Schulbushaltestelle nahe Bad Berneck im Landkreis Bayreuth wurde ein 10-jähriger Schüler von einem Auto erfasst und tödlich verletzt.
Als Konsequenz dieses tödlichen Schulwegunfalls seit vielen Jahren in Oberfranken, nahmen die zuständigen Polizeiinspektionen über 125 Schulbushaltestellen im Regierungsbezirk hinsichtlich deren Verkehrssicherheit genau unter die Lupe. Außerdem konnten die Beamten bei regelmäßigen, oberfrankenweiten Schulbuskontrollen bislang eine positive Bilanz im Hinblick auf technische Mängel bei diesen Verkehrsmittel ziehen.
Training mit den Kindern – Richtiges Verhalten vorleben
Sicherheit vor Schnelligkeit lautet die Devise. Der schnellste Weg zur Schule ist nicht unbedingt auch der sicherste. Eltern sollten mit den künftigen Schulkindern schon vor dem großen Tag der Einschulung den geeigneten Weg immer wieder üben, dabei aufmerksam das Verhalten der Sprösslinge vor allem an neuralgischen Punkten beobachten und den Ablauf gegebenenfalls geduldig wiederholen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn die Kinder sehr früh ihren Schulweg alleine meistern sollen. Dabei spielt auch die korrekte Verhaltensweise der Erwachsenen im Sinne einer Vorbildfunktion eine herausragende Rolle. Kinder orientieren sich am Verhaltensmuster von Erwachsenen und imitieren dabei richtiges, aber eben auch falsches Handeln. Diesen Umstand sollten vor allem die Eltern, aber auch jeder andere erwachsene Verkehrsteilnehmer zu jeder Zeit beachten.
Tipps der oberfränkischen Polizei
Hier eine kleine Auswahl von Ratschlägen Ihrer Polizei für die Übungsgänge mit den Schulanfängern:
- Eine grüne Fußgängerampel garantiert den Kindern nicht, dass kein Auto kommt. Erst vom Bordstein losgehen, wenn alle Autos wirklich stehen geblieben sind.
- Der Zebrastreifen ist leider auch nur dann wirklich sicher, wenn alle Autofahrer sich an den Vorrang der Fußgänger halten und das Auto stoppen. Deshalb gilt auch hier: erst losgehen, wenn die Autos stehen.
- Der Gehweg ist grundsätzlich für Fußgänger da. Trotzdem lauern Gefahren an Grundstücksausfahrten, wo Autos ein- und ausfahren.
- Kinder sollten niemals zwischen geparkten Autos durchgehen, um eine Fahrbahn zu überqueren. Der Autofahrer sieht sie möglicherweise aufgrund der Sichthindernisse viel zu spät.
Helle Kleidung und Reflektoren
Reflektoren an den neuen Schulranzen für die Kleinsten sind nahezu bei allen Herstellern mittlerweile obligatorisch. Zusätzlich empfiehlt sich allerdings gerade in der dunklen Jahreszeit, die Schulkinder mit hellen Kleidungsstücken auf den Schulweg zu schicken und auch beim Kauf von Schuhwerk auf Modelle mit Reflektoren zurück zu greifen. Ergänzend hierzu halten Verkehrswacht, DEKRA und die Sparkassen leuchtend gelbe Sicherheitsdreiecke zum Tragen über der Kleidung für die Erstklässler bereit.
Gerade in den Monaten Oktober bis Februar laufen die Schüler im Dunkeln oder während der Dämmerung frühmorgens ihren Weg zur Schule und werden nachweislich von Autofahrern durch diese Accessoires besser wahrgenommen.
Fahrrad und Schulbus
Schulanfänger sollten noch nicht mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Kinder sind in diesem Alter mit den Regeln und Gefahren im Straßenverkehr überfordert. Die Nutzung des Fahrrades empfiehlt sich erst ab bestandener Radprüfung, die in der Regel im vierten Schuljahr absolviert werden kann.
Das Verhalten an Bushaltestellen einschließlich Ein- und Aussteigen sollte ebenfalls vor Schulbeginn mit den Kindern geübt werden.
Sicherheitstrainings und Überwachungsaktionen
Besonders geschulte Verkehrserzieher der oberfränkischen Polizei führen zu allen diesen Themen Sicherheitstrainings mit den Schulkindern durch und üben mit den Schülern unter dem Motto „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“ direkt im Verkehrsraum rund um ihre jeweilige Schule.
Mit Schulbeginn am 12. September 2013 und darüber hinaus wird die Polizei im Umfeld von Schulen, Bushaltestellen und anderen neuralgischen Punkten oberfrankenweit verstärkt Überwachungsaktionen durchführen, um die Sicherheit der Kinder auf dem Weg in die Schulen zu erhöhen und alle Verkehrsteilnehmer für die Belange der Kleinsten zu sensibilisieren. Dabei achten die Polizisten neben dem richtigen Verhalten im Straßenverkehr insbesondere auf die vorschriftsmäßige Beförderung der Schulkinder. Zusätzliche Geschwindigkeitskontrollen sollen die motorisierten Verkehrsteilnehmer darüber hinaus zu einem angepassten Tempo ermahnen.
Die oberfränkische Polizei wünscht den ABC-Schützen und ihren Eltern einen gelungenen Schulanfang und einen allzeit unfallfreien Schulweg.
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