Vor­ankün­di­gung: „Cas­par Wal­ter Rauh im Blick auf Paul Klee und James Ensor“ im Kunst­mu­se­um Bayreuth

1.7. – 14.10.2012 – eine Aus­stel­lung zum 100. Geburts­tag von Cas­par Wal­ter Rauh

Cas­par Wal­ter Rauh wur­de 1912 in Würz­burg gebo­ren und starb 1983 in Kulm­bach, 2012 wür­de er sei­nen 100. Geburts­tag fei­ern. Dies will das Kunst­mu­se­um Bay­reuth zum Anlass neh­men, dem Künst­ler eine grö­ße­re Aus­stel­lung zu widmen.

Das Werk des phan­ta­sti­schen Rea­li­sten Cas­par Wal­ter Rauhs ent­fal­tet sich kunst­hi­sto­risch zwi­schen dem sur­rea­len zeich­ne­ri­schen Früh­werk Paul Klees und dem Sym­bo­lis­mus eines James Ensor.

Das Kunst­mu­se­um Bay­reuth bewahrt die Cas­par Wal­ter Rauh Samm­lung der Ober­fran­ken­stif­tung, die mit nahe­zu 1200 Arbei­ten einer der größ­ten Bestän­de im Kunst­mu­se­um dar­stellt. Seit 1999 ist das Kunst­mu­se­um Bay­reuth ange­tre­ten, das Werk Cas­par Wal­ter Rauhs mit Aus­stel­lun­gen und Kata­lo­gen in die euro­päi­sche Kunst­ge­schich­te ein­zu­ord­nen und es mit über­re­gio­nal wir­ken­den Aus­stel­lun­gen bekannt zu machen. Als Bei­spie­le hier­für mögen Aus­stel­lungs­ge­gen­über­stel­lun­gen wie 2002 mit dem däni­schen Sur­rea­li­sten Wil­helm Fred­die oder 2004 mit dem Klee-Schü­ler Hubert Ber­ke gelten.

Mit die­ser Aus­stel­lung zum 100. Geburts­tag soll Rauhs Werk in einen wich­ti­gen kunst­hi­sto­ri­schen und kul­tur­ge­schicht­li­chen Sinn­zu­sam­men­hang gestellt wer­den und auf­zei­gen, wel­che Ein­flüs­se er in der Aus­ein­an­der­set­zung mit Paul Klee und James Ensor auf­nahm und wie er die­se in sei­nem wei­te­ren Wir­ken eigen­stän­dig wei­ter formulierte.

Als Rauh im Jahr 1932 nach sei­nem Abitur in Bay­reuth an die Düs­sel­dor­fer Kunst­aka­de­mie ging, um dort bei Wer­ner Heu­ser und Hein­rich Nau­en zu stu­die­ren, lehr­te dort der Bau­haus­mei­ster Paul Klee. Rauh ist Klee dort wohl begeg­net, doch wis­sen wir nicht, ob es zu einem enge­ren Kon­takt kam. Sicher wis­sen wir aber, dass Rauh nach 1933, als die Natio­nal­so­zia­li­sten Klee aus dem Amt jag­ten und Stu­den­ten wie Cas­par Wal­ter Rauh, Hubert Ber­ke oder Georg Mei­ster­mann nahe leg­ten, die Aka­de­mie „frei­wil­lig“ zu ver­las­sen, für eini­ge Mona­te mit August Preu­sse und eini­gen befreun­de­ten Klee-Schü­lern zusam­men in den Nie­der­lan­den leb­te. Denn eini­ge der aus Rauhs frü­her Zeit erhal­te­nen Zeich­nun­gen und Gra­phi­ken las­sen eine auf­fäl­li­ge Abkehr vom Expres­sio­nis­mus und eine Hin­wen­dung zu dem abstra­hie­ren­den, frei­en und leich­ten Strich Paul Klees und zur sur­rea­len Bil­der­welt sei­nes gra­phi­schen Wer­kes erkennen.

In den sech­zi­ger Jah­ren hat­te Cas­par Wal­ter Rauh Kon­takt zu ver­schie­de­nen renom­mier­ten Gale­ri­sten und Ver­le­gern in West­deutsch­land. Spä­ter wur­de er von Kurt Desch in Mün­chen und Hans Küf­ner in Würz­burg ver­tre­ten. Seit 1958 war Rauh Mit­glied der euro­pa­weit agie­ren­den Grup­pe „Fan­tas­ma­gie“, die ihren Sitz in Bel­gi­en hat­te, und stell­te in ver­schie­de­nen über­re­gio­na­len Aus­stel­lun­gen zusam­men mit den dort wir­ken­den Künst­lern des phan­ta­sti­schen und magi­schen Rea­lis­mus aus. Stark beein­flusst war die­se Grup­pe von den sur­rea­len gra­phi­schen Bild­wel­ten z. B. von James Ensor. Vor allem in Cas­par Wal­ter Rauhs Werk aus die­ser Zeit erschei­nen die Gemein­sam­kei­ten zu Ensor frappierend.

Die Aus­stel­lung bei­spiel­haft stellt sein umfang­rei­ches zeich­ne­ri­sches und druck­gra­phi­sches Werk dem gra­phi­schen Werk Paul Klees und James Ensors gegen. Dabei wird Rauhs Früh­werk aus der Zeit nach Düs­sel­dorf und sein Wir­ken in der Grup­pe „Fan­tas­ma­gie“ eine beson­de­re Rol­le spie­len. Mit Dr. Uta Ger­lach-Lax­ner konn­te eine renom­mier­te Klee- und Ensor-Ken­ne­rin als Kura­to­rin und Kata­log­au­to­rin gewon­nen wer­den. Ein wis­sen­schaft­li­cher Kata­log und ein umfang­rei­ches muse­ums­päd­ago­gi­sches Pro­gramm wer­den die Aus­stel­lung begleiten