Bro­se Bas­kets: Pokalaus gegen München

Bei der Ver­ga­be des Pokal­sie­ger­ti­tels sind die Bro­se Bas­kets im Jahr 2013 nur Zuschau­er, denn eine furio­se Auf­hol­jagd nach dem Sei­ten­wech­sel reich­te am Don­ners­tag­abend nicht, um kata­stro­pha­le erste 20 Minu­ten gegen den FC Bay­ern Mün­chen ver­ges­sen zu machen. 69:77 (22:45) unter­lag man in eige­ner Hal­le, wes­halb die Pesic-Trup­pe nun mit Ber­lin, Ulm und Qua­ken­brück den Nach­fol­ger der Bam­ber­ger ermittelt.

Golds­ber­ry, Gavel, Jacob­sen, Mas­sey und Zir­bes gin­gen wie schon gegen Braun­schweig für die Gast­ge­ber zu Beginn ins Spiel, Hamann, Gree­ne, Ben­zing, Trout­man und Homan hieß das Quin­tett beim Team aus der baye­ri­schen Lan­des­haupt­stadt. Der erste Angriff ende­te mit einem Ball­ver­lust der Gast­ge­ber auf­grund eines Miss­ver­ständ­nis­ses zwi­schen Mas­sey und Zir­bes, Homan sorg­te auf der Gegen­sei­te für die ersten Punk­te. Durch Jacob­sen konn­te Bam­berg zwar das 3:2 mar­kie­ren, die Münch­ner waren jedoch zu Beginn spiel­be­stim­mend und führ­ten nach zwei Minu­ten mit 5:9. Als Trout­man völ­lig frei unter dem Korb auf 5:11 erhöh­te, war der Gedulds­fa­den von Chris Fle­ming mit sei­nem Team, das bis dato kei­nen ein­zi­gen Angriff des Geg­ners hat­te stop­pen kön­nen, geris­sen, so dass er die erste Aus­zeit nahm. Wie viel ener­gi­scher die Münch­ner um Che­von Trout­man, der neun der ersten 13 Punk­te ein­streu­te, auf­tra­ten, zeig­te die Foul­sta­ti­stik mit 0:5 aus Bam­ber­ger Sicht nach drei­ein­halb Minu­ten – Mas­sey und Kon­sor­ten schreck­ten vor der Inten­si­tät sicht­lich zurück. Nur müh­sam sam­mel­te man Punk­te an der Frei­wurf­li­nie, wäh­rend Jag­la für Mün­chen per Drei­er das 8:17 markierte.Nach Rice‘ Drei­er lag Mün­chen kurz­zei­tig sogar zwei­stel­lig vor­ne, Jacob­sen erziel­te nach lan­ger Zeit jedoch end­lich wie­der einen Feld­korb für Bam­berg und Gip­son nutz­te Jaglas zwei­tes Foul zum 13:20. Tad­das zu spä­tes tak­ti­sches Foul an Rice, als die­ser sich bereits im Wurf befand, run­de­te ein schwa­ches Auf­takt­vier­tel der Heim­mann­schaft ab, 15:25 lau­te­te der Spielstand.

Nur 50% Quo­te von der Frei­wurf­li­nie und bereits sie­ben Ball­ver­lu­ste waren ein deut­li­ches Indiz für die noch feh­len­de Span­nung beim Titel­ver­tei­di­ger, dass Mas­sey und Golds­ber­ry direkt zwei wei­te­re Male die Kugel her­schenk­ten, sorg­te erneut für Wal­lung beim Trai­ner­stab. Ent­spre­chend vehe­ment fiel die Kör­per­spra­che in der nun fol­gen­den Aus­zeit aus. Am Auf­tre­ten änder­te dies aber zunächst nichts, Mün­chen spa­zier­te durch die Abwehr­rei­hen der Dom­städ­ter, denen nichts ein­zu­fal­len schien, um die Ober­bay­ern aus dem Rhyth­mus zu brin­gen. Kei­ner­lei Auf­bäu­men war zu erken­nen, ver­un­si­chert und ohne Mumm beweg­te man sich übers Par­kett. Phil­ipp Neu­mann ver­schenk­te gleich vier Frei­wür­fe in Serie, Rice hin­ge­gen traf zwei­mal sicher zum 22:36 nach 18 Minu­ten. Trout­man und zwei­mal Gree­ne erhöh­ten auf 21 Punk­te Unter­schied, völ­lig von der Rol­le wur­den die Bam­ber­ger in die­ser Pha­se von kon­se­quen­ten Bay­ern in ihre Ein­zel­tei­le zer­legt. Zur Pau­se deu­te­te sich ein Deba­kel mehr als nur an.

Fünf Tref­fer aus dem Feld bei 13 Ball­ver­lu­sten wies der Sta­ti­stik­bo­gen zur Pau­se aus, einem ein­zi­gen Offen­siv­re­bound stan­den sie­ben der Gäste gegen­über, die zudem sechs ihrer neun Drei­er­ver­su­che ein­ge­netzt hat­ten. Wür­de der Mei­ster in der Lage sein, in der zwei­ten Hälf­te ein ande­res Gesicht zu prä­sen­tie­ren und zurück­zu­kom­men, lau­te­te die gro­ße Fra­ge ange­sichts der star­ken Bay­ern-Vor­stel­lung und des beträcht­li­chen Rück­stands. Mit leich­ten Korb­le­gern für Golds­ber­ry und Jacob­sen sowie einem Ball­ge­winn begann man ver­hei­ßungs­voll, Mün­chen kon­ter­te aber sei­ner­seits mit vier Zäh­lern am Stück zum 26:49. John Golds­ber­ry kas­sier­te sei­ne Fouls Num­mer drei und vier, eben­so wie Gree­ne auf der ande­ren Sei­te, was bei­de zunächst aus dem Spiel nahm. Zwar konn­te Rice als Ersatz­mann zunächst wei­te­re Punk­te ver­bu­chen, per Assist auf Ford und Drei­er konn­te Jacob­sen das Defi­zit nach 25 Minu­ten aber wie­der unter 20 Zäh­ler redu­zie­ren, was Sve­t­is­lav Pesic umge­hend per Aus­zeit quit­tier­te. Ford traf auf Alley-Hoop-Pass Gip­sons, Gavel, Gip­son und zwei­mal Neu­mann stell­ten auf 45:55. Das tech­ni­sche Foul Ben­zings, der den Ball nach Münch­ner Korb­er­folg nicht schnell genug her­aus­gab, gab Gele­gen­heit zum Vier­tel­en­de wei­ter Boden gut zu machen und Mas­sey gelang dies per Drei­er, nach­dem er den Ball im Anschluss an einen Fehl­ver­such von Gip­son in die Hän­de bekom­men hat­te. Beim Stand von 49:57 schien noch viel möglich.

27:12 war der drit­te Durch­gang an Bam­berg gegan­gen, doch der­sel­be Kraft­akt stand noch ein­mal bevor, woll­te man den Traum vom vier­ten Cup­sieg in Serie am Leben hal­ten. Mün­chen leg­te durch Jag­la vor, Nach­bar ant­wor­te­te und Ben­zing nutz­te ein Geschenk von Mas­sey dank­bar. Acht Minu­ten und eben­so vie­le Punk­te Rück­stand ver­blie­ben nach Fords Korb­le­ger zum 53:61. Mas­sey traf per Drei­er zum 56:61, Ben­zing bau­te das Pol­ster sei­nes Teams durch Frei­wür­fe aber wie­der auf sie­ben Punk­te aus und klau­te prompt den näch­sten Ball. Jacob­sen stopp­te den Fast­break mit dem fünf­ten Team­foul der Bro­se Bas­kets, der Natio­nal­spie­ler bekam erneut zwei Chan­cen aus 4,50m, die er ver­wer­te­te. Damit schien der Run der Gast­ge­ber gebro­chen, Trout­man bau­te die Serie für Bay­ern trotz Foul aus. Jacob­sen sand­te erneut per Drei­er ein Lebens­zei­chen der Fran­ken und sorg­te im näch­sten Angriff direkt für die Sofort­wie­der­ho­lung. 62:67 mit noch 4:38 Minu­ten auf der Uhr lau­te­ten die Fak­ten bei der zwei­ten Bay­ern­aus­zeit der Halb­zeit, in deren Anschluss Rice per fei­ner Ein­zel­lei­stung scor­te. Jacob­sen traf wie­der von außen, Homan und Gavel hiel­ten die Dif­fe­renz bei vier Zäh­lern. Stef­fen Hamann nahm ein wert­vol­les Offen­siv­foul gegen Mas­sey an, Jacob­sens unglaub­li­che Serie ende­te, 26,5 Sekun­den vor dem Ende muss­te Bam­berg nun auf tak­ti­sche Fouls set­zen, um noch Ein­fluss auf den End­stand neh­men zu kön­nen. Bay­ern über­spiel­te die Pres­se, traf durch Homan, Gavels Frei­wür­fe stell­ten somit nur den „sta­tus quo“ wie­der her.

Bro­se Bas­kets: Jacob­sen (20), Gavel (15), Nach­bar (8), Mas­sey (7), Ford (6), Golds­ber­ry (4), Neu­mann (4), Gip­son (3), Zir­bes (2), Tadda
FC Bay­ern Mün­chen: Rice (16), Homan (14), Trout­man (14), Gree­ne (8), Ben­zing (7), Hamann (6), Jag­la (5), Roberts (5), Tho­mas (2), Halperin