Bau­en mit Holz: Aus­stel­lung in Bamberg

Mobi­le Aus­stel­lung „schau­holz“ von pro­Holz Bay­ern steht ab dem 22. Mai 2013 in Bam­berg am Schön­leins­platz. Er eröff­net die „Woche der Nach­hal­tig­keit“ zum 300-jäh­ri­gen Jubi­lä­um des Begriffs aus der Forst und Holzwirtschaft

Mobile Ausstellung „schauholz“

Mobi­le Aus­stel­lung „schau­holz“

Er kam direkt von der Wie­ner Aus­stel­lung „Bau­en mit Holz – Wege in die Zukunft“ in Bam­bergs grü­ne Mit­te. Ein 100-Ton­nen-Kran set­ze am Abend des 21. Mai den mobi­len „schau­holz“ Con­tai­ner am Schön­leins­platz ab. Dort kön­nen sich Fach­leu­te und inter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger vom 22. Mai bis zum 4. Juni jeweils von 12 bis 18 Uhr über die Bedeu­tung von Holz als Bau­ma­te­ri­al des 21. Jahr­hun­derts und die Wich­tig­keit der hei­mi­schen Forst­wirt­schaft infor­mie­ren. Mit die­ser Akti­on eröff­nen pro­Holz Bay­ern, die ober­frän­ki­sche Clu­ster­initia­ti­ve Wald Forst Holz, die Forst­wirt­schaft­li­che Ver­ei­ni­gung Ober­fran­ken (FVO) und das Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten in der Regi­on Bam­berg die Woche der Nach­hal­tig­keit in der Wald- und Forst­wirt­schaft. Mit der Infor­ma­ti­ons­of­fen­si­ve machen die Akteu­re und der Clu­ster Forst und Holz die Öffent­lich­keit auch auf den 300. Geburts­tag des Begriffs „Nach­hal­tig­keit“ auf­merk­sam, der von einem säch­si­schen Berg­haupt­mann geprägt wurde.

Mit der Prä­sen­ta­ti­on des Schau­holz­con­tai­ners, der am 22. Mai um 10 Uhr durch den Ver­tre­ter des Bam­ber­ger Ober­bür­ger­mei­sters Andre­as Star­ke, Sozi­al- und Umwelt­re­fe­rent Stadt­rat Ralf Haupt, dem Mana­ger der baye­ri­schen Clu­ster­initia­ti­ve, Dr. Jür­gen Bau­er, Amts­di­rek­tor Dr. Andre­as Knorr vom Amt für Ernäh­rung Land­wirt­schaft und For­sten Bam­berg und dem Schirm­herrn, MdL Hein­rich Rudrof, als Vor­sit­zen­der der Forst­wirt­schaft­li­chen Ver­ei­ni­gung Ober­fran­ken eröff­net wur­de, star­tet in der Regi­on Bam­berg die forst- und holz­wirt­schaft­li­che Akti­ons­wo­che zum 300-jäh­ri­gen Jubi­lä­um des Begriffs „Nach­hal­tig­keit“.

Aus die­sem Grund tagt dann auch am 28. Mai um 14 Uhr der Bei­rat des ober­frän­ki­schen Clu­sters „Wald Forst Holz“ in Bam­berg. Er wird im Rah­men die­ser Sit­zung zusam­men mit inter­es­sier­ten Kom­mu­nal­po­li­ti­kern, Archi­tek­ten und Fach­leu­ten der Holz­ver­ar­bei­tung Gast im Con­tai­ner sein.

Am 31. Mai wird das 40-jäh­ri­ge Jubi­lä­um der Forst­wirt­schaft­li­chen Ver­ei­ni­gung Ober­fran­ken (FVO) auf der Alten­burg in Bam­berg gefei­ert, der Stadt ihrer Grün­dung. Zum Fest­akt, der eben­falls unter dem Begriff der Nach­hal­tig­keit in der Forst- und Holz­wirt­schaft steht, wird FVO-Vor­sit­zen­der Hein­rich Rudrof, MdL, den Baye­ri­schen Land­wirt­schafts­mi­ni­ster Hel­mut Brun­ner, MdL, begrü­ßen. Auch er wird dabei zusam­men mit dem Vor­stand der Ver­ei­ni­gung den Schau­holz­con­tai­ner am Schön­leins­platz besu­chen. Mit dem Tag der Nach­hal­tig­keit am 9. Juni in Scheß­litz, mit aus­ge­zeich­ne­ten Fach­bei­trä­gen zu die­sem The­ma, gestal­tet vom Bam­ber­ger Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten wird dann die Akti­ons­wo­che ausklingen.

„Der städ­ti­sche Forst ist auf sei­nen 350 Hekt­ar Flä­che dem Prin­zip der Nach­hal­tig­keit ganz beson­ders ver­bun­den. Der einst rei­ne Kie­fern­forst des Stadt­wal­des wird seit über zwei Jahr­zehn­ten zum laub­holz­rei­chen Misch­wald umge­baut. Ein gemisch­ter Wald ist der beste Garant für die Unwäg­bar­kei­ten der Kli­ma­ent­wick­lung. Er bie­tet eine Viel­zahl von Holz­ar­ten an, und er ist auch beson­ders reich an Tier und Pflan­zen­ar­ten. Als auch für den Natur­schutz zustän­di­ger Refe­rent der Stadt Bam­berg wün­sche ich mir, dass die heu­ti­ge Forst­wirt­schaft eine gute Balan­ce fin­det zwi­schen wirt­schaft­li­cher Nut­zung und Natur­schutz. Mit dem gera­de erst ent­wickel­ten eige­nen Natur­schutz­kon­zept ist der Staats­forst dabei auf dem besten Weg“, eröff­ne­te Stadt­rat Ralf Haupt die Aus­stel­lung im Holz­con­tai­ner, der er vie­le Besu­cher wünsch­te. „Bau­en mit Holz ist akti­ver Kli­ma­schutz“, so merk­te er wei­ter an, „wenn das Holz aus nach­hal­tig bewirt­schaf­te­ten Wäl­dern kommt. Als einer der älte­sten Bau­stof­fe unse­rer Kul­tur hat Holz eine her­vor­ra­gen­de CO2-Bilanz. Sei­ne ver­stärk­te Ver­wen­dung als Bau­ma­te­ri­al kann dazu bei­tra­gen, die Erwär­mung des Kli­mas zu brem­sen. Die Aus­stel­lung im Holz­con­tai­ner stellt das sehr anschau­lich dar, zumal Holz viel zu scha­de ist, um es im Über­maß zu verfeuern.“

Amts­di­rek­tor Dr. Andre­as Knorr, der sich ganz beson­ders bei sei­nen För­stern und bei sei­nem Kol­le­gen, Forst­di­rek­tor Hans Schmid, für die Vor­be­rei­tung und die Betreu­ung der Aus­stel­lung in Bam­berg, die eine bay­ern­wei­te Pre­miè­re ist, bedank­te, erin­ner­te zusam­men mit dem Baye­ri­schen Clu­ster­spre­cher Dr. Jür­gen Bau­er eben­falls an die Bedeu­tung des nach­wach­sen­den Roh­stof­fes Holz, vor allem auch als Werk­stoff des 21. Jahr­hun­derts. 700 000 pri­va­te und kom­mu­na­le Wald­be­sit­zer und der Frei­staat Bay­ern bewirt­schaf­ten die baye­ri­schen Wäl­der. Die Forst- und Holz­wirt­schaft in Bay­ern sichert 200 000 attrak­ti­ve Arbeits- und Aus­bil­dungs­plät­ze ‑20 000 davon auch in der Regi­on Ober­fran­ken – und gene­riert einen Umsatz von 30 Mil­li­ar­den Euro pro Jahr. Dazu wach­sen in den baye­ri­schen Wäl­dern pro Jahr 30 Mil­lio­nen Fest­me­ter nach. Des­halb über­steigt seit Jah­ren die­ser Zuwachs an Holz die Holzentnahme.

„Der Begriff der Nach­hal­tig­keit wur­de im 18. Jahr­hun­dert in der Forst­wirt­schaft geprägt“, for­mu­liert der Vor­sit­zen­de der FVO, MdL Hein­rich Rudrof, als Schirm­herr sein Enga­ge­ment, den Con­tai­ner „schau­holz“ in Bam­berg auf­stel­len zu las­sen. „Hans Carl von Car­lo­witz, säch­si­scher Berg­haupt­mann, ver­fass­te ein Buch über die Öko­no­mie der Wald­kul­tur, die „Sil­vicul­tu­ra oeco­no­mica“, das 1713 erschien. Er for­mu­lier­te dar­in als erster das Prin­zip der Nach­hal­tig­keit. Schla­ge nur so viel Holz ein, wie im Wald nach­wach­sen kann“, so FVO-Vor­sit­zen­der Rudrof.

Mit die­sem Buch schrieb damals Car­lo­witz sei­nen Zeit­ge­nos­sen ins Stamm­buch, dass sie alt­her­ge­brach­te Denk- und Hand­lungs­wei­sen in der Forst­wirt­schaft ver­än­dern müss­ten. Denn er hat­te erkannt, dass star­ke Ein­grif­fe des Men­schen in die Umwelt nicht von der Natur allein regu­liert wer­den kön­nen, und kam dabei auch zu dem Schluss, dass schnel­ler Pro­fit den Wohl­stand zer­stört. Dem Buch von Car­lo­witz lag damals die Tat­sa­che zugrun­de, dass Sach­sen im 18. Jahr­hun­dert in einer Ener­gie­kri­se steck­te, denn durch den immer stär­ker zuneh­men­den Berg­bau und das Wachs­tum der Bevöl­ke­rung herrsch­te aku­ter Holz­man­gel. Car­lo­witz reagier­te dar­auf, indem er eine Lösung des Pro­blems anbot. Er for­mu­lier­te, dass „nur eine nach­hal­ten­de Nut­zung der vor­han­de­nen Res­sour­cen dazu füh­ren kön­ne, dass zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen von ähn­li­chen Kri­sen ver­schont blei­ben könn­ten.“ Und der Wald in Bay­ern über­trifft mit stän­dig wach­sen­der Flä­che und anstei­gen­dem Holz­vor­rat in den letz­ten Jahr­zehnt sogar die Anfor­de­run­gen der Nachhaltigkeit.

„In der wer­ti­gen Aus­stel­lung wer­den sei­ne Besu­cher“, so FVO-Vor­sit­zen­der Hein­rich Rudrof, MdL, „die gan­ze Fül­le des nach­wach­sen­den Roh­stoffs Holz erle­ben: Von der fach­ge­rech­ten Wald­be­wirt­schaf­tung, über das ener­gie­ef­fi­zi­en­te Bau­en und hoch­wer­ti­ge Ein­rich­ten bis zum öko­no­misch sinn­vol­len Hei­zen und dem moder­nen Kunst­hand­werk. Dazu gehört auch die Infor­ma­ti­on über die Vor­tei­le des Bau­ens und Woh­nens mit Holz.“

Mehr zu pro­Holz Bay­ern und schau­holz unter: www​.pro​holz​-bay​ern​.de

Über pro­Holz Bayern

pro­Holz Bay­ern ist ein Akti­ons- und Mar­ke­ting­bünd­nis, das vom gesam­ten Clu­ster Forst und Holz in Bay­ern in 2011 ins Leben geru­fen wur­de. Die bei­den Säu­len der Gemein­schafts­in­itia­ti­ve sind die Image­ar­beit für die Wald­pfle­ge und die Holzverwendung.
Bei Wald­be­sit­zern, Pla­nern, Ver­brau­chern und öffent­li­chen Ent­schei­dern soll das Ver­ständ­nis für die Bedeu­tung der gere­gel­ten Wald­be­wirt­schaf­tung erhöht und die Mög­lich­kei­ten der Ver­wen­dung des Roh- und Bau­stof­fes ins Bewusst­sein geru­fen werden.