„Das Ave Maria in der moder­nen Kunst“: Son­der­aus­stel­lung im Diö­ze­san­mu­se­um Bamberg

Symbolbild Religion

Son­der­aus­stel­lung zeigt „Per­spek­ti­ven­wech­sel“ auf schein­bar ver­trau­tes Motiv

(bbk) Mit einer neu­en Son­der­aus­stel­lung beleuch­tet das Bam­ber­ger Diö­ze­san­mu­se­um die Dar­stel­lung der Ver­kün­di­gung an Maria in moder­nen Kunst­wer­ken. 53 Wer­ke aus der Zeit von 1946 bis heu­te, von Blei­stift­zeich­nun­gen über Foto­mon­ta­gen, Pop-Art-Instal­la­tio­nen bis zur abstrak­ten Male­rei, sind bis zum 28. Juli unter dem Mot­to „Per­spek­ti­ven­wech­sel“ zu sehen. Sie sol­len den Besu­cher durch die Viel­falt an Dar­stel­lungs­ar­ten dazu ein­la­den, neue Denk­an­sät­ze und neue Blicke auf das tra­di­ti­ons­rei­che Motiv der Ver­kün­di­gung in der Gegen­wart zu wagen, so die Ausstellungsmacher.

„Hin­ter vie­len Bil­dern steckt die Fra­ge: Wie wür­de die Ver­kün­di­gung heu­te ablau­fen?“, sag­te Kura­to­rin Sabi­ne Maria Han­nesen aus Ber­lin, die sich schon seit zehn Jah­ren mit dem The­ma „Das Ave Maria in der Kunst“ befasst. Auf den aus­ge­stell­ten Bil­dern sind immer wie­der All­tags­si­tua­tio­nen der heu­ti­gen Zeit zu sehen, in denen die Begeg­nung Mari­as mit dem Engel des Herrn statt­fin­det, sei es in der U‑Bahn, an einer trost­lo­sen Bus­hal­te­stel­le oder zu Hau­se am Lap­top. Dem Schrift­wort „Der Hei­li­ge Geist wird über dich kom­men“ wird der Wer­be­slo­gan „Nichts ist unmög­lich – Toyo­ta“ gegen­über­ge­stellt. Oder es wird nahe gelegt, dass heu­te der Engel per SMS Kon­takt mit Maria auf­neh­men würde.

Aus­gangs­punkt für die gezeig­ten Kunst­wer­ke ist die tra­di­tio­nel­le Dar­stel­lungs­wei­se. Der Dia­log zwi­schen aus­ge­wähl­ten histo­ri­schen Kunst­wer­ken und einer Viel­zahl von Arbei­ten von Künst­le­rin­nen und Künst­lern der Moder­ne und der Gegen­wart ermög­licht neue Sicht­wei­sen auf ein (schein­bar) ver­trau­tes The­ma Die dabei ables­ba­re Ver­än­de­rung und Gestal­tungs­viel­falt im Lau­fe der Zeit – ob Gemäl­de, Skulp­tur, Foto­gra­fie, Video oder Instal­la­ti­on – zeigt das Muse­um anhand einer brei­ten Aus­wahl von Exponaten.

„Wir haben kei­ne Berüh­rungs­äng­ste mit moder­ner Kunst“, sag­te Hol­ger Kemp­kens, Lei­ter des Diö­ze­san­mu­se­ums, des­sen eige­ne Samm­lung fast aus­schließ­lich histo­ri­sche Kunst­wer­ke umfasst. In der Son­der­aus­stel­lung sind aber auch zum The­ma pas­sen­de Wer­ke aus der eige­nen Schatz­kam­mer zu sehen, zum Bei­spiel die Krüm­me des soge­nann­ten Stabs des Hei­li­gen Otto – eben­falls mit einer Ver­kün­di­gungs­dar­stel­lung, die zum Logo des Muse­ums gewor­den ist.

Nach Wor­ten von Erz­bi­schof Lud­wig Schick passt die Aus­stel­lung gut in das von Papst Bene­dikt XVI. aus­ge­ru­fe­ne Jahr des Glau­bens. „Der Glau­be an Jesus Chri­stus ist nie ohne Maria ver­kün­det, aus­ge­legt und gefei­ert wor­den. Maria gehört zu Jesus Chri­stus dazu“, so Bischof Schick. „Wir dan­ken mit Maria für Jesus Chri­stus und das Geschenk der Erlö­sung.“ Die Aus­stel­lung möge die Besu­cher anre­gen, mit Maria den Glau­ben an Jesus Chri­stus zu fin­den, zu stär­ken, wert­zu­schät­zen und weiterzugeben.

Dom­ka­pi­tu­lar Nor­bert Jung, Lei­ter der Haupt­ab­tei­lung Kunst und Kul­tur im Ordi­na­ri­at, sag­te: „Nicht jedes gezeig­te Werk wird jedem Besu­cher gleich gut gefal­len, aber sicher kann man ohne Über­trei­bung sagen, dass man den aus­ge­stell­ten Wer­ken die tie­fe, ja exi­sten­zi­el­le Aus­ein­an­der­set­zung der Kunst­schaf­fen­den mit einer bestim­men­den Wirk­lich­keit ansieht.“ Des­halb loh­ne sich ein Besuch der Aus­stel­lung auf jeden Fall.

Beglei­tend zur Aus­stel­lung läuft ein Vor­trags­pro­gramm, das sich nicht nur den visu­el­len, son­dern auch den lite­ra­ri­schen und musi­ka­li­schen Aspek­ten des The­mas wid­men will. Außer­dem fin­det in Zusam­men­ar­beit mit den Bil­dungs­häu­sern Vier­zehn­hei­li­gen von 5. bis 7. April ein Semi­nar zur Aus­stel­lung mit Exkur­si­on zum Diö­ze­san­mu­se­um und Füh­rung durch die Aus­stel­lung statt. Betreut wird dies unter ande­rem durch die Kura­to­rin. Zur Aus­stel­lung erscheint in der haus­ei­ge­nen Buch­rei­he ein 200 Sei­ten star­ker Kata­log, in dem sämt­li­che Expo­na­te der Aus­stel­lung abge­bil­det sind und durch Selbst­zeug­nis­se der Künst­le­rin­nen und Künst­ler erläu­tert wer­den. Hin­zu kommt eine Rei­he von Essays, die das Aus­stel­lungs­the­ma aus theo­lo­gi­scher, kunst­hi­sto­ri­scher und lite­ra­tur­wis­sen­schaft­li­cher Sicht­wei­se betrach­ten. Der Kata­log ist im Diö­ze­san­mu­se­um zum Preis von 15 Euro erhältlich.

Die Son­der­aus­stel­lung dau­ert vom 22. März bis 28. Juli 2013 und ist von Diens­tag bis Sonn­tag von 10 bis 17 Uhr geöff­net. Die Ein­tritts­prei­se des Muse­ums belau­fen sich bei Erwach­se­nen auf 4,00 Euro, ermä­ßigt 3,00 Euro. Kin­der unter 15 Jah­re haben frei­en Eintritt.

Wei­te­re Infos und Fotos fin­den Sie auf www​.dioe​ze​san​mu​se​um​-bam​berg​.de