Bro­se Bas­kets: 67:82-Niederlage gegen die „König­li­chen“

Die Bro­se Bas­kets haben ihren Erfolg über Real Madrid aus der Sai­son 2010/2011 nicht wie­der­ho­len kön­nen. Im zwei­ten Grup­pen­spiel der TOP16 in der Euro­le­ague unter­la­gen sie dem Rekord­ge­win­ner des Wett­be­werbs um den Ex-Bam­ber­ger Mar­cus Slaugh­ter in der Ste­chert Are­na mit 67:82 (38:47). Erfolg­reich­ste Punk­te­samm­ler auf Sei­ten des Deut­schen Mei­sters waren Bost­jan Nach­bar (19 Punk­te), Anton Gavel (17) und A.J. Ogil­vy (15).

Ohne den laut­stark an alter Wir­kungs­stät­te emp­fan­ge­nen Mar­cus Slaugh­ter, dafür mit Llull, Sua­rez, Fer­nan­dez, Miro­tic und Begic began­nen die “König­li­chen“, denen Chris Fle­ming Golds­ber­ry, Gavel, Jacob­sen, Ford und Zir­bes gegen­über stell­te. Über ihre Lan­gen eröff­ne­ten bei­de Sei­ten das Auf­ein­an­der­tref­fen des zwei­ten Spiel­ta­ges der TOP16-Run­de, des­sen Anfangs­pha­se getrost als mun­ter bezeich­net wer­den konn­te. 8:10 hieß es nach vier Minu­ten aus Bam­ber­ger Sicht – vor allem des­halb, weil der bul­li­ge Begic den Madri­le­nen zuvor mehr­fach zwei­te Chan­cen im Angriff ermög­licht hat­te. Die Bro­se Bas­kets stell­ten sich schnell auf die Gang­art ein und stell­ten durch den ein­ge­wech­sel­ten Ogil­vy auf 12:10, doch Sua­rez kon­ter­te noch vor der TV-Aus­zeit von jen­seits der 6,75m. Nach­bar hielt wenig spä­ter mit sei­nen ersten Punk­ten den Anschluss, sein Team aber konn­te die star­ken Gäste in die­ser Pha­se nicht am erfolg­rei­chen Abschluss hin­dern (15:20). Fünf Punk­te des sehr prä­sen­ten Ogil­vy hiel­ten das Ergeb­nis wei­ter eng, durch Rey­es‘ Drei­er mit der Vier­tel­si­re­ne hat­ten die Spa­ni­er jedoch das letz­te Wort (22:26).

Zwei Aus­zei­ten bin­nen 78 Sekunden

Car­roll leg­te für den Euro­le­ague-Rekord­ge­win­ner nach, wäh­rend auf Bam­ber­ger Sei­te A.J. Ogil­vy mit zwei wei­te­ren Zäh­lern und einem spek­ta­ku­lä­ren Block auf­fäl­lig­ster Akteur blieb. Slaugh­ter stell­te gegen Nach­bar eben­falls sei­ne Spann­wei­te zur Schau, ehe erneut Car­roll und ein Drei­er von Rodri­guez zum 26:34 Fle­ming zur ersten Aus­zeit zwan­gen. Die zwei­te folg­te gera­de ein­mal 78 Sekun­den spä­ter: Real hat­te den Vor­sprung in den zwei­stel­li­gen Bereich gebracht, der Deut­sche Mei­ster sich in der Offen­si­ve zwei­mal ver­zet­telt (26:38). Wie­der mit Ogil­vy auf dem Par­kett gelang es den Bro­se Bas­kets zwar bes­ser, den Geg­ner vom eige­nen Korb weg­zu­hal­ten, ihre eige­nen Ver­su­che brach­ten sie nicht ins Ziel. Erst Gavels Drei­er zum 31:38 ver­an­lass­te auch Gäste-Trai­ner Pablo Laso, sei­nem Team neue Anwei­sun­gen mit auf den Weg zu geben. Bam­berg zeig­te jetzt deut­lich mehr Här­te und stör­te damit den Rhyth­mus der “König­li­chen“, wäh­rend Kapi­tän Jacob­sen sei­ne Mann­schaft zwei Minu­ten vor der Pau­se wie­der auf 35:39 her­an­führ­te. Zwi­schen­zeit­lich wirk­ten die Madril­nen etwas genervt, reagier­ten dann aber im Sti­le einer Spit­zen­mann­schaft und nah­men ein 38:47 mit in die Kabine.

Schieds­rich­ter-Ent­schei­dun­gen erhit­zen Gemüter

Ledig­lich zwei Ball­ver­lu­ste, aber dafür bereits zwölf direk­te Korb­vor­la­gen wies die Sta­ti­stik zur Pau­se für die Spa­ni­er aus, weit­aus mehr erhitz­ten die Gemü­ter in der Ste­chert Are­na jedoch die Ent­schei­dun­gen der Schieds­rich­ter zu Beginn des drit­ten Abschnitts. Nach Zir­bes muss­te auch Ogil­vy sein drit­tes Foul hin­neh­men, zudem setz­te Ford nach Mei­nung der Unpar­tei­ischen sei­nen Kör­per beim Auf­po­sten zu hef­tig ein. Das Publi­kum war nun da, eben­so wie Anton Gavel, der sein Team wie­der aufs Tableau brach­te. 45:49 hieß es nach drei­ein­halb Minu­ten in hit­zi­ger Atmo­sphä­re, in der Ogil­vy, bis dato Tops­corer der Bro­se Bas­kets, nach sei­nem vier­ten per­sön­li­chen Foul vor­erst auf der Bank Platz neh­men muss­te. Madrid blieb nüch­tern, der Mei­ster die feh­ler­an­fäl­li­ge­re Mann­schaft, was sich nach 27 Minu­ten zu des­sen Ungun­sten auf die Dif­fe­renz aus­wirk­te (49:57). Mit Anbruch der letz­ten 60 Sekun­den im drit­ten Vier­tel brach­te Nach­bar die Haus­her­ren dann erneut in Schlag­di­stanz. Sein Drei­er bedeu­te­te das 57:59, die letz­ten vier Zäh­ler gin­gen jedoch auf das Kon­to Reals.

Real drängt auf die Entscheidung

Wie­der zehn Punk­te Unter­schied waren es nach einem Korb­le­ger des Ex-NBA-Pro­fis Fer­nan­dez und einem erfolg­reich abge­schlos­se­nen Fast­break sei­nes Team­kol­le­gen Rodri­guez. 7:32 Minu­ten stan­den noch auf der Uhr, als Chris Fle­ming mit einer Aus­zeit ein­schritt, um den Lauf des Geg­ners zu stop­pen. Bam­berg ver­such­te alles, um dem Spiel noch eine Wen­dung zu geben, die auf euro­päi­schem Level abge­koch­te­ren Spa­ni­er hiel­ten ihren Vor­sprung im wei­te­ren Ver­lauf kon­stant im zwei­stel­li­gen Bereich. Car­roll mar­kier­te gut vier Minu­ten vor dem Ende der Begeg­nung per Drei­er das 61:76 und sorg­te damit für die Vor­ent­schei­dung. Fle­ming streck­te die Waf­fen und schon­te in Anbe­tracht des bevor­ste­hen­den Pen­sums mit den bei­den Der­bys gegen Bay­reuth und Würz­burg sei­ne Lei­stungs­trä­ger. Letzt­lich behiel­ten die “König­li­chen“, die ab der sech­sten Spiel­mi­nu­ten stän­dig in Füh­rung lagen, beim 67:82 die Oberhand.

Wei­ter geht es für die Bro­se Bas­kets bereits am Sams­tag mit einem wei­te­ren Heim­spiel. Dann ist um 19:30 Uhr der BBC Bay­reuth in der Bam­ber­ger Ste­chert Are­na zu Gast.

Bro­se Bas­kets: Nach­bar (19), Gavel (17), Ogil­vy (15), Jacob­sen (8), Ford (4), Schmidt (2), Zir­bes (2), Gip­son, Golds­ber­ry, Neumann
Real Madrid: Miro­tic (19), Car­roll (13), Rodri­guez (11), Rey­es (10), Fer­nan­dez (9), Llull (8), Begic (4), Slaugh­ter (4), Sua­rez (4), Draper