Lese­zei­chen rund um Jean Paul

Ver­nis­sa­ge mit Kurz­vor­trag und Lese­par­tien am 25. Juni

Die Stadt­bi­blio­thek Bay­reuth lädt am Diens­tag, 25. Juni, um 19 Uhr, zur Ver­nis­sa­ge der Aus­stel­lung „Lese­zei­chen rund um Jean Paul“ ein. Die Besu­cher der Gale­rie des RW21 erwar­tet ein Kurz­vor­trag mit ein­ge­leg­ten Lese­par­tien von Armin Elhardt, Autor, Her­aus­ge­ber der Edi­ti­on Wuz und Macher von Lesezeichen.

Die aus­ge­stell­ten 75 Lese­zei­chen bezie­hen sich im Arran­ge­ment von Wort und Bild auf Jean Paul oder auf einen sei­ner Tex­te. Alle wur­den ange­fer­tigt in der Werk­statt Elhardts, der soge­nann­ten „Wuze­lei“. So auch die Zeich­nun­gen Walo von Mays: Er gehör­te 1914, auf der Welt­aus­stel­lung für die gra­phi­schen Kün­ste (BUG­RA) in Leip­zig, neben Kubin und Pre­to­ri­us zu den meist­be­spro­che­nen Künst­lern sei­ner Zeit. Bele­ge sind die Zeich­nun­gen zum Wutz und zum Katzenberger.

Eine Tisch­vi­tri­ne im RW21 war­tet mit aller­lei Ver­schie­de­nem auf, näm­lich Varia. Zunächst über­rascht hier der Zusam­men­stoß von Bild und Text: von anspruchs­lo­ser Schlicht­heit der dar­ge­stell­ten Figu­ren in ihrer jewei­li­gen Umge­bung – häus­lich oder fremd – mit der so gar nicht schlich­ten Spra­che. Die Rede ist von den Bil­dern der Char­lot­te Chri­sti­ne Engel­horn. Zwei sind beson­ders her­vor­zu­he­ben: der schrift­stel­lern­de Wuz unterm Weich­sel­baum sowie die Begeg­nung des luft­schif­fen­den Welt­man­nes Gian­noz­zo mit der schö­nen Tere­sa. Die Engel­horn-Bil­der las­sen an einen recht sehr schö­nen Comic den­ken, der durch­aus geeig­net wäre, Jean Paul popu­lä­rer zu machen.

Bei einem Streif­zug durch die Lite­ra­tur- und Rezep­ti­ons­ge­schich­te kom­men Jean Pauls und unse­re Zeit­ge­nos­sen zu Wort: Max Ben­se, Tho­mas Car­lyle, Mar­ga­ret Ful­ler, Gleim, Haupt­mann, Hei­ne, Lich­ten­berg, Moritz, Arno Schmidt und Wie­land. Reich-Ranickis ableh­nen­des, nur schwach begrün­de­tes Dik­tum über den Ein­zi­gen gehört in die Abtei­lung Kabi­nett­stück, Klein­od, Kuriosum.

Bei die­ser Aus­stel­lung wer­den selbst gute Jean-Paul-Ken­ner Ver­blüf­fen­des erfah­ren. Wel­che Bezü­ge gibt es zwi­schen Büch­ners Hes­si­schem Land­bo­ten und Jean Pauls Hes­pe­rus? Wie kommt einer der zwölf von Wutz geschnitz­ten Koch­löf­fel in den Besitz der Edi­ti­on Wuz? Was hat der Wohn­ort von Dr. Eri­ka Fuchs zu tun mit Jean Pauls Roll­wen­zelei und dem 1965 erschie­ne­nen Micky-Maus Heft Nr. 22? Die Ant­wor­ten gibt’s ab dem 25. Juni in der Bay­reu­ther Stadtbibliothek