Erz­bi­schof Schick: „Ostern hat Lang­zeit­wir­kung für ein neu­es Leben“

Symbolbild Religion

Was­ser und Brot als Quel­len des Lebens schät­zen – „Unse­re Gour­met-Küche und Lebens­mit­tel-Ver­schwen­dung lee­ren die Tische der Armen“

(bbk) Ostern ist „selbst­ver­ständ­lich ein histo­ri­sches Ereig­nis“, sag­te Erz­bi­schof Schick in sei­ner Oster­pre­digt im Bam­ber­ger Dom. Doch anders als vie­le ande­re histo­ri­sche Gescheh­nis­se sei Ostern auf Lang­zeit­wir­kung ange­legt: „Ostern ist die Quel­le des neu­en Lebens. Jesus ist nicht für sich von den Toten auf­er­stan­den, son­dern für uns, damit wir als neue Men­schen leben. Der auf­er­stan­de­ne Jesus habe sich den Jün­gern beim Essen, am Was­ser des Sees Gene­za­reth gezeigt, er habe ihnen den Frie­den zuge­spro­chen, Glau­be, Hoff­nung und Lie­be gege­ben. „Der Auf­er­stan­de­ne hat uns auf die Quel­len des Lebens auf­merk­sam gemacht und sie uns erschlos­sen“, so der Oberhirte.

Ostern rufe dazu auf, Was­ser und Brot als Quel­len des Lebens zu schät­zen und bewuss­ter mit unse­rer Nah­rung umzu­ge­hen. Die Oster­bot­schaft sei auch ein kon­kre­ter Appell, sich dafür ein­zu­set­zen, dass alle Men­schen auf die­ser Welt Brot haben. Der Erz­bi­schof rief auf zum „Auf­ste­hen für Brot für alle Men­schen“. Jeder Ein­zel­ne kön­ne dazu kon­kret sei­nen Bei­trag lei­sten, indem er Brot und Lebens­mit­tel nicht weg­wer­fe, sich zwar gut und gesund ernäh­re, aber beim Essen auf über­flüs­si­gen Gour­met-Luxus ver­zich­te und hei­mi­sche Pro­duk­te bevor­zu­ge. „Unse­re Gour­met-Küche ist mit eine Ursa­che dafür, dass vie­le Tische der Armen in Afri­ka, Asi­en und Latein­ame­ri­ka leer blei­ben“, sag­te Schick, der auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Bischof­kon­fe­renz ist. „Bei uns kommt alles auf den Tisch, egal wie und woher es uns gebracht wird, und koste es, was es wol­le. Wir kön­nen es uns ja lei­sten“, kri­ti­sier­te der Erzbischof.

Auch die Bedeu­tung des Was­sers als wich­ti­ge Quel­le des Lebens wer­de zu Ostern beson­ders deut­lich. „Was­ser ist das Sym­bol für das Leben, auch für das Leben in Chri­stus, im Was­ser und im Hei­li­gen Geist wer­den wir getauft“, so Schick. In der Oster­nacht fand auch im Bam­ber­ger Dom eine Erwach­se­nen­tau­fe statt. „Was­ser wird eine immer knap­per wer­den­de Res­sour­ce auf unse­rer Erde, die wir nicht ver­schwen­den dür­fen“, sag­te der Erz­bi­schof und rief zum bewuss­ten Umgang damit auf.

Zum neu­en Leben brau­chen wir nach Wor­ten des Ober­hir­ten auch den Frie­den, eine Gabe des Auf­er­stan­de­nen: „Frie­de ist eine ganz wich­ti­ge Quel­le des Lebens, ohne Frie­de gibt es kein Leben.“ Er füg­te hin­zu: „Nicht zuletzt brau­chen wir Glau­be, Hoff­nung und Lie­be.“ Die­se Gaben gin­gen in Deutsch­land und Euro­pa immer mehr ver­lo­ren. „Vie­le unse­rer Pro­ble­me sind kei­ne mate­ri­el­len, son­dern gei­sti­ge. Ostern erschließt die Quel­len des Lebens, will uns zu leben­di­gen Men­schen machen, die selbst zu Quel­len des Lebens für die gan­ze Welt wer­den“, sag­te Bischof Schick und rief dazu auf: „Leben wir Ostern, dann ist es ein nach­hal­ti­ges Fest, das neu­es Leben für alle schenkt.“