„Secret Heroes – Ver­bor­ge­ne Hel­den der Nach­kriegs­zeit“ in Bamberg

Aus­stel­lung des Holo­caust Memo­ri­al Cen­ters Detroit öff­net erst­mals in Euro­pa an der Uni­ver­si­tät Bam­berg ihre Pforten

Ritchie Boy Si Lewen während seines Einsatzes in Europa. Foto: Holocaust Memorial Center Detroit

Rit­chie Boy Si Lewen wäh­rend sei­nes Ein­sat­zes in Euro­pa. Foto: Holo­caust Memo­ri­al Cen­ter Detroit

Mit Hel­den im ver­bor­ge­nen beschäf­tigt sich die Aus­stel­lung „Secret Heroes – The Rit­chie Boys“, die am Don­ners­tag, den 7. Febru­ar, um 18 Uhr im zwei­ten Stock des neu­en Uni­ver­si­täts­ge­bäu­des auf der ERBA-Insel (An der Webe­rei 5) eröff­net wird – euro­pa­weit zum ersten Mal. Kon­zi­piert wur­de die Pla­kat­aus­stel­lung vom Holo­caust Memo­ri­al Cen­ter Detroit. Höhe­punkt der Eröff­nung ist die Ein­füh­rung in die Aus­stel­lung, die der Direk­tor des Memo­ri­al Cen­ters, Ste­phen Gold­man, über­neh­men wird. Prof. Dr. Dr. h.c. Guy Stern, einer der letz­ten noch leben­den „Rit­chie Boys“, wird als Kura­tor der Aus­stel­lung eben­falls vor Ort sein.

Stern wird auch der Eröff­nungs­red­ner eines Sym­po­si­ums zum The­ma „Wort­füh­rer der Öffent­lich­keit, Stüt­ze der Demo­kra­tie. Der Neu­auf­bau der baye­ri­schen Pres­se nach 1945“ sein, das am Frei­tag, den 8. Febru­ar, ab 9 Uhr am glei­chen Ort (Raum 02.006) statt­fin­den wird. Wei­te­re Red­ner sind unter ande­rem Dr. Hel­muth Jung­bau­er, der Her­aus­ge­ber des „Frän­ki­schen Tags“, und Dr. Her­mann Bal­le, Ehren­vor­sit­zen­der des Ver­ban­des der Baye­ri­schen Zei­tungs­ver­le­ger (VBZV).

Der Dop­pel­ver­an­stal­tung ging ein kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft­li­ches Semi­nar an der Uni­ver­si­tät Bam­berg vor­aus. Unter der Lei­tung von Prof. Dr. Mar­kus Beh­mer und Pri­vat­do­zent Heinz Star­kul­la beschäf­tig­ten sich die Stu­die­ren­den mit der Pres­se­po­li­tik der US-Besat­zungs­be­hör­den ab 1945 und wid­me­ten sich unter ande­rem auch den Rit­chie Boys, dar­un­ter pro­mi­nen­ten Publi­zi­sten wie Hans Habe und Ste­fan Heym. Den krö­nen­den Abschluss die­ses Semi­nars bil­den nun die Aus­stel­lungs­er­öff­nung und das Symposium.

Zur Geschich­te

Aus dem natio­nal­so­zia­li­sti­schen Deutsch­land in die USA geflo­hen, gin­gen man­che Emi­gran­ten zur US-Armee, dar­un­ter vie­le Juden. In dem Aus­bil­dungs­zen­trum „Camp Rit­chie“, benannt nach einem frü­he­ren Gou­ver­neur Mary­lands, wur­den sie ins­be­son­de­re für Ein­sät­ze hin­ter der Front geschult, für die sie auf­grund ihrer Kennt­nis­se der deut­schen Spra­che und Kul­tur beson­ders geeig­net erschie­nen. Unmit­tel­bar nach der Lan­dung der alli­ier­ten Trup­pen in Euro­pa began­nen sie, deut­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne zu ver­hö­ren und Auf­klä­rungs- und Pro­pa­gan­da­ak­tio­nen für deut­sche Sol­da­ten und die Zivil­be­völ­ke­rung durch­zu­füh­ren. Sie wur­den nach Kriegs­en­de zu wich­ti­gen Brücken­bau­ern zwi­schen Besat­zern und Besetz­ten und brach­ten auch maß­geb­lich den Neu­an­fang der baye­ri­schen Pres­se auf den Weg, die als Instru­ment der „Re-edu­ca­ti­on“ gedacht war und Demo­kra­ti­sie­rung bewir­ken sollte.

Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier:

www​.uni​-bam​berg​.de/​k​o​w​i​/​n​e​w​s​/​e​i​n​l​a​d​u​n​g​-​z​u​-​s​y​m​p​o​s​i​u​m​-​u​n​d​a​u​s​s​t​e​l​l​u​ng- der-neuaufbau-der-bayerischen-presse-nach-1945/

Die Aus­stel­lung wird bis zum 14. April 2013 im Foy­er des neu­en Uni­ver­si­täts­ge­bäu­des auf der ERBA-Insel (An der Webe­rei 5) zu sehen sein.

Der Ein­tritt ist frei.