Barocker Kam­mer­mu­sik auf histo­ri­schen Instru­men­ten in der Kir­che in Hüll

Von Vene­dig nach Paris – eine musi­ka­li­sche Rei­se zu Euro­pas barocken Zentren

Ensemble Conflauti

Ensem­ble Conflauti

Am Sonn­tag, den 1. Juli 2012 fin­det in der Kir­che in Hüll bei Bet­zen­stein um 17.00 Uhr ein Kon­zert mit barocker Kam­mer­mu­sik auf histo­ri­schen Instru­men­ten statt. Die Fei­ern zum Bet­zen­stei­ner Stadt­ju­bi­lä­um sind der äuße­re Anlass, im Rah­men der Peg­nit­zer Som­mer­kon­zer­te Musik aus der Zeit vor etwa 400 Jah­ren leben­dig wer­den zu las­sen. Den Hörer erwar­tet so ein Feu­er­werk ita­lie­ni­scher Vir­tuo­si­tät und fran­zö­si­schen Charmes.

Die Rou­te des 2011 gegrün­de­ten Ensem­bles CON­FLAU­TI, mit Irm­traud Gey­witz und Mar­tin Her­mann – Block­flö­ten, Hélè­ne Gode­froy – Vio­la da Gam­ba und Barock­vio­lon­cel­lo und Alex­an­der Strauss – histo­ri­sche Tasten­in­stru­men­te, führt den Zuhö­rer vom hoch­ba­rocken Frank­reich mit sei­nem kul­tu­rel­len Zen­trum Paris zum früh­ba­rocken Vene­dig, auch La Sere­nis­si­ma genannt. Bei­de Städ­te waren in die­sen Epo­chen im wahr­sten Sin­ne ton­an­ge­bend und so wer­den in die­sem Kon­zert die inno­va­ti­ven und vor­bild­li­chen Kom­po­si­tio­nen der Ita­lie­ner aber auch die Eigen­hei­ten des fran­zö­si­schen Geschmacks klang­voll doku­men­tiert. Im ersten Teil des Pro­gramms erklingt Kam­mer­mu­sik des könig­li­chen Hof­or­ga­ni­sten Lou­is-Clau­de Daquin, von Antoine Dor­nel, Orga­nist im Paris des 18. Jahr­hun­derts und des Gam­bi­sten Mon­sieur de Machy. Außer­dem ste­hen auf dem Pro­gramm Wer­ke des in Ita­li­en und Polen wir­ken­den Kapell­mei­sters Meru­la sowie wei­te­rer vene­zia­ni­scher Orga­ni­sten und Musiker.

Infor­ma­tio­nen zur gesam­ten Rei­he, aber auch den ein­zel­nen Ver­an­stal­tun­gen sind erhält­lich bei „Peg­nit­zer Som­mer Kon­zer­te“, Rosen­gas­se 41, 91257 Peg­nitz, Tele­fon 09241/2965, bei den Frem­den­ver­kehrs­äm­tern der Regi­on und in den Kir­chen der Veranstaltungsorte.

Platz­re­ser­vie­run­gen und Kar­ten­vor­be­stel­lun­gen nimmt das evang.-luth. Pfarr­amt Peg­nitz unter der Tele­fon­num­mer 09241–6086, Fax: 09241–2927 sowie das Kan­to­rat Peg­nitz unter der Ruf­num­mer 09241–2926, E‑Mail: kantorei.pegnitz@t‑online.de entgegen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es auch im Inter­net unter www​.peg​nit​zer​-som​mer​kon​zer​te​.de, www​.soli​deo​.de, der Sei­te der evan­ge­li­schen Kir­chen­mu­sik in Bay­ern und auf der Sei­te www​.peg​nitz​-evan​ge​lisch​.de der evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­de Pegnitz.

Irm­traud Gey­witz stu­dier­te zunächst Rhyth­mik, dann Block­flö­te bei Prof. Hart­mut Stre­bel und Hans-Joa­chim Fuß in Stutt­gart und bei Jérô­me Minis in Maas­tricht. Mei­ster­kur­se bei Wal­ter van Hau­we, Micha­el Schnei­der, Peter van Heig­hen, Rebec­ca Ste­ward und ande­ren. Kon­zer­te mit ver­schie­de­nen Ensem­bles und dem Bach Col­le­gi­um Stutt­gart, CD-Auf­nah­men, Unter­richts­tä­tig­keit, Kom­po­si­tio­nen expe­ri­men­tel­ler Schülerstücke.

Hélè­ne Gode­froy stammt aus Frank­reich und lebt seit vie­len Jah­ren in Stutt­gart, wo sie bei Anto­nio Jani­gro stu­diert hat.

Neben ihrer frei schaf­fen­den Tätig­keit in Sin­fo­nie­or­che­stern und in ver­schie­de­nen Kam­mer­en­sem­bles hat sie sich der Lehr­tä­tig­keit gewid­met. Ihr beson­de­res Inter­es­se für Barock­mu­sik hat sie mit Barock­cel­lo und Gam­ben­stu­di­en kon­kre­ti­siert. Sie ist u.a. regel­mä­ßig als Gast-Con­ti­nuo­spie­le­rin an der Stutt­gar­ter Oper engagiert.

An der Musik­hoch­schu­le ist sie Lei­te­rin des Semi­nars für Cellopädagogik.

Mar­tin Her­mann begann sein Stu­di­um im Haupt­fach Block­flö­te bei Bar­ba­ra Hus­en­beth in Tros­sin­gen und schloss mit der künst­le­ri­schen Rei­fe­prü­fung ab. Danach besuch­te er Mei­ster­kur­se bei Frans Brüg­gen, Jérô­me Minis, Dan Lau­rin, Mat­thi­as Wei­len­mann, Pedro Memels­dorff, Jere­mi­as Schwar­zer u.v.a.

Neben zahl­rei­chen Solo­kon­zer­ten arbei­te­te er mit Orche­stern, Kam­mer­en­sem­bles und nam­haf­ten Part­nern wie Ernst Leu­ze, Lau­rent Jou­vet, Samu­el Kum­mer sowie mit dem Shakuha­chi­mei­ster John Kai­zan Nep­tu­ne und dem Gitar­ri­sten Georg Lawall.

Er ist Mit­be­grün­der des Block­flö­te­tri­os Ensem­ble-Tri­pla, das sich mit sakra­ler Musik des spä­ten Mit­tel­al­ters und der frü­hen Renais­sance auseinandersetzt.
(www​.ensem​ble​-tri​pla​.blog​spot​.com)

Mar­tin Her­mann lebt als frei­schaf­fen­der Flö­tist und Pri­vat­mu­sik­leh­rer in Kirch­heim unter Teck und ist Künst­le­ri­scher Lei­ter und Block­flö­ten­leh­rer an der Musik­schu­le Owen.
(www​.musik​schu​le​-owen​.de)

Alex­an­der Strauss

Par­al­lel zum Stu­di­um der Musik­wis­sen­schaft und Ger­ma­ni­stik in Tübin­gen erhielt er sei­ne Aus­bil­dung als Cem­ba­list und in der Gene­ral­bass­pra­xis bei Olga Rado­vic (Würz­burg) und bei Kur­sen bei Pie­ter-Jan Bel­der (Amster­dam) und wirkt u.a. als Mit­be­grün­der des Ensem­bles „il con­CER­Ti­nO“ im Bereich der Alten Musik, ist aber auch als Beglei­ter von Soli­sten auf histo­ri­schen Tasten­in­stru­men­ten, als Mit­spie­ler in Ensem­bles im Süd­deut­schen Raum und im Aus­land gefragt. Dane­ben ist er als frei­schaf­fen­der Obo­ist in Kon­zer­ten und als Leh­rer an der Musik­schu­le Plochin­gen tätig. Er arbei­te­te als Dra­ma­tur­gie- und Regie­prak­ti­kant an diver­sen Opern­häu­sern (Stutt­gart, Gie­ßen, Zürich) und ist seit 1994 Künst­le­ri­scher Lei­ter der KAM­MER­OPER TÜBIN­GEN. 1998 grün­de­te er zusam­men mit Kol­le­gen das mit histo­ri­schem Instru­men­ta­ri­um arbei­ten­de Barock­ensem­ble „il con­CER­Ti­nO“ (www​.il​-con​cer​ti​no​.de). 2005 erfolg­te die Grün­dung des „trio des anges“, besetzt mit Oboe, Kla­ri­net­te und Fagott. (www​.trio​-des​-anges​.de)

Das Ensem­ble Con­flau­ti ist eine Grup­pe pro­fes­sio­nel­ler Musi­ker aus dem Groß­raum Stutt­gart, die sich der histo­ri­schen Auf­füh­rungs­pra­xis ver­schrie­ben haben. Das aktu­el­le Pro­gramm lebt von der Gegen­über­stel­lung frü­her ita­lie­ni­scher Barock­mu­sik (1610–1630) mit hoch­ba­rocker bis spät­ba­rocker Musik aus Frank­reich. Das Instru­men­ta­ri­um wech­selt ent­spre­chend: Flö­ten ver­schie­de­ner Grö­ßen und Bau­ar­ten (früh­ba­rocke c- und g‑Flöten, barocke Alt oder Voice­flu­te…), als Streich­in­stru­ment Vio­la da Gam­ba bzw. barockes Vio­lon­cel­lo und bei den Tasten­in­stru­men­ten Orgel­po­si­tiv, Cem­ba­lo oder Vir­gi­nal. So tra­gen die Musi­ker den unter­schied­li­chen histo­ri­schen Stim­mun­gen Rech­nung und set­zen die dar­ge­bo­te­nen Kom­po­si­tio­nen in stil­ge­rech­ter und daher leben­di­ger Wei­se um.