Infor­ma­ti­ons­abend der Bam­ber­ger GAL zum Fall Gustl Mollath

„Affä­re Gustl Mollath: Ver­tu­schen, Weg­sper­ren, Lügen und Betrü­gen – Was im CSU-Staat so alles mög­lich ist“

  • mit Dr. Ger­hard Stra­te, Straf­ver­tei­di­ger aus Ham­burg, Anwalt von Gustl Mollath,
  • und Dr. Mar­tin Run­ge, MdL, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der GRÜ­NEN im Baye­ri­schen Land­tag, Mit­glied im „Mollath-Unter­su­chungs­aus­schuss“.
  • Ter­min: Don­ners­tag, 1. August 2013, 19.30 Uhr, 
  • Ort: Haas-Säle, Obe­re Sand­str. 7, Bamberg

Seit nun­mehr gut sie­ben Jah­ren ist der Nürn­ber­ger Gustl Mollath zwangs­wei­se in psych­ia­tri­schen Kran­ken­häu­sern unter­ge­bracht. Ange­klagt wegen Kör­per­ver­let­zung und Sach­be­schä­di­gung, wur­de er wegen ver­min­der­ter Schuld­fä­hig­keit zwar frei­ge­spro­chen, ihm wur­de jedoch krank­haf­ter Wahn und Gemein­ge­fähr­lich­keit attestiert.

Ganz im Gegen­satz zum rigi­den Vor­ge­hen gegen Gustl Mollath stand der Ermitt­lungs­ei­fer von Staats­an­walt­schaft und Steu­er­fahn­dung, was Anzei­gen von Herrn Mollath zu anony­mi­sier­ten Kapi­tal­trans­fers in die Schweiz durch Mit­ar­bei­ter der Hypo­Ver­eins­bank, von Mollath als Schwarz­geld-Ver­schie­bun­gen und Steu­er­hin­ter­zie­hung gese­hen, anbe­langt. Den Anzei­gen und den zusätz­li­chen ein­schlä­gi­gen Infor­ma­tio­nen wur­de schlicht und ergrei­fend nicht wei­ter nachgegangen.

Seit Herbst 2011 meh­ren sich, ange­sto­ßen durch Bericht­erstat­tung in den Medi­en, die Zwei­fel an der Recht­mä­ßig­keit des Vor­ge­hens der Ermitt­lungs­be­hör­den wie auch der Gerich­te gegen Gustl Mollath. Auch bezüg­lich der „Gut­ach­ten“, die für die Ein­wei­sung in die Psych­ia­trie und für die Fort­dau­er der zwangs­wei­sen Unter­brin­gung ursäch­lich waren, tau­chen ver­stärkt Fra­ge­zei­chen auf. Und nicht zuletzt ist der feh­len­de Ermitt­lungs­ei­fer von Staats­an­walt­schaft und Finanz­be­hör­den im Zusam­men­hang mit Mollaths Anzei­gen zu hinterfragen.

Mitt­ler­wei­le lie­gen zwei Anträ­ge auf Wie­der­auf­nah­me des Ver­fah­rens gegen Gustl Mollath vor, in denen zum Aus­druck kommt, dass es in dem ent­schei­den­den Gerichts­ur­teil gegen Gustl Mollath zu jeder Men­ge an Schief­la­gen, aber auch zu gra­vie­ren­den Rechts­feh­lern gekom­men ist.

Die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung, hier zual­ler­erst Bay­erns Justiz­mi­ni­ste­rin Bea­te Merk, hat bis zuletzt das Vor­ge­hen von Staats­an­walt­schaft, Finanz­be­hör­den, Gerich­ten und „Gut­ach­tern“ in der „Cau­sa Mollath“ für kor­rekt erklärt. Assi­stiert wur­de und wird Frau Merk hier­bei von Spit­zen­be­am­ten aus der Justiz und der Finanz­ver­wal­tung. Bei nicht weni­gen Beob­ach­tern der ein­schlä­gi­gen Debat­ten, Aus­ein­an­der­set­zun­gen und Pres­se­ver­laut­ba­run­gen macht sich der Ein­druck breit, dass hier ver­ne­belt, getrickst und getäuscht, ja gelo­gen wird.

In der Ver­an­stal­tung skiz­zie­ren und kom­men­tie­ren Ger­hard Stra­te und Mar­tin Run­ge die Gescheh­nis­se in der „Cau­sa Mollath“. Anschlie­ßend wer­den mög­li­che bzw. not­wen­di­ge Schrit­te in der Justiz und in der Poli­tik dis­ku­tiert. Bespro­chen wer­den sol­len auch etwa­ige struk­tu­rel­le Defi­zi­te bei der Bekämp­fung von Schwarz­geld­de­lik­ten und Steu­er­be­trug sowie Defi­zi­te im Maß­re­gel­voll­zug und auf dem Weg dorthin.