MdB Anet­te Kram­me: „Neue GEMA-Gebüh­ren – Nach­bes­se­run­gen notwendig“

Die neu­en Tarif­struk­tu­ren der Gesell­schaft für musi­ka­li­sche Auf­füh­rungs- und mecha­ni­sche Ver­viel­fäl­ti­gungs­rech­te (GEMA) haben auch in Ober­fran­ken zum Teil hef­ti­ge Emo­tio­nen her­vor­ge­ru­fen. Gera­de Ver­ei­ne und Ver­bän­de äußern sich besorgt, dass künf­tig vie­le kul­tu­rel­le und sozia­le Ver­an­stal­tun­gen nicht mehr finan­zier­bar sind.

Die GEMA hat mitt­ler­wei­le vor dem Deut­schen Patent- und Mar­ken­amt ein Schieds­stel­len­ver­fah­ren initi­iert. Die­sem hat die Bun­des­ver­ei­ni­gung der Musik­ver­an­stal­ter e.V. am 18. Juni 2012 zuge­stimmt. Damit ist der Rechts­weg eröff­net, die Ange­mes­sen­heit der neu­en Ver­an­stal­tungs­ta­ri­fe durch eine neu­tra­le Instanz über­prü­fen zu las­sen. Die­ses Ver­fah­ren läuft jetzt. Die Schieds­stel­le wird vor­aus­sicht­lich im Früh­jahr 2013 eine Ent­schei­dung treffen.

„Kern der Kri­tik an der neu­en Tarif­struk­tur ist im Wesent­li­chen, dass die bei­den neu­en Tari­fe (Ver­gü­tungs­sät­ze U‑V und M‑V), wel­che die bis­her gel­ten­den ins­ge­samt 11 Tari­fe erset­zen, prak­tisch kei­nen Raum für not­wen­di­ge Dif­fe­ren­zie­run­gen ange­sichts der Viel­zahl mög­li­cher Ver­an­stal­tungs­for­ma­te und des Cha­rak­ters der betref­fen­den Ver­an­stal­tung bie­ten“, erläu­tert Kram­me. „Als Berech­nungs­grund­la­ge soll zum einen künf­tig gene­rell nur noch auf Ein­tritts­geld und Ver­an­stal­tungs­flä­che, ein­schließ­lich u.a. von Park­plät­zen und Flucht­we­gen, abge­stellt wer­den. Zum ande­ren erhöht sich die zu zah­len­de Gebühr für die mei­sten Ver­an­stal­tun­gen, die län­ger als fünf Stun­den dau­ern, auf­grund des Zeit­zu­schlags von 50% auf den Basis­ta­rif beträcht­lich“, führt die Abge­ord­ne­te wei­ter aus. Das füh­re bei den Ver­an­stal­tern von Stadt(teil)festen, Schüt­zen­fe­sten oder Faschings­prunk­sit­zun­gen zu gro­ßer Ver­un­si­che­rung und der Befürch­tung, künf­tig aus finan­zi­el­len Erwä­gun­gen von einer Rei­he kul­tu­rel­ler Ver­an­stal­tun­gen Abstand neh­men zu müssen.

„Es muss unbe­dingt ver­mie­den wer­den, dass auf­grund erhöh­ter GEMA-Gebüh­ren wich­ti­ge kul­tu­rel­le und sozia­le Ver­an­stal­tun­gen wegen zu hoher Kosten nicht mehr durch­zu­füh­ren sind. Dies wäre weder im Sin­ne der GEMA, noch im Sin­ne der betrof­fe­nen Ver­an­stal­ter und der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in Stadt und Land­kreis Bay­reuth!“, so MdB Anet­te Kramme.

Die GEMA ist laut Infor­ma­tio­nen der Abge­ord­ne­ten inzwi­schen bereits mit zahl­rei­chen Ver­bän­den (z.B. Karneval‑, Schüt­zen- und Sport­ver­bän­den) in Ver­hand­lun­gen über Gesamt­ver­trä­ge ein­ge­tre­ten, um ins­be­son­de­re Gebüh­ren­ex­plo­sio­nen für Stadt­fe­ste, Bür­ger- und Schüt­zen­fe­ste, Faschings­um­zü­ge etc. zu ver­mei­den. „Ver­an­stal­tern im Wahl­kreis rate ich momen­tan drin­gend, auf ihre Spit­zen­or­ga­ni­sa­tio­nen bzw. Lan­des- und Bun­des­ver­bän­den zuzu­ge­hen und die­se auf­zu­for­dern in Ver­hand­lun­gen mit der GEMA zu tre­ten“, so Kram­me abschließend.