Vor­trag im Frän­ki­sche Schweiz-Muse­um am 3. Juli

Schin­der­han­nes, Hannik­el und Co: Zur Geschich­te ‚koche­mer‘ Leu­te und Räu­ber­ban­den in Rea­li­tät und Fiktion

Der Schin­der­han­nes gehört zu den popu­lär­sten Räu­ber­ge­stal­ten. Schon zu sei­ner Lebens­zeit rank­ten sich zahl­rei­che Geschich­ten um ihn, die ihn qua­si als über­na­tür­li­che Gestalt erschei­nen lie­ßen. Sie führ­ten bis in die Neu­zeit zu einer Ver­klä­rung, wie sie auch noch in dem Spiel­film mit Curt Jür­gens zum Aus­druck kommt.

Aus den Gerichts­ak­ten erschließt sich hin­ge­gen ein ganz ande­res Bild.

Wie sah aber nun die sozia­le Wirk­lich­keit der Gau­ner, Die­be und Räu­ber im 18. und 19. Jahr­hun­dert wirk­lich aus? Wie der Zigeu­ner und Wanderhändler?

Im Rah­men der Begleit­rei­he zur Aus­stel­lung „Bett­ler, Jau­ner, Gal­gen­vö­gel. In den Fän­gen der Justiz“, die der­zeit im Frän­ki­sche Schweiz-Muse­um zu sehen ist, kommt am Mitt­woch, dem 3. Juli der auf die­sem Gebiet der­zeit wohl pro­fi­lier­te­ste Histo­ri­ker, Pro­fes­sor Dr. Uwe Dan­ker von der Uni­ver­si­tät Flens­burg, nach Tüchersfeld.

Pro­fes­sor Dan­ker befasst sich schon in sei­ner Dok­tor­ar­beit 1986 mit dem The­ma Räu­ber­ban­den. Sei­ne span­nend geschrie­be­nen Bücher erleb­ten meh­re­re Auf­la­gen; sie sind auch heu­te noch aktuell.

In sei­nem Vor­trag geht Pro­fes­sor Dan­ker auf die jäm­mer­li­che Rea­li­tät der Rand­grup­pen im 18. und 19. Jahr­hun­dert ein. Anhand bekann­ter Anfüh­rer von Räu­ber­ban­den ver­gleicht er die Rea­li­tät mit dem in der Lite­ra­tur ver­mit­tel­ten roman­ti­schen Räu­ber­bild. Auch die aus unse­rer heu­ti­gen Sicht­wei­se dra­ko­ni­sche Bestra­fung wird unter dem sei­ner­zei­ti­gen Blick­win­kel der Zeit­ge­nos­sen die­ser Räu­ber betrachtet.

Der Vor­trag fin­det um 19:30 Uhr im Pfarr­heim in Tüchers­feld statt. Als Unko­sten­bei­trag wer­den 2,50 € erhoben.