Wie Attrak­tiv ist die Regi­on Bam­berg-Forch­heim als Arbeits- und Lebens­raum für Hochqualifizierte?

Symbolbild Bildung

Prä­sen­ta­ti­on der Stu­di­en­ergeb­nis­se „EMPLOYA­LI­TY 2020“ an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät am 15. Mai 2013

Wol­len gut aus­ge­bil­de­te jun­ge Men­schen nach dem Stu­di­um hier blei­ben oder war­um zieht es sie in die wei­te Welt? Dies war die zen­tra­le Fra­ge der gest­ri­gen Ver­an­stal­tung an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg in der Feld­kir­chen­stra­sse. Zahl­rei­che Stu­die­ren­de und über 40 Unter­neh­mens­ver­tre­te­rin­nen und ‑ver­tre­ter kamen zusam­men, als die Ergeb­nis­se der Stu­die „EMPLOYA­LI­TY 2020 – Attrak­ti­vi­tät der Regi­on Bam­berg-Forch­heim als Arbeits- und Lebens­raum für Hoch­qua­li­fi­zier­te“ prä­sen­tiert wur­den. Die umfas­sen­de Unter­su­chung, wel­che im Auf­trag der Regio­nal­ma­nage­ment Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg-Forch­heim GmbH (kurz WiR) in Koope­ra­ti­on mit loka­len Wirt­schafts­för­de­run­gen von der Uni­ver­si­tät Bam­berg (Lehr­stuhl für BWL, ins­be­son­de­re Mar­ke­ting) durch­ge­führt wur­de, zeigt, dass sich rund zwei Drit­tel der Stu­die­ren­den grund­sätz­lich in Bam­berg und Umge­bung sehr wohl füh­len, jedoch nur zehn Pro­zent tat­säch­lich pla­nen nach ihrem Abschluss dau­er­haft in der Regi­on zu blei­ben. Ziel der durch­ge­führ­ten Unter­su­chung war es, her­aus­zu­fin­den, inwie­fern ange­hen­de Hoch­schul­ab­sol­ven­ten die regio­na­le Wirt­schaft ken­nen und wel­che Ansprü­che sie an ihren zukünf­ti­gen Arbeits­platz und ihr Umfeld stel­len. Über 12.000 Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten wur­den des­halb im Som­mer 2012 zur Mit­wir­kung an der Online­be­fra­gung auf­ge­ru­fen, betei­ligt haben sich fast 1.600 ange­hen­de Nachwuchskräfte.

Die Unter­su­chung zeigt, dass rund 38 Pro­zent der Stu­die­ren­den die Regi­on Bam­berg-Forch­heim als attrak­ti­ve Lebens­re­gi­on sehen, als anspre­chen­de Arbeits­re­gi­on hin­ge­gen nur etwa 27 Pro­zent. Gera­de mal 17 Pro­zent der Stu­die­ren­den glau­ben, nach dem Stu­di­um im hie­si­gen Wirt­schafts­raum eine pas­sen­de Stel­le zu fin­den. Dies ist ein Indiz dafür, dass vie­le jun­ge Leu­te die Regi­on nur des­halb ver­las­sen, da sie der Mei­nung sind, hier kei­ne ent­spre­chen­den beruf­li­chen Per­spek­ti­ven zu haben. Eine sehr posi­ti­ve Erkennt­nis ist, dass sei­tens der Stu­die­ren­den ein gro­ßes Inter­es­se besteht, loka­le Unter­neh­men näher ken­nen­zu­ler­nen. Ins­be­son­de­re Stu­die­ren­de an den Fakul­tä­ten für Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wan­de Infor­ma­tik sowie Sozi­al- und Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten wün­schen sich eine stär­ke­re Ver­net­zung zwi­schen Uni­ver­si­tät und regio­na­ler Wirt­schaft. Bei der Betrach­tung der Lebens­qua­li­tät wur­de vor allem das Alt­stadt­flair, die Land­schaft, die Braue­rei­kul­tur, sowie die Gastro­no­mie- und Knei­pen­sze­ne als sehr posi­tiv bewer­tet. Nega­ti­ve Äuße­run­gen gab es hin­ge­gen zu Laden­öff­nungs­zei­ten und den hohen Immobilienpreisen.

„Die Unter­neh­mens­land­schaft bei uns ist sehr facet­ten­reich – vom Hid­den Cham­pi­on bis zum Glo­bal Play­er – über die unter­schied­lich­sten Bran­chen hin­weg haben wir hier alles zu bie­ten. Für jun­ge Nach­wuchs­kräf­te erge­ben sich dadurch inter­es­san­te beruf­li­che Per­spek­ti­ven. Das enor­me Poten­zi­al – sowohl an qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten als auch an zukunfts­fä­hi­gen Arbeits­plät­zen – wol­len wir mit­tels der Akti­vi­tä­ten der WiR sicht­bar machen und bei­de Sei­ten zuein­an­der brin­gen. Das ist unser Ziel!“, so Tina Hül­le, Geschäfts­füh­re­rin der WiR. Um dem Abwan­de­rungs­trend ent­ge­gen­wir­ken, wur­den des­halb sei­tens der Initia­to­ren ver­schie­de­ne Maß­nah­men defi­niert. Schwer­punkt liegt hier vor allem bei der Ver­net­zung orts­an­säs­si­ger Unter­neh­men und Absol­ven­ten. Zur Erleich­te­rung des Berufs­ein­stiegs, sind Betriebs­be­sich­ti­gun­gen mit Stu­die­ren­den und Pro­jek­te mit Netz­werk­cha­rak­ter geplant. In die­sem Zusam­men­hang wer­den die damit ver­bun­de­nen Berufs­per­spek­ti­ven in der Regi­on aufgezeigt.

Neben den span­nen­den Stu­di­en­ergeb­nis­sen wur­den bereits wäh­rend der Ver­an­stal­tung eini­ge der ziel­ori­en­tier­ten Maß­nah­men in die Tat umge­setzt. So prä­sen­tier­ten bei­spiels­wei­se ehe­ma­li­ge Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten ihren erfolg­rei­chen Kar­rie­re­weg in der Regi­on Bam­berg-Forch­heim. „Moti­vier­te Nach­wuchs­kräf­te aus der Regi­on sind für den Erfolg orts­an­säs­si­ger Unter­neh­men unab­ding­bar. Es ist wich­tig, dass vor allem Ver­trau­en in das Kön­nen der jun­gen Leu­te gesetzt wird“, beton­te Mari­na Eckert, Per­so­nal­lei­te­rin bei der Volks­bank in Forch­heim, in ihrem Vor­trag. Außer­dem wur­den Koope­ra­ti­ons­mög­lich­kei­ten zwi­schen stu­den­ti­schen Initia­ti­ven und Unter­neh­men auf­ge­zeigt. Wert­vol­le Tipps zum Berufs­ein­stieg und der Kar­rie­re­pla­nung gab es von Jür­gen Lill, Bera­ter im Hoch­schul­team der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg. Des Wei­t­ren konn­ten sich die anwe­sen­den Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus der Wirt­schaft und Stu­die­ren­de an Infor­ma­ti­ons­stän­den ver­schie­de­ner Hoch­schul­grup­pen über exi­stie­ren­de Kon­takt­netz­wer­ke infor­mie­ren und in einer locke­ren Atmo­sphä­re austauschen.

Die umfas­sen­de Stu­die „EMPOYA­LI­TY 2020“ wur­de im Rah­men des Pro­jekts „Zukunfts­coach“ durch­ge­führt und von der Euro­päi­schen Uni­on (ESF in Bay­ern) mitfinanziert.