MdB Eli­sa­beth Schar­fen­berg: „Gesund­heits­be­ru­fe sind MEHRwert!“

Anläss­lich des Equal Pay Day am 21. März, der in die­sem Jahr die Gesund­heits­be­ru­fe in den Mit­tel­punkt stellt, erklä­ren Rena­te Kün­ast, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de, und Eli­sa­beth Schar­fen­berg, Spre­che­rin für Pfle­ge- und Altenpolitik:

Es ist höch­ste Zeit für Lohn­gleich­heit. Seit Jah­ren gehört Deutsch­land zu den trau­ri­gen Schluss­lich­tern in Euro­pa, wenn es um glei­che Bezah­lung von Män­nern und Frau­en geht. 22 Pro­zent Ver­dienst­un­ter­schied sind nicht län­ger hin­nehm­bar. Dass die Bun­des­re­gie­rung ange­sichts die­ser Zah­len nur war­me Wor­te fin­det, ist beschä­mend. Jetzt hel­fen nur noch gesetz­li­che Rege­lun­gen. Wir haben Eck­punk­te für ein Ent­gelt­gleich­heits­ge­setz vor­ge­legt. Nur mit der gesetz­li­chen Ver­pflich­tung, aktiv gegen Gehalts­dis­kri­mi­nie­rung vor­zu­ge­hen, wird sich etwas ändern in Deutschland.

Der Gesund­heits­sek­tor ist der Wachs­tums­sek­tor in Deutsch­land und trägt mehr zum Brut­to­in­lands­pro­dukt bei als die Fahr­zeug- und Maschi­nen­bau­in­du­strie zusam­men. Wir brau­chen drin­gend eine Auf­wer­tung der Beru­fe in der Gesund­heits- und Pfle­ge­bran­che, in der über­wie­gend Frau­en beschäf­tigt sind. Wäh­rend die Spit­zen­jobs auch hier über­wie­gend in Män­ner­hand sind, müs­sen sich die Beschäf­tig­ten in Kran­ken­häu­sern, Pfle­ge­dien­sten und Pra­xen mit einem zu gerin­gen Lohn zufrie­den­ge­ben. Dabei ist ihre Arbeit sowohl kör­per­lich als auch emo­tio­nal anspruchsvoll.

Uni­on und FDP haben die Lohn­struk­tur in der Pfle­ge durch das Pfle­ge-Neu­aus­rich­tungs­ge­setz sogar noch geschwächt. Pfle­ge­ein­rich­tun­gen haben frü­her nur dann einen Ver­sor­gungs­ver­trag erhal­ten, wenn sie ihren Mit­ar­bei­te­rin­nen eine orts­üb­li­che Ver­gü­tung gezahlt haben. Das wur­de ersatz­los gestri­chen mit dem Hin­weis, es gäbe ja einen Min­dest­lohn in der Pfle­ge. Der Min­dest­lohn ist aber nur die unter­ste Auf­fang­li­nie für gering qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­te­rin­nen und kann kei­nes­falls den Nor­mal­lohn dar­stel­len. Wir wer­den die orts­üb­li­che Ver­gü­tungs­re­ge­lung wie­der einführen.