Erz­bi­schof Schick emp­fängt frän­ki­sche Mis­sio­na­re auf Heimaturlaub

Symbolbild Religion

Schwe­stern und Patres berich­ten über ihre Arbeit in Süd­afri­ka und Simbabwe

Erzbischof Ludwig Schick, Generalvikar Georg Kestel, Mitarbeiter des Referats Weltkirche und die Urlaubsmissionare. Foto: Pressestelle des Erzbistums Bamberg/Harry Luck

Erz­bi­schof Lud­wig Schick, Gene­ral­vi­kar Georg Kestel, Mit­ar­bei­ter des Refe­rats Welt­kir­che und die Urlaubs­mis­sio­na­re. Foto: Pres­se­stel­le des Erz­bis­tums Bamberg/​Harry Luck

(bbk) Frän­ki­sche Mis­sio­na­re ver­kün­den den Glau­ben in der gan­zen Welt. Wenn sie im Som­mer ihren Urlaub in der Hei­mat ver­brin­gen, nutzt der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick ger­ne die Gele­gen­heit, sich über die Erleb­nis­se und Erfah­run­gen der Schwe­stern und Patres zu infor­mie­ren. Eini­ge von ihnen waren am Diens­tag ins Bam­ber­ger Haus der Com­bo­ni-Mis­sio­na­re gekom­men, wo Erz­bi­schof Schick, Gene­ral­vi­kar Georg Kestel und der Refe­rent für die Welt­kir­che, Micha­el Klei­ner, zum Gespräch ein­ge­la­den hatten.

Für den Erz­bi­schof ist der Ein­satz der Mis­sio­na­re ein Zei­chen, dass das Erz­bis­tum Bam­berg immer eine mis­sio­na­ri­sche Diö­ze­se gewe­sen sei. Die Mis­sio­na­re sei­en hin­aus­ge­gan­gen und hät­ten ihr Leben für das Reich Got­tes auf­ge­op­fert. Dafür wol­le er ihnen herz­lich danken.

Schwe­ster Lucen­tia Fössel von den Obern­zel­ler Schwe­stern aus Würz­burg berich­te­te von ihrem Ein­satz in Yard­ville (New Jersey/​USA), der vor 29 Jah­ren begann. Die 74-Jäh­ri­ge erin­ner­te sich dar­an, wie sie Strick­na­deln und Wol­le gesam­melt hat, um den Stra­ßen­kin­dern eine Beschäf­ti­gung zu bie­ten. Spä­ter sei­en auch Gebets­ge­mein­schaf­ten gegrün­det wor­den. „Ich habe viel Gutes erlebt“, erzähl­te die aus Staf­fel­bach stam­men­de Schwe­ster, die jetzt in das Mut­ter­haus ihres Ordens nach Würz­burg zurück­ge­kehrt ist.

„Mis­sio­na­rin auf Zeit“ war die 34-jäh­ri­ge Isa­bel Lau­er, die im Rah­men des Frei­wil­li­gen­dien­stes der Jesui­ten neun Mona­te in Makum­bi in Sim­bab­we ver­bracht hat. Dort wur­de die Nürn­ber­ger Zei­tungs­re­dak­teu­rin zu ihrer eige­nen Über­ra­schung als Kunst- und Zei­chen­leh­re­rin und Betreue­rin im Kin­der­gar­ten aktiv. „Ich habe mehr mit­ge­nom­men, als ich gege­ben habe. Ich bin reich beschenkt zurück gekom­men“, sag­te Isa­bel Lau­er, die sich ent­setzt dar­über zeig­te, wie schnell und tief das Land Sim­bab­we abge­stürzt sei. Prä­si­dent Muga­be habe das Volk nach einer anfäng­li­chen Umar­mung inzwi­schen fest im Wür­ge­griff, sodass den Men­schen die Luft weg­blei­be. Die Mis­si­ons­sta­ti­on, in der sie arbei­te­te, wird von Pater Heri­bert Mül­ler gelei­tet, der Mini­strant bei Bischof Schick war, als die­ser im Hei­mat­ort Rothe­mann bei Ful­da Kaplan gewe­sen ist.

Der Erz­bi­schof erin­ner­te sich in die­sem Zusam­men­hang schmun­zelnd an einen Besuch in Sim­bab­we, bei dem er auch den Prä­si­den­ten Muga­be getrof­fen und ver­geb­lich ver­sucht habe, ihm den Unter­schied zwi­schen Ham­burg und Bam­berg zu erklären.

Pater Josef Ste­ger ist seit 1969 für die Mari­annhil­ler Mis­sio­na­re aus Würz­burg in Umzin­to in Süd­afri­ka. Er zeig­te sich beein­druckt von der Hilfs­be­reit­schaft auch der armen Men­schen dort, die selbst dann noch bereit sei­en zu tei­len, wenn sie selbst kaum noch etwas hät­ten. „Die Zukunft der Kir­che sind die­se Leu­te“, sag­te Ste­ger, in des­sen Diö­ze­se nur noch zwei wei­ße Prie­ster im Ein­satz sei­en. Die größ­ten Pro­ble­me im Land sei­en Arbeits­lo­sig­keit und Aids.

Ähn­li­ches berich­te­te auch Pfar­rer Alo­is Gan­se­rer, der im süd­afri­ka­ni­schen Bloem­font­ein zwei Schu­len und einen Kin­der­gar­ten betreut. „Auch Nicht-Katho­li­ken schicken ihre Kin­der auf unse­re Schu­len, denn sie haben einen guten Ruf“, sag­te Gan­se­rer und schwärm­te von sei­ner „leben­di­gen Gemein­de“, in der jeden Sonn­tag eine schö­ne Lit­ur­gie gefei­ert wer­de. Ein Drit­tel der Men­schen woh­ne in Slums, den­noch lern­ten die Leu­te immer mehr, auf eige­nen Bei­nen zu ste­hen. „Es hat sich viel getan“, sag­te Pfar­rer Gan­se­rer, der Diö­ze­san­prie­ster aus Bam­berg ist.

„Sie haben für Mis­si­on, Evan­ge­li­sa­ti­on und Welt­kir­che viel getan“, sag­te Erz­bi­schof Schick, der auch die Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Bischofs­kon­fe­renz lei­tet, und stell­te fest, dass die Zahl der Mis­sio­na­re immer weni­ger wer­de. „Der lie­be Gott wird es Ihnen ver­gel­ten“, gab er den Hei­mat­be­su­chern mit auf den Weg.