Sonn­tags­ge­dan­ken: Gedan­ken zu Maria Licht­meß am 02.02.

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Zu den beein­druckend­sten Per­so­nen der Weih­nachts­ge­schich­te des Evan­ge­li­sten Lukas gehört der alte Sime­on. Jah­re­lang war­te­te er auf die Geburt des Mes­si­as, des pro­phe­zei­ten Königs.Er hat wohl viel Unver­ständ­nis bei sei­nen zeit­ge­nos­sen geern­tet, ja Spott und Ableh­nung. Schon damals ver­trau­ten die mei­sten mehr auf sich selbst, auf sicht­ba­re Din­ge wie Geld und Besitz. Sime­on ließ sich nicht abbrin­gen von sei­ner festen Zuver­sicht und er durf­te Jesus sehen, als Maria ihn 40 Tage nach sei­ner Geburt in den Tem­pel brach­te wie es im Juden­tum Pflicht war. Dar­um soll­ten wir die­sen lei­der ver­ges­se­nen Fest­tag nicht mehr mit dem irre­füh­ren­den titel „Maria Licht­meß“ bezeich­nen, son­dern von der „Dar­stel­lung des HERRN “ reden. Der alte Sime­on dank­te und pries Gott von Her­zen, obwohl er die vol­le Herr­lich­keit Jesu, das Licht sei­ner Auf­er­ste­hung am Oster­mor­gen noch nicht erblicken durf­te. Sime­on konn­te in Frie­den ster­ben, denn er hat­te den Anbruch von Got­tes neu­er Welt erlebt. Glück­lich, wer sei­nen Lebens­weg so gelas­sen, so im Ver­trau­en auf Gott been­den kann!

Sime­on ahn­te frei­lich, was gesche­hen wür­de – die Schrecken des Lei­dens und Ster­bens Jesu, das Elend sei­ner Mut­ter unterm Kreuz. Sime­on lebt uns den christ­li­chen Glau­ben vor. Auf Zwei­fel und Ableh­nung wer­den auch wir tref­fen, wenn wir es mit dem Evan­ge­li­um ernst­mei­nen. Wir wer­den Ärger bekom­men mit denen, die lie­ber auf sich als auf Gott ver­trau­en, Ärger mit denen, die in erster Linie an sich, an ihren Vor­teil den­ken, Ärger mit denen, die nicht mehr fra­gen nach wahr und falsch. So wie Sime­on sehen auch wir die Oster­son­ne noch nicht, aber ihre Mor­gen­rö­te, füh­len den ersten Wind­hauch des anbre­chen­den Tages. Wir hal­ten das Evan­ge­li­um in unsern Hän­den, wir sind getauft auf Jesus Chri­stus. Wir gehö­ren zu ihm. Doch der Weg zur Voll­endung, der Weg in Got­tes neue Welt, braucht Zeit und Geduld, führt durch die Nacht der Pas­si­on, durch die Fin­ster­nis von Ein­sam­keit, Krank­heit, Unglück und Tod – für Jesus und für uns.

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind
  • nicht ver­hei­ra­tet