Kul­tur­staats­mi­ni­ster Bernd Neu­mann über­nimmt die Schirm­herr­schaft für das Jean-Paul-Jubi­lä­ums­jahr 2013

Bernd Neumann. Foto: REGIERUNGonline/Kugler

Bernd Neu­mann. Foto: REGIERUNGonline/​Kugler

Es sind noch über 300 Tage bis zu Jean Pauls 250. Geburts­tag am 21. März 2013. Damit es ein unver­gess­li­ches Jubi­lä­um wird, sind bereits jetzt vie­ler­orts Ver­an­stal­tun­gen, Aus­stel­lun­gen und Publi­ka­tio­nen in Pla­nung und Vor­be­rei­tung. Koor­di­niert durch den Ver­ein „Jean Paul 2013 e.V.“ zeich­net sich bereits heu­te ein umfang­rei­ches und viel­fäl­ti­ges Ver­an­stal­tungs­pro­gramm ab. Kul­tur­staats­mi­ni­ster Bernd Neu­mann hat nun die Schirm­herr­schaft für das Jean-Paul-Jubi­lä­ums­jahr übernommen.

Jean Paul (1763–1825) gilt als der unklas­si­sche Klas­si­ker der deut­schen Lite­ra­tur – ein Anti­po­de Goe­thes und Schil­lers, der in kei­ne Epo­chen­ein­tei­lung der Lite­ra­tur­ge­schich­te zu pas­sen scheint. Zugleich hängt ihm der Ruf an, schwer les­bar und mit­un­ter sehr skur­ril zu sein. Den­noch hat er quer durch alle Leser­schich­ten vie­le Anhän­ger, und für Künst­ler ist kaum ein Autor so inspi­rie­rend geblie­ben wie er: Sein sprach­li­cher Erfin­dungs­reich­tum und kri­ti­scher Witz fas­zi­nie­ren bis heu­te. Sein Den­ken war grenz­über­schrei­tend und universell.

Aus Armut und Pro­vinz stam­mend, blieb er skep­tisch gegen­über allem Reprä­sen­ta­ti­ven; das kon­kre­te All­tags­le­ben behaup­te­te für ihn das glei­che Recht wie die hohe Idee. So fand er sein Publi­kum nicht nur im Adel und Groß­bür­ger­tum, son­dern auch „im Volk“. Die Liste sei­ner Bewun­de­rer und Freun­de ist lang: Her­mann Hes­se sieht in ihm die größ­te Per­sön­lich­keit der deut­schen Dich­tung, Johan Peter Hebel fin­det Jean Pauls Schrif­ten ledig­lich von der Natur über­trof­fen, und für Fried­rich Dür­ren­matt ist Jean Paul ein Genie.

Das Spek­trum der vor­ge­se­he­nen Ver­an­stal­tun­gen reicht vom Fest­akt in Bay­reuth und einer Fest­wo­che mit Aus­stel­lungs­er­öff­nun­gen und Autoren­le­sun­gen bis zur orts­über­grei­fen­den „Jean Paul Lite­ra­tur­nacht“ am 29. Juni 2013, von der über­re­gio­na­len dezen­tra­len Lit­faß­säu­len­aus­stel­lung „Jean Pauls Orte“ bis zum Schü­ler­schreib­wett­be­werb „Jean Pauls Taschen­drucke­rei“, von der Tagung „Jean Paul und die lite­ra­ri­sche Moder­ne“ im März bis zu Urauf­füh­run­gen aus dem Kom­po­si­ti­ons­wett­be­werb „Wär‘ ich ein Ton“ bei den Tagen für Neue Musik Zürich im Novem­ber. Unter www​.jean​-paul​-2013​.de wird die Web­site zum Jubi­lä­um vorbereitet.

Staats­mi­ni­ster Bernd Neu­mann wünscht den Vor­be­rei­tun­gen des ambi­tio­nier­ten Pro­gramms gutes Gelingen.

Zita­te ent­nom­men aus: Her­mann Hes­se: Wie steht es mit Jean Paul?, 1914; Johann Peter Hebel an Gust­ave Fecht, 1801; Fried­rich Dür­ren­matt: Turm­bau, 1990

Über den Ver­ein „Jean Paul 2013 e.V.“

Der Ver­ein wur­de im Jahr 2009 gegrün­det, um den 250. Geburts­tag Jean Pauls zu einem über­re­gio­na­len und inter­na­tio­nal aus­strah­len­den Ereig­nis wer­den zu las­sen, Initia­ti­ven zu bün­deln und deren Reso­nanz­raum zu ver­grö­ßern. Nam­haf­te Per­so­nen aus Poli­tik, Kunst, Wirt­schaft, Hand­werk, Kir­che, Wis­sen­schaft und Medi­en konn­ten für die Mit­wir­kung im Kura­to­ri­um gewon­nen wer­den. Kul­tur­staats­mi­ni­ster Bernd Neu­mann hat die Schirm­herr­schaft für das Jean-Paul-Jubi­lä­ums­jahr übernommen.

Um das über­re­gio­na­le Pro­fil des Jubi­lä­ums zu stär­ken, wer­den zen­tra­le Ver­eins­pro­jek­te in Koope­ra­ti­on mit Kunst- und Lite­ra­tur­fe­sti­vals sowie Jean-Paul-Orten ent­wickelt; mit Orten, in denen Jean Paul wohn­te, wie Wei­mar, Leip­zig, Coburg, Mei­nin­gen oder Ber­lin, und sol­chen, die er besuch­te, wie Hal­ber­stadt, Frank­furt a.M., Hei­del­berg oder München.