Aus­stel­lung in Bay­reuth: „Ver­trie­be­nes Denken“

Eröff­nung der Aus­stel­lung am Sams­tag, 20. Juli 2013, um 14 Uhr vor dem Gebäu­de RW II

Mit der Aus­stel­lung ‚Ver­trie­be­nes Den­ken‘ ehrt die Uni­ver­si­tät Bay­reuth Wis­sen-schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler, die wäh­rend der NS-Gewalt­herr­schaft wegen ihrer Her­kunft, aber auch poli­ti­schen Grün­den aus Deutsch­land ver­trie­ben wur­den. Die Expo­si­ti­on wird dau­er­haft und für jeder­mann zugäng­lich im Frei­ge­län­de vor dem Gebäu­de der Rechts- und Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Fakul­tät instal­liert wer­den; eine Ein­tritts­ge­bühr wird nicht erho­ben, eine Anmel­dung ist nicht erforderlich.

Initia­to­ren der Aus­stel­lung sind die Jura­pro­fes­so­ren Kay Wind­thorst und Ste­phan Rixen. Die Aus­stel­lung wird vom Uni­ver­si­täts­kanz­ler, Dr. Mar­kus Zan­ner, eröff­net wer­den. Zeit­gleich wird der Start­schuss fal­len zu ‚Cam­pus erle­ben‘, dem Tag der weit offe­nen Uni­ver­si­täts­tü­ren für alle inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger Bayreuths.

  • Ter­min: Sams­tag, 20. Juli 2013
  • Zeit: 14 Uhr
  • Ort: Cam­pus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, Frei­ge­län­de vor dem Gebäu­de RW II – Nähe Ron­dell, Uni­ver­si­täts­stra­ße 30, D‑95447 Bayreuth

Beschäf­tig­te und Stu­die­ren­de der Uni­ver­si­tät Bay­reuth sowie Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und Jour­na­li­stin­nen und Jour­na­li­sten sind herz­lich zur Aus­stel­lungs-eröff­nung ein­ge­la­den! Bit­te beach­ten Sie den Cam­pus­plan der Uni­ver­si­tät Bay­reuth: http://​www​.uni​-bay​reuth​.de/​u​n​i​v​e​r​s​i​t​a​e​t​/​c​a​m​p​u​s​p​l​a​n​/​i​n​d​e​x​.​h​tml

„‘Cam­pus erle­ben‘ wird ein Erleb­nis­tag für die gan­ze Fami­lie sein. Wir möch­ten unser bun­tes Pro­gramm mit Wis­sen­schaft zum Anfas­sen für jeder­mann jedoch mit einer Aus­stel­lung zu einem ern­sten The­ma eröff­nen. Wir erin­nern an jene Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler, die wäh­rend der NS-Zeit ihren Beruf nicht aus­üben durf­ten und ver­trie­ben wur­den“, erklärt Prof. Dr. Ste­fan Leib­le, Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Die Pro­fes­so­ren Kay Wind­thorst und Ste­phan Rixen ergän­zen uni­so­no: „Auch wenn die Uni­ver­si­tät Bay­reuth damals noch nicht exi­stier­te, denn sie wur­de erst 30 Jah­re nach Ende des 2. Welt­krie­ges eröff­net, so sehen wir uns heu­te den­noch in der Ver­ant­wor­tung, an ver­trie­be­ne Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler zu erinnern!“.
Die Aus­stel­lung ‚Ver­trie­be­nes Den­ken‘ ori­en­tiert sich in Kon­zept und Gestal­tung an ‚Ver­stumm­te Stim­men‘, jener Aus­stel­lung, die seit Mit­te vori­gen Jah­res auf dem Grü­nen Hügel zu sehen ist und gro­ßes öffent­li­ches Inter­es­se fin­det. ‚Ver­stumm­te Stim­men‘ erin­nert an Musi­ke­rin­nen und Musi­ker sowie Sän­ge­rin­nen und Sän­ger, die bei den Bay­reu­ther Fest­spie­len auf­ge­tre­ten sind und wäh­rend des Natio­nal­so­zia­lis­mus ins­be­son­de­re aus ‚ras­si­schen‘ Grün­den ver­trie­ben wur­den. Opfer der natio­nal­so­zia­li­sti­schen Gewalt­herr­schaft waren aber nicht nur Künst­le­rin­nen und Künst­ler, son­dern auch Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler. Seit jeher besteht eine enge Ver­bin­dung zwi­schen Wis­sen­schaft und Kunst, die in der Bezeich­nung der Stadt Bay­reuth als Fest­spiel- und Uni­ver­si­täts­stadt deut­lich zum Aus­druck kommt. Das ein­heit­li­che Erschei­nungs­bild bei­der Aus­stel­lun­gen ver­deut­licht den Zusam­men­hang von Kunst und Wissenschaft.

Vor­ran­gi­ges Ziel der Expo­si­ti­on auf dem Uni­ver­si­täts­ge­län­de ist es, den Stu­die­ren­den die Bedeu­tung des dama­li­gen Unrechts anhand indi­vi­du­el­ler Schick­sa­le kon­kre­ter Per­so­nen ‚begreif­ba­rer‘ zu machen und somit emo­tio­nal zu berüh­ren. Dies gilt ins­be­son­de­re dann, wenn Stu­die­ren­de in den Vor­le­sun­gen Erkennt­nis­se ler­nen, die von Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern ent­wickelt wur­den, die von den Natio­nal­so­zia­li­sten ver­trie­ben wur­den. Die Aus­stel­lung will die­se Per­so­nen ‚sicht­bar machen“ und so ein­dring­lich an das dama­li­ge Unrecht und die fort­be­stehen­de Ver­ant­wor­tung erin­nern. Dabei gilt das Inter­es­se ins­be­son­de­re Rechts­wis­sen­schaft­le­rin­nen und Rechts­wis­sen­schaft­lern, die in Bay­ern gelehrt haben.