Vor­sicht bei Fas­sa­den­sa­nie­run­gen: Schwal­ben­nester sind vom Gesetz­ge­ber geschützt

LBV gibt Haus­be­sit­zern Tipps zum Umgang mit geschütz­ten Vogelarten

Haus­be­sit­zer sind nicht sel­ten rat­los, wenn sich Mehl­schwal­ben als Nist­platz aus­ge­rech­net ihr Eigen­heim bzw. ihre ver­mie­te­te Immo­bi­lie aus­ge­wählt haben. Denn so schön und beliebt die Vögel sind, wenn eine Haus­fas­sa­den- oder Dach­er­neue­rung ansteht, steht der Vogel dem Men­schen oft im Weg.

Darf man daher als Eigen­tü­mer oder Mie­ter Schwal­ben­nester zer­stö­ren, wenn man sich durch die Vögel selbst oder durch den Kot der Tie­re gestört fühlt? Die­se Fra­ge hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren bereits zahl­rei­che Gerich­te beschäf­tigt und die Urtei­le sind ein­deu­tig: Das Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz schützt Nester beson­ders geschütz­ter Vogel­ar­ten wie der Mehl­schwal­be, und wer Schwal­ben­nester zer­stört, kann mit einer Geld­bu­ße bestraft wer­den. Schwal­ben­nester müs­sen des­halb von Mie­tern und Eigen­tü­mern von Immo­bi­li­en gedul­det wer­den. Doch der Kon­flikt lässt sich ent­schär­fen: Ein min. 70 cm unter­halb der Nester ange­brach­tes Kot­brett ver­hin­dert dau­er­haft eine Ver­schmut­zung der Fas­sa­de. Eine wei­te­re sanf­te Metho­de ist es, den Schwal­ben an unpro­ble­ma­ti­schen Stel­len künst­li­che Nester anzu­bie­ten, so dass sie im kom­men­den Jahr umzie­hen können.

Bei Fas­sa­den- und Dach­ar­bei­ten müs­sen die Bestim­mun­gen des Bun­des­na­tur­schutz­ge­set­zes eben­falls beach­tet wer­den. Wur­den die Nester bei Reno­vie­rungs­ar­bei­ten zer­stört, sind Haus­be­sit­zer ver­pflich­tet, künst­li­che Nist­hil­fen als Ersatz­ne­ster anzu­brin­gen. Am besten ist es, sich vor Beginn der Bau­ar­bei­ten mit der betrof­fe­nen Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de in Ver­bin­dung zu set­zen und sich mit ihr abzu­stim­men. Dann ist man als Haus­ei­gen­tü­mer auf jeden Fall auf der siche­ren Sei­te und ver­mei­det Rechtsstreitigkeiten.

Zum Schutz der Vögel und ihrer Nester emp­fiehlt es sich außer­dem, Dächer und Dach­rin­nen außer­halb der Brut- und Auf­zucht­zei­ten zwi­schen 30. Sep­tem­ber und 28. Febru­ar zu erneuern.

Nähe­re Infor­ma­tio­nen erhal­ten Inter­es­sier­te kosten­frei unter www​.lbv​.de/​s​c​h​w​a​l​ben, beim Info­ser­vice des LBV unter 09174/4775–35 oder unter infoservice@​lbv.​de.